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Gründer: xxlhonk | Mitglieder: 180 | Beiträge: 80
18.02.2010 um 11:06 Uhr
Geschrieben von xxlhonk
Der neue Sportchef beim HSV - II
Nachdem es im ersten Teil um die Neuausrichtung innerhalb der sportlichen Abteilung beim HSV ging, hier nun ein paar Infos zur Person.
Und eine Zusammenfassung und eine Art Fazit.

Urs Siegenthaler wurde am 23.11.1947 in Basel geboren.
Er macht eine Ausbildung zum Bau-Ingenieur und gründet 1970 seine eigene Firma.
1978 macht er den Trainerschein an der Sporthochschule Köln und ist Inhaber der UEFA-Trainerlizenz.
Seine Stationen als Spieler, über den er selbst sagt: "Theoretisch konnte ich alles, nur die Technik hat manchmal nicht so mitgespielt". Dennoch wurde er mit dem FC Basel als Verteidiger 5*Meister und 2 Pokalsieger in der Schweiz.


1966 – 1973 FC Basel
1973 – 1974 FC Xamax Neuchatel
1974 – 1976 Young Boys Bern
1976 – 1977 FC Winterthur
1977 – 1978 FC Basel
Nach seiner aktiven Laufbahn war er als Trainer aktiv:
1978 – 1979 Spielertrainer FC Schaffhausen
1979 – 1983 Spielertrainer beim FC Laufen
1983 Assistenztrainer FC Toulouse
1986 Assistent bei der Schweizer Nationalmannschaft
1987 – 1989 Cheftrainer des FC Basel
In seiner ersten Saison als Trainer beim FC Basel stieg er ab, nach dem verpassten Wiederaufstieg wurde er 1989 entlassen. Er sei nicht konservativ genug gewesen für den Trainerjob, sagte Siegenthaler später.

So wurde er Trainerausbilder des Schweizerischen Fußballverbandes und 1998 Vorsitz der Union Schweizer Fußballtrainer sowie Vizepräsident der Europäischen Trainer-Union. 2004 holte ihn Jürgen Klinsmann dann als sein Chefscout und –analytiker in den Trainerstab der Nationalmannschaft.
Und ab dem 01.08.2010 ist er dann sportlicher Leiter des HSV.

Von Siegenthaler erhofft sich also der Verein künftig, dass ein einheitliches, modernes und erfolgreiches Spielsystem installiert wird. Das alle Teams von der Bundesliga-Mannschaft bis in die Jugendmannