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Johannes Katzer

Die wahnwitzige Trade-Deadline 2025 lässt uns staunend, anerkennend und definitiv kopfschüttelnd zurück. Von beispiellosen Blockbuster-Trades über verpasste Gelegenheiten bis hin zur guten Tat war in diesem Jahr wirklich alles dabei.Und mittendrin mit "Wandervogel" Dennis Schröder einer, der den Wahnsinn noch vor wenigen Tagen als "moderne Sklaverei" bezeichnet hatte und am Ende sogar ein perfektes Team gefunden haben könnte. SPOX kürt die Gewinner und Verlierer der diesjährigen Trade-Season.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Das Telefon von Rob Pelinka, eine "toxische" Kabine, unheimliche Spurs und Wandervogel Dennis Schröder: Die Gewinner und Verlierer der Trade-Deadline in der NBA

Auch wenn Dennis Schröder - zu dem wir später noch kommen werden - das Gebaren in den Tagen bis zur Trade-Deadline jüngst <a href="https://www.spox.com/nba/listen/moderne-sklaverei-dennis-schroeder-kritisiert-die-dallas-mavericks-fuer-den-doncic-trade-und-die-nba-trade-deadline/blt0005382b58fb19cf" target="_blank">als "moderne Sklaverei" bezeichnete</a>: Für die Fans der NBA hätte diese Transfer-Periode wohl kaum spektakulärer laufen können. Alleine über den "monumentalen" Tausch von Luka Doncic und Anthony Davis wird noch jahrelang gesprochen, verglichen und evaluiert werden. Ein Wechsel, der so spektakulär war, dass selbst die erfahrensten Analysten und Insider im TV die Frage stellten: "Wo warst Du, als du davon zum ersten Mal gehört hast?"Und auch die folgenden Tage sollten nicht enttäuschen: Neben den oben Genannten wechselten gleich sechs frühere Allstars, die auch in dieser Saison teilweise auf oder nicht weit unter diesem Niveau spielen, ihre Teams. Mit insgesamt 63 involvierten Spielern stellte die NBA laut "hoopshype.com" sogar einen neuen Rekord für Wechsel innerhalb der letzten Woche bis zur Deadline auf. What a time to be alive!

NBA Gewinner: "Brot und Spiele" für die Fans

Auch wenn Kevin Durant dafür nur bedingt verantwortlich gemacht werden darf: Dass Phoenix quasi <a href="https://www.spox.com/nba/live/nba-trade-deadline-alle-wechsel-spekulationen-und-geruechte-im-liveticker/blt140684f17acb3d1d#cse08f275479b5df9e" target="_blank">ohne personelle Änderungen in die zweite Saisonhälfte geht</a> (für den lange zuvor aussortierten Jusuf Nurkic kamen in Cody Martin und Vasilije Micic zwei Rollenspieler), lässt die Kabine der Suns in einem "toxischen" Zustand zurück. So jedenfalls beschrieb es ESPN-Insiderin Ramona Shelburne. Nachdem der seit Wochen auf die Bank degradierte Bradley Beal sich nicht von seiner No-Trade-Klausel trennen wollte - und damit für jeden potenziellen Abnehmer uninteressant blieb - richtete sich das Augenmerk der Suns auf Durant.Doch der Superstar hatte offensichtlich keine Lust auf eine Rückkehr zu den Warriors und die Grizzlies konnten wohl kein zufriedenstellendes Paket für den 36-Jährigen schnüren. Damit blieb die Tür trotz aller Hoffnungen und Vorbereitungen geschlossen für eine Verpflichtung von Jimmy Butler. Es herrschen also keine optimalen Voraussetzungen für den Rest der Saison. Der könnte dafür immerhin kürzer ausfallen als ursprünglich angenommen, denn mit den Warriors, Spurs und Kings sind die drei derzeit ärgsten Konkurrenten für Phoenix um die Play-in-Plätze mit ihren Trades sicherlich nicht schlechter geworden. Womöglich sind die Suns die größten Trade-Deadline-Verlierer - wenn man mal von den Mavs absieht ...

NBA Verlierer: Der "toxische" Locker Room der Phoenix Suns

Gut, dass Rob Pelinka ein Telefon besitzt. Denn weil der General Manager zwei Mal angerufen wurde, steht den Lakers eine goldene Zukunft bevor. So könnte man überspitzt das Glück formulieren, welches "Purple and Gold" mit den <a href="https://www.spox.com/nba/listen/trade-hammer-in-der-nba-luka-doncic-und-anthony-davis-tauschen-offenbar-teams-auch-maxi-kleber-involviert/bltd541ead5f8fce333" target="_blank">Trades für Luka Doncic</a> und auch Mark Williams widerfahren ist. Natürlich hatte Pelinka entscheidenden Anteil daran, dass sein Kumpel Nico Harrison den Mavs-Superstar (aus immer noch völlig obskuren Gründen) <a href="https://www.spox.com/nba/listen/feilschen-um-luka-doncic-so-hat-der-lakers-boss-die-mavericks-angeblich-noch-runtergehandelt/bltabc9a6e15a049d24#cs3dfba1d17bcdcb29" target="_blank">völlig unter Wert verkaufte</a>. Und natürlich wurde es so erst möglich, die verbliebenen Assets für einen 23 Jahre jungen Center mit viel Potenzial einzutauschen, als Charlotte am anderen Ende der Leitung war. Dem früheren Anwalt gebührt also auch ein gewisser Anteil.Und dennoch kann man mit Gewissheit sagen, dass den Lakers der Übergang nach dem unvermeidlich bevorstehenden Karriereende von LeBron James einiges an Kopfzerbrechen bereitet hätte, hätte es da nicht diese Anrufe gegeben. Der Trade für ein Kaliber wie Doncic wäre unter Normalbedingungen vielleicht sogar unrealistisch geblieben, hätte LA neben seinen Picks, Max Christie und Dalton Knecht auch noch Austin Reaves angeboten. Doch das ist Spekulation.In der Realität ist Doncic nun ein Laker und wird der Franchise vermutlich alleine durch Trikotverkäufe einspielen, was er an stattlichem Gehalt auffressen wird - und das schon vor etwaigen sportlichen Erfolgen. Schaffen es Luka und LeBron schnell, eine Chemie aufzubauen und bleibt Neuzugang Williams endlich verletzungsfrei, ist das sogar kurzfristig absolut im Bereich des Möglichen. Ansonsten müssen sich die Lakers eben damit begnügen, nach der Ära "James" die Ära "Doncic" einzuleiten. Das Glück ist eben mit den Lakers.

NBA Gewinner: Das Glück ist mit den Lakers

Des einen Freud ist bekanntlich des anderen Leid. Auch wenn Nico Harrison das nach wie vor anders sieht, hat der GM der Mavs mit seinem unfassbaren Trade die Zukunft der Texaner verscherbelt. Selbst wenn Anthony Davis einschlägt wie eine Bombe, wäre bereits das Erreichen der Finals eine unglaubliche Überraschung. Und genau da standen die Mavs am Ende der vergangenen Saison mit und besonders dank Doncic. Wie soll dieser Tausch also je als Erfolg verbucht werden?Dazu kommt, dass unzählige Dallas-Fans in erster Linie auch Luka-Fans waren. In einem offenen Brief an Harrison schrieb ein langjähriger Journalist (und Fan) aus dem Umfeld der Mavs: "Klar wollen wir gewinnen. Aber wir wollen mit unserem Typen gewinnen. Und Luka war unser Typ." Die Popularität der Mavs wird ohne das spektakuläre Spiel des slowenischen Superstars (und ohne Maxi Kleber) nicht zuletzt in Deutschland und Europa rapide abnehmen. Auch die Glaubwürdigkeit und Loyalität der Texaner - lange Zeit ein Aushängeschild - hat großen Schaden genommen.Klar, Davis ist ebenfalls ein Superstar und auch Kyrie Irving hat seine Anhänger, aber beide stehen nicht im Ansatz auf einer Stufe mit Doncic. Außerdem ist Luka viel jünger und hat dementsprechend noch mehr Zeit in der Liga, möglicherweise steht ihm seine Prime sogar noch bevor. Ein fast beängstigender Gedanke, wenn man sich anschaut, wie gut Doncic (zumindest offensiv) jetzt schon ist und was er mit 25 Jahren bereits erreicht hat. In Dallas wird sich daran jedoch niemand mehr erfreuen können - Nico Harrison sei Dank.

