Hellas zusammen!
Nachdem wir schon mit anderthalb Beinen in Brasilien sind, ist es an der Zeit, eine absolut realistische Prognose auf das Abschneiden unserer Hellenen bei der kommenden Weltmeisterschaft abzugeben. Und die Prognose lautet: der Titel geht nur über Griechenland!
Zugegeben: es gibt zwar eindeutige Anzeichen für einen Durchmarsch bis ins Maracana, doch es lauern ebenfalls Gefahren, die uns das Stemmen des goldenen Pokals streitig machen könnten, doch daran denken wir in allen Bereichen steinreichen Griechen überhaupt nicht! Denn am Ende wird Kostas Katsouranis am 13. Juli 2004 die Trophäe in Rio de Janeiro's Nachthimmel heben, wie es einst der große Theodoros Zagorakis in Lissabon 2004 tat.
Ihr fragt euch bestimmt schon seit dem ersten Absatz, ob ich während dem Schreiben dieses Blogs voll mit Ouzo war oder eine gesetzeswidrige Substanz in meinen Gyros gemischt habe - oder ob mir die dem Rest der Welt gegenüber finanzielle Überlegenheit unseres Landes einen Hang zur Arroganz verpasst hat. Nichts von allem ist wahr! Wahr ist nur, dass nächstes Jahr Sepp Blatter unserem Verbandspräsident zum Triumph gratulieren wird, ohne dass wir ihm ein Fakelaki in die Tasche schieben müssen.
Warum ich mir so sicher bin? Nun, hier die Fakten:
Nummer 1: Der Trainer
Fernando Santos ist Portugiese, aber da er schon seit mehr als 12 Jahren mit Unterbrechungen griechische Vereine und seit 2010 unsere Nationalmannschaft trainiert, ist er mittlerweile ein echter Grieche. Er zeigt alle Facetten eines Malaka auf:
- er sitzt lustlos an seinem Arbeitsplatz und achtet nicht auf das Spielgeschehen (quasi wie unsere Beamten ihrer Arbeit nachgehen)
- er ist stur, was neues zu lernen (in diesem Fall unsere wundervolle Sprache)
- er ist zu faul, um etwas mehr zu arbeiten, was zu größerem Erfolg führen könnte/würde (und zwar etwas mehr Wert auf die Offensive zu legen statt nur die null halten zu wollen, auch wenn es gegen Rumänien wirklich sehr gut anzusehen war, da geht noch mehr)
Immerhin: er hat tatsächlich einen Umbruch in der Mannschaft vollzogen. Von den Dinosauriern sind nur noch wenige übrig, die Mannschaft wird immer jünger. Wie er das geschafft hat wird er wohl nur selber wissen, so wie jeder Grieche, der zu seiner eigenen Überraschung mal etwas erfolgreiches leistet.
Aber weil genau diese Eigenschaften unsere heutige griechischen Generation so sympathisch und erfolgreich macht, soll er doch bitte so weitermachen! Denn wenn wir weiterhin keinen Finger krumm machen, gibt man uns alles, um weiterhin erfolgreich sein zu können.
Nummer 2: Die Mannschaft
Zugegeben: von den oben beschriebenen Dinosauriern sind immer noch drei vorhanden:
- Karagounis; er ist irgendwie immer dabei, bestimmt auch 2020
- Gekas; er war mal Torschützenkönig, also darf er seiner Meinung nach immer mit
- Katsouranis; er war auch im 2004-Team dabei, also darf er Ansprüche stellen, wie jeder erfolgreiche Grieche, ist doch klar
Ansonsten ist der Rest der aktuellen Mannschaft eine Mischung aus jungen Talenten sowie erfahrenen Spielern der eigenen Liga und mittlerweile etablierten Profis in guten europäischen Mannschaften.
Dabei sind die Attitüden hier klar verteilt: während die Dinosaurier als Platzhirsche quasi ein Recht auf einen Platz im Kader haben, sind die Erfahrenen um einiges besonnener, denn sie haben jahrelang auf hohem Niveau in großen Ligen gespielt und nun sind sie zurück in die Heimat gekommen und das verleiht automatisch Flügel: der Frappé ist da, die Sonne ist da, das Geld der EU ist meistens da, also lassen sie es ganz gemütlich angehen und spielen trotzdem erfolgreich. Griechen halt.
