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Taktikecke


Gründer: Taktiker | Mitglieder: 190 | Beiträge: 21
15.01.2011 um 13:33 Uhr
Geschrieben von possessionplay
Leverkusen 1-3 Dortmund
Bundesliga: 14.01.2011

Dortmund ausgerichtet wie immer, personell musste man auf Kagawa verzichten, zudem ersetzte Lewandowski den angeschlagenen Barrios.

Leverkusen im 4-4-2, das mit zu Beginn der Heynckes-Ära spielte. Helmes und Kießling als Sturmduo, Bender und Rolfes überraschend im Mittelfeld.



Ausrichtungen
Der Gastgeber versuchte, sein 4-4-2 aufzulockern, was allerdings nicht wirklich gelang. Die Stürmer waren beweglich und wichen in tiefe oder breite Zonen aus, doch ansonsten wirkte das Leverkusener Spiel sehr starr. Augusto spielte sehr tief, Sam höher, so dass es teilweise nach 4-3-3 aussah.

Dortmund machte es wie gewohnt. Sahin oder selten Bender holten den Ball von der Abwehr ab. Die vorderen 4 Spieler waren flexibel, wobei vor allem Götze und Kuba oft rochierten, während Großkreutz sich entweder vorne reinzog oder tiefer unterstützte.

Mittelfeld-Kampf und lange Bälle
Das Feld wurde in diesem Spiel sehr stark beschnitten, von beiden Seiten. Im Mittelfeld konnte keine Mannschaft wirklich die Oberhand gewinnen, da bei Bayer überraschend Vidal fehlte und bei Dortmund Sahin etwas ausgelaugt wirkte. Dortmund wirkte aber hier etwas dominanter, was vor allem an Sven Bender sowie der guten Unterstützung seitens der offensiven Dreierreihe lag.

Dennoch machten beide Mannschaften viele Fehler und Fehlpässe im eigenen Angriffsspiel, welche den Spielfluss hemmten. Nervosität war zu spüren, verständlich aufgrund der Ausgangssituation für die Kontrahenten. Die Enge des Raumes spielte natürlich auch hier hinein.

Hinzu kam, dass viele lange Bälle geschlagen wurden, und die waren unpräzise. Diese Pässe gehören bei Dortmund zu einem stilistischen Mittel, funktionierten mit Lewandowski aber nicht ganz so gut wie mit Barrios. Bayer spielte solche Bälle ebenfalls recht häufig. Zum einen verfügten man über zwei Spitzen, zum anderen wusste man sich oft nicht anders zu helfen, auch weil Dortmund das Mittelfeld etwas besser beherrschte. Erfolg hatten sie aber wenig, wie diese Grafik zeigt.

Die vielen langen Fehlpässe von Schwaab und Castro

Unterschiede im Pressing
Das Pressing der Dortmunder funktionierte viel effektiver. Sie störten früh, stellten die Räume zu und schufen Überzahl. Direkte Ballgewinne funktionierten in der Leverkusener Hälfte sehr selten, doch Bayer konnte sich nur durch Rückpässe und anschließendes Wegschlagen helfen, selten gelang ein geregelter Spielaufbau. Bayer nutzte hier aber die Seitenwechsel viel zu selten, meistens wurde der Ball schnell nach vorne gebracht.

Leverkusen schaffte es dagegen nur mit Abstrichen, die Dortmunder unter Druck zu setzen. Diese konnten sich mit schnellen Pass-Stafetten (oft auch vertikal) von Leverkusen lösen und sie umspielen. Zudem attackierten sie auch wesentlich früher als Bayer, welche die IV des BVB spielen ließen und bisweilen auch Lücken zwischen Angriff und Mittelfeld offenbarten, was Dortmund natürlich auch entgegen kam.

Dem Tabellenführer sollte man allerdings vorwerfen, dass ihr Spiel in die Spitze letztlich nicht gut funktionierte. Die Außenverteidiger schoben nicht so stark nach wie sonst, die Vertikalpässe wurden fast immer von den Leverkusenern abgefangen. Ein weiterer Grund mag darin liegen, dass Sahin diesmal nicht wirklich ins Spiel kam und wenig Einfluss in der Endphase der Angriffe spielte.

Zweite Halbzeit
Der Pausenstand von 0:0 ging in Ordnung, auch wenn die Borussia die bessere Mannschaft war, so gab es doch durchaus noch einige Punkte zu kritisieren. Vor allem konnten sie auch keine wirkliche Dominanz aufbauen und man sollte auch anmerken, dass die besseren Chancen auf Leverkusener Seite lagen.