NBA Verlierer: Nico Harrison verscherbelt die Zukunft der Mavericks

Dennis Schröder muss nach knapp sieben Wochen in San Francisco <a href="https://www.spox.com/nba/listen/nba-trade-deadline-dennis-schroeder-kommt-bei-den-detroit-pistons-in-der-nba-unter/blt5b0a9839dc643033#cs851ee2998b7b468b" target="_blank">schon wieder seinen Hut nehmen</a> und mit der Familie ins etwa 3400 Kilometer entfernte Detroit (Luftlinie) umziehen. Trotzdem nahm es der DBB-Kapitän sportlich und postete bei Instagram erstmal einen Schnappschuss aus einem Instagram-Prank vom August letzten Jahres. Damals hatten mehrere Fans in Schröders Live-Chat in einer konzertierten Aktion behauptet, Schröder sei zu den Pistons getradet worden. Hellseherisch!Doch der Wechsel in die "Motor City" könnte sich für Schröder tatsächlich auszahlen. Der Point Guard wird in Detroit direkt gefordert sein. Jaden Ivey befindet sich nach einem gebrochenen Bein immer noch in der Reha und Allstar Cade Cunningham kann einen potenten Scorer und Ballhandler neben sich gut gebrauchen. Dazu bringt Schröder als erfahrener Leader wichtige Führungsqualitäten mit in das junge Team. Auch das von Coach J.B. Bickerstaff präferierte Pick'n'Roll taugt dem Weltmeister besser, als das Pass-and-Cut-System der Warriors. Für Schröder könnte Detroit tatsächlich zu einem Perfect Match werden.

NBA Gewinner: Dennis Schröder findet sein Glück bei den Pistons

Der Weltmeister durfte sich nur kurz über einen Platz an der Seite von Landsmann Isaiah Hartenstein beim besten Team der Liga freuen. Wenige Stunden nach dem Trade setzten die Thunder Daniel Theis schon wieder auf die Straße. Eigentlich verwunderlich, wenn man bedenkt, wie viele Teams einen soliden Backup auf der Center-Position gebrauchen könnten. Andererseits sucht Theis seit seiner Zeit bei den Celtics, mit denen er 2022 in den Finals den Warriors unterlag (2:4), nach einem Team, bei dem seine Qualitäten gefragt sind.Doch die Gelegenheit für den Big Man könnte sich noch ergeben. Als Verdiener des Veteranen-Minimums (2,8 Mio. US-Dollar) könnte nach seiner Entlassung nahezu jedes Team auf dem Buyout-Markt zuschlagen und sich mit dem Center für einen tiefen Playoff-Run verstärken. Kandidaten dafür wären die Knicks oder Denver. Möglicherweise findet sich Theis am Ende gar unter den Gewinnern wieder.

NBA Verlierer: Letzte Hoffnung Buyout für Daniel Theis

Die Knicks fielen in dieser Transferphase hauptsächlich dadurch auf, dass sie sich ungewöhnlich ruhig verhielten. Dabei gäbe es durchaus Verbesserungspotenzial, vor allem auf den großen Positionen. Und trotzdem schickte New York im einzigen Trade, den es doch tätigte, mit Jericho Sims einen Big Man zu den Bucks und bekam dafür in Delon Wright einen Guard - mit nahezu gleichem Gehalt und gleicher Vertragslaufzeit. Klingt komisch, ist aber so! Warum zählen wir sie also zu den Gewinnern?Weil die Knicks mit dem Tausch menschliche Größe bewiesen - und das wohl nicht zum ersten Mal. Wie The Athletic berichtet, bekommt Sims mit dem Trade die Chance, sich anderswo für einen guten Vertrag zu empfehlen. Dafür rief New York unter anderem in Dallas, New Orleans und San Antonio an, bevor Milwaukee einem Tausch zustimmte. Damit reiht sich Sims in eine Riege mit Obi Toppin, Quentin Grimes, RJ Barrett oder Immanuel Quickley ein, die allesamt ohne Profit von den Knicks abgegeben wurden und sich so teilweise zu tragenden Säulen, teils zu soliden Rollenspielern bei ihren neuen Teams entwickeln konnten. Chapeau!