Die Spieler, die im Ausland erfolgreich sind, wissen um ihre physische, sportliche und finanzielle Überlegenheit den Kollegen aus der Super Leauge gegenüber. Denn sie spielen schließlich in Glasgow (Jesus Samarus), Rom (Torosidis) oder Dortmund (Papastathopoulos, blöder Verräter, so ein Malaka!). Diese Vorteile garantieren ihnen also ebenfalls einen Platz im Kader - zurecht, denn die drei genannten Spieler sind auch gute - dennoch können in der Nationalmannschaft manchmal noch so beschissen spielen, ihren Platz haben sie sicher. Es reicht ja, wenn sie in ihren jeweiligen Vereinen brillieren, denn dort werden sie garantiert monatlich bezahlt und mit Geld sind Griechen unschlagbar. Griechen halt.
Die jungen Wilden dagegen sind die anspruchsvollsten Spieler, die wir haben. Deren Motto lautet: "Je mehr Tattoos ich habe und je cooler mein Bart ist, desto geiler bin ich als jeder andere, malaka!" Sie sind talentiert und hungrig. So hungrig, dass sie zu Höchstleistungen neigen, um einen Transfer in eine große Liga zu realisieren, denn dort wird mehr und garantiert bezahlt. Dazu erhält man den Status von Samaras und Co., kann ja nicht schaden. Und wenn man schon alle geilen Schnecken aus Athen weggeflankt hat, kann man sein Souvlaki auch in anderen Ländern schwenken, dann ist man noch geiler. Hinzu kommt, dass außerhalb der Heimat das Geld ehrlicher verdient wird, da es nicht aufgrund von irgendwelchen Beschlüssen zahrleicher Politiker kommt, das reinigt das griechische Gewissen und fördert Leistungsexplosionen - gut für uns. Typisch Griechen halt.
Alles in einem eine sehr harmonische Mischung aus faulen Hunden, auf das Auswandern fixierten bad ass malakas und bereits im Ausland spielenden Statussymbolen. Dazu ein Trainer, der die Mannschaft von der Seitenlinie aus mit seinem filigranen Nichtstun und seiner beispiellos emotionslosen Körpersprache anpeitscht (wie ein Grieche eben, jawohl). Und genau aus diesen Gründen wird das alles ein Selbstläufer.
Nummer 3: Das Ausrichterland Brasilien
Mal ehrlich: bei diesen geographischen und kulturellen Voraussetzungen, die Brasilien bietet, wird es so was von ein Kinderspiel für uns, Weltmeister zu werden. Dort ist es warm, es gibt Strände mit heißen Bikini-Bodies und man kann sich in Tavernen den Magen vollfressen und die Birne zusaufen. Bezahlt doch eh alles der Verband und den bezahlt doch auch die EU. Und natürlich darf man nicht die Vielzahl an griechischen Namen vergessen, welche viele ehemalige brasilianische Weltklassespieler hatten: Socrates. Ach malaka, das ist wie die Heimat. Echte Griechen halt, diese Brasilianer.
Nummer 4: Die Revolution unseres Fußballs
Machen wir uns nichts vor: unser Spiel gegen Rumänien war eine klare Ansage an die Konkurrenz, weil wir Griechen - ich wiederhole mich gerne - wir GRIECHEN tatsächlich 3 (in Zahlen ausgeschrieben DREI) Tore in einem Spiel erzielt haben. So etwas haben wir nicht mal gegen Liechtenstein geschafft, das soll was heißen. Kaum haben unsere Jungs gemerkt, dass Santos auf der Bank im Stand by-Modus ist, haben sie wohl ihr eigenes Ding gestartet und uns alle herftig überrascht, indem sie Tore schießen. Ja: TORE SCHIEßEN! Leck mich am Tzatziki! Was ist denn da nur passiert?
Bestimmt hat man ihnen eine Prämie bei einer erfolgreichen Qualifikation versprochen und wenn der Grieche erstmal das schöne gute Geld wittert rennt er schneller als Bolt, springt höher als Jordan und ist konzentrierter als Kasparov. Und das liebe Geld macht uns unschlagbar. SO sehen Griechen aus.