In kritischen Phasen half dem BVB aber schon oftmals auch das Glück und so war es beim Duseltor zum 0:1 gestern erneut. Auch das 0:2 wäre sehr einfach zu verhindern gewesen, besonders war es auch nicht, aber Großkreutz´ Nase machte es möglich, ebenso wie Leverkusen, die erneut mit einem kapitalen Patzer ihren Part leisteten.

Das schnelle dritte Tor des BVB war der Genickbruch für die Gastgeber. Leverkusen sah bei diesem Dortmunder Spielzug wieder unglücklich aus, stark war der Treffer allemal.

Danach war Leverkusen demoralisiert und die Dortmunder - bedingt durch ihr kraftraubendes Spiel - auf Erholung aus. Erst durch die Reaktion von Heynckes, Vidal, Barnetta und Derdiyok zu bringen, kam etwas Schwung rein. Aus der Dominanz entwickelte sich aber - abgesehen vom 1:3 - wenig.

Fazit
Wenn auch glücklich in der Entstehung, so war der Dortmunder Sieg doch verdient. Der BVB hat stark gespielt und damit einen guten Rückrundenstart erwischt. Doch es bleibt anzumerken, dass in entscheidenden Phasen auch das Glück mächtig mithilft und die Schwächen der Dortmunder zu überdecken droht, was noch ganz gefährlich werden kann.

Beide Mannschaften haben nicht wirklich gut gespielt. Dortmunds Leistung war aber in Ordnung, während Bayer sehr enttäuschte. Lange Zeit hatten sie trotzdem Chancen auf zumindest einen Punkt, aber Dortmund entschied das Spiel (aber noch nicht die Meisterschaft) in 6 Minuten.
Aufrufe: 5315 | Kommentare: 22 | Bewertungen: 18 | Erstellt:15.01.2011
ø 4.9
KOMMENTARE
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BVBsouljah
15.01.2011 | 15:31 Uhr
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BVBsouljah : 
15.01.2011 | 15:31 Uhr
-1
BVBsouljah : 
wie oft hab ich hier das wort glück gelesen und dann kommt so ein satz obwohl man davor bestimmt 2-3 mal von den dortmunder glück geredet hat "Doch es bleibt anzumerken, dass in entscheidenden Phasen auch das Glück mächtig mithilft und die Schwächen der Dortmunder zu überdecken droht, was noch ganz gefährlich werden kann. "
erbärmlich... parteiischer bayern fan ...
0/10 !
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dabidu
15.01.2011 | 15:19 Uhr
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dabidu : 
15.01.2011 | 15:19 Uhr
-2
dabidu : 
ne, is klar. und euch merkt man auch gar nicht an, dass ihr bvb-fans seid. der autor ist übrigens fcb-sympathisant, was man auch im profil nachlesen könnte, wenn man wollte.

gute analyse, einziger kritikpunkt meinerseits ist, dass du von einem ausgeglichenen mittelfeld sprichst. sicher war sahin nicht in topform, aber allein schon aufgrund der 3v2-situation im mittelfeld (wenn augusto in die mitte zog, glich kuba das aus, also immer noch 4v3) sah leverkusen dort kein land.
dass dortmund gestern gewonnen hat, lag zum einen an der entscheidung heynckes 4-4-2 gegen ein, vor allem offensiv, sehr variables 4-2-3-1 zu spielen. vor allem großkreutz und götze konnten immer wieder für verwirrung in der bayer-abwehr sorgen.
insofern ein verdienter sieg.
zum anderen aber waren es einfach 2 katastrophale, individuelle abwehrfehler der leverkusener die zu den ersten beiden toren führten. absolut unnötige und leicht zu verhindernde tore.
insofern ein glücklicher sieg.