NBA Gewinner: Die menschliche Größe der New York Knicks

Dass Atlanta nach dem Aus für Jalen Johnson in dieser Saison keine große Rolle mehr spielen würde, war abzusehen. Dass die Hawks mit ihren Trades zur Deadline jedoch zwei ihrer besten Spieler abgaben, ergibt nur einzig aus finanziellen Gründen Sinn. Denn Tanking ist keine Option, so lange der eigene Erstrundenpick (unprotected) an die Spurs geht. Für einen richtigen Rebuild hätte es also vermutlich einen Trade gebraucht, der diesen Pick zurückgebracht hätte. Berichten zufolge wurde deshalb über einen Wechsel von Trae Young nach San Antonio diskutiert.Und das hätte durchaus Sinn ergeben, denn das Projekt mit dem eigenwilligen Guard muss in Atlanta langsam aber sicher als gescheitert betrachtet werden. Ein tiefer Run in die Postseason scheint mit Young als erste Option nicht möglich, auch wenn er hin und wieder als exzellenter Closer mit Eis in den Venen besticht. Aber die Spurs hatten bekanntlich andere Pläne <a href="https://www.spox.com/nba/news/grosse-staerke-so-denkt-victor-wembanyama-ueber-den-fox-trade-der-san-antonio-spurs/blte1f704803c9c37ac" target="_blank">und verpflichteten stattdessen De'Aaron Fox aus Sacramento</a>. Und so bleibt in Atlanta ein zunehmend frustrierter Young zurück, der im kommenden Sommer einen neuen Vertrag aushandeln kann - oder sich im Jahr darauf auf eigene Faust ein neues Team suchen wird. So oder so: Für "Ice Trae" und die Hawks muss auch diese Trade-Periode als vertane Chance notiert werden.

NBA Verlierer: "Ice Trae" läuft in Atlanta die Zeit davon

Die Spurs legen in der Entwicklung von Victor Wembanyama den nächsten Gang ein und stellen dem All-Star mit De'Aaron Fox einen versatilen Guard mit beinahe unbegrenztem Scoring-Horizont zur Seite. Vor allem das Pick'n'Roll wird mit Fox zum Albtraum gegnerischer Defenses werden, schon <a href="https://www.spox.com/nba/listen/es-hilft-wenn-die-dinger-reinfallen-franz-wagner-fuehrt-orlando-magic-in-der-nba-zurueck-in-die-erfolgsspur-sga-liefert-naechste-punkte-gala-ab/blt58da0aa16af52854#cs0963bc4541e867df" target="_blank">sein "verlockendes" Debüt</a> ließ erahnen, worauf sich Wemby und die Spurs in Zukunft freuen dürfen. Finden die restlichen Youngsters um Stephon Castle, Keldon Johnson und Devin Vassell ihren Touch von jenseits der Dreierlinie, könnten die Tage ohne Postseason in San Antonio also schnell gezählt sein.Aber auch wenn das nicht zeitnah gelingen sollte, darf man die Texaner als klare Gewinner einschätzen. Denn wie schon beschrieben: Der Pick der strauchelnden Hawks im kommenden Draft gehört ebenso den Spurs, wie der von 2027. Dazu kommen etliche Pick-Swaps und - bis auf 2027 - alle eigenen First-Rounder. San Antonio hält sein eigenes Schicksal also weiterhin fest in der eigenen Hand - und hat in Fox vielleicht schon den perfekten Partner für das "Alien" gefunden. Womöglich haben die Spurs heimlich, still und leise den größten Steal der Trade Deadline gelandet - und nicht die Lakers mit Doncic.

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Das Telefon von Rob Pelinka, eine &quot;toxische&quot; Kabine, unheimliche Spurs und Wandervogel Dennis Schröder: Die Gewinner und Verlierer der Trade-Deadline in der NBA

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