Nummer 5 - das Entscheidende: Korrupt vs. Korrupt
Wir wissen ja alle, dass der Sonnengott der FIFA oftmals sehr fragwürdige Entscheidungen trifft oder dubiose Machenschaften an den Tag legt, wenn es um sein persönliches Wohl geht. Das herrliche dabei ist: er redet dabei immer von Fair Play, speziell wenn er diese Entscheidungen zum "Wohle" des Fußballs der Welt mitteilen möchte und dabei ausgepfiffen oder ausgebuht wird. Was für ein miserabler und ahnungsloser Amateur...
Er sollte sich doch mal eine Schreibe von unseren Leuten abschneiden:
Olympiakos Piräus wird seit Ewigkeiten wiederholt Meister und Pokalsieger. Der ehemaligen Präsident kontrollierte das Wettmonopol, dazu gehörten ihn ein paar kleine Vereine aus Athen, die jährlich ab- und aufstiegen, also sichere Punkte für Olympiakos und dazu ein wenig Geld machen beim Tippen. Wurde oder wird noch heute dagegen was unternommen? Nein. Wieso denn auch? Olympiakos verfügt über das meiste Geld (das ist wiederrum eine andere Geschichte), der Verband freut sich über jede kleine "Spende" und sagt lächelnd "Egal malaka, mehr Geld für uns."
Aber die Hauptattraktion ist folgende: der Präsident von Olympiakos ist gleichzeitig auch der Ligapräsident und dadurch wird natürlich alles grob gesagt unter den eigenen Teppich gekehrt, ist der sauberste aller Wege.
Na, klingelt's im Karton? DAS ist die hohe Kunst des Bescheissens, dagegen wirkt die FIFA mit ihren erkauften Stimmen für WM-Vergaben wie ein Haufen Quereinsteiger der Branche. DAS ist Griechenland malaka!
Nüchtern betrachtet machen uns diese fünf Fakten zum klaren Favoriten auf den Titel, denn kein anderer Teilnehmer kann uns in den aufgelisteten Bereichen überbieten: weder Brasilien mit Nossa und Tchetcherere, noch Spanien mit Tiki Taka oder Deutschland mit dem Prinz von Schal und seinen Rittern der Schönfrisur. Und in Sachen Korruption sind wir sowieso führend. Bleibt lieber zuhause oder zelebriert unseren Sieg in unserer Heimat, besonders Deutsche sind herzlich Willkommen!
In diesem Sinne: hoch die Ouzogläser und ein lautes JIA MAS auf den Weltmeister 2014! HELLAS!
dass ihnen das entgangen ist? nicht mein problem.
übrigens: was die frage nach dem schulabbruch angeht - ist das eventuell ein persönliches erlebnis von ihnen? denn als (selbsternannte) literaturkritikerin sollte man da normalerweise locker drüberstehen....
letzte seite, ausLE. gerade eben erst.
auf welcher Seite denn?
Ulla wird kein Bayernfan sein, wäre viel zu einfach.
Tippe auf Hoffenheim oder RasenballSport Leipzig oder Traktor Eberswalde
aber ephraims blog hat er/sie/es doch kommentiert, ausLE
wer wird denn einen Bayernfan unterstellen wollen, er hätte keine Ahnung vom Tuten und so
Wo waren Sie eigentlich letzte Woche, wo Sie uns mit Ihrer Erläuterungen zu Satiere uns beglückt hätten können.
Über 500 Kommentare und alles ohne Ulla
Traurig
oder Besser so.
Sagen Sie mir. In welcher Klasse haben Sie die Schule abgebrochen?
Ein trister Ort, voll dunkler, steuerhinterziehender Hellenen. Einst die Hochburg der westlichen Welt, der Kunst und maskulinen Liebe.
Heute verloren und verlassen. Es ist tragisch. Und der Autor sieht Gefahren für den WM-Titel? Wen interessiert das?
Es ist irrelevante Nickligkeit, die in ihrer trivialen Obszönität das atavistische Prekariat Griechenlands beleidigt! Dort ist Krise! Und er redet vom WM-Titel! Das ist schamlos! Einen Griechen unwürdig. Man sollte ihn ausbürgern
Den verbleibenden Punkt bekommt Slobodan auch wenn hier das Rennen eher knapp war...