die kommentatoren, die dem autor hier den fußballsachverstand absprechen, sollten vielleicht auch mal unvoreingenommen über andere meinungen nachdenken und sich nicht komplett von allgemeinen medientenor beeinflussen lassen.
2
Borussenritter
15.01.2011 | 15:11 Uhr
1
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15.01.2011 | 15:11 Uhr
-1
Sorry aber diese "Analyse" ist Käse.
Leverkusen hatte 1 Chance und das war die Aktion von kiesling und in der Situation wäre Weidenfeller wohl der Sieger gewesen da der Winkel einfach zu Spitz war.
Und sonst die einzige Torannährung war glaub ich der Kopfball von kiesling der aus meiner Sicht nicht als Gefahr zu bewerten war:kein druck keine Präzision.
Dortmund dagegen mit einem Pfostenkopfball,einem Spieler der aus nem deutlich besserem Winkel zum Abschluss kommen konnte aber an nem starken Adler scheitert und dann noch der Schuss von Lewandowski der auch sehr gefährlich war.
Und wenn Friedrich so unfähig ist und einen Einwurf so unterschätzt hat das absolut nichts mit Glück zu tun.
Schwaab kann da gar nichts für mMn weil er damit nicht rechnen kann.
Beim zweiten gegentor hat man wieder gesehen das Friedrich einfach die Klasse fehlt um nochmal in die Nationalmannschaft zu kommen.
Auch letzte Saison hat er sich praktisch nur an Hypiä hochgezogen.
Beim dritten gegentor sieht man eine der größten Stärken des BVB´s:Eine enorme Handlungsschnelligkeit und geistige Frische.
Und unterm Strich bleibt ein vollkommen verdienter und nie wirklich gefährdeter Dortmunder Sieg
1
Celesao
15.01.2011 | 14:45 Uhr
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Celesao : 
15.01.2011 | 14:45 Uhr
-1
Celesao : 
mMn einer der schlechteren Blogs.
Natürlich kommt der Einwurf sehr gut rein, aber das weder Friedrich noch Schwaab(der sogar mit der Hand dran war) es nicht schaffen einen Einwurf weg zu schlagen hat weniger mit Glück, als mit unvermögen zutun. Und wer es immer noch nicht verstanden hat Dortmund erzwingt Fehler der Gegner , dass Pressing von Dortmund wird doch nicht für die Kilometer Statistik gemacht, sondern um den Gegner am Aufbau zu hindern und Fehler zu erzwingen. Allein die letzten 10min kann man ein wenig von Glück reden das nicht das 3:2 gefallen ist was meiner Ansicht nach aber auch unverdient gewesen wäre.
Ingesamt bekommt der Blog nur ne 3/10 sry.
2
Polloxx
15.01.2011 | 14:40 Uhr
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Polloxx : Will niemandem zu nahe treten...
15.01.2011 | 14:40 Uhr
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Polloxx : Will niemandem zu nahe treten...
...aber man liest deutlich heraus, dass der Autor Bayern-Fan ist - und offensichtlich nicht wirklich mit der Dortmunder Dominanz in dieser Saison zurecht kommt. Leverkusen mit besseren Chancen in der ersten Hälfte? Ab da kann man eigentlich aufhören zu lesen. Spätestens bei "Glück" und "Duseltor" ist klar: Da muss ein Bayer am Werk sein. Und so wirkt das alles wie Frustbewältigung unter dem Deckmantel einer taktischen Analyse. Letztere ist übrigens völlig daneben gegangen.
2
Fitnessking
15.01.2011 | 14:27 Uhr
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15.01.2011 | 14:27 Uhr
-3
Bei allem Respekt, aber dieser Artikel kann nur von einem geschrieben worden sein der ein anderes Spiel gesehen hat! Ich habe selten eine Auswärtsmannschaft gesehen die 80 Minuten derart überlegen war; es war ein Klassenunterschied gestern.
Zum Thema "Glück" sollte man vielleicht auch ein Wort verlieren: Dortmund war diese Saison in jedem Spiel außer dem Hinspiel gegen Leverkusen und dem Spiel in Frankfurt (was ein klassisches 0-0 Spiel war) nicht leicht überlegen sondern haushoch überlegen! Dass man späte Tore gegen Hoffenheim (die man 90 min gegen die Wand gespielt hat) und in Köln (wo es nach 60 min schon 3-0 stehen musste) gemacht hat und das mit Glück gleichsetzt ist schon abenteuerlich!

Ich kann verstehen dass man krampfhaft versucht die Leistung klein zu reden und künstlich Spannung aufzubauen aber es geht für den BVB nur noch gegen die Geschichtsbücher; ein anderer Gegner ist weit und breit nicht zu sehen! Aber stimmt, die Bayern werden ja Ihren Höhenflug weiter vorantreiben...lol!

In den letzten 20 Jahren hat es keine Mannschaft gegeben die die Bundesliga derart beherrscht hat, das muss man einfach mal anerkennen... Aber gestern von "glücklich aber nicht unverdient" zu sprechen zeugt wirklich nicht gerade von Fussballsachverstand...
4
Henne1312
15.01.2011 | 14:15 Uhr
0
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Henne1312 : 
15.01.2011 | 14:15 Uhr
-4
Henne1312 : 
Sehr guter Blog!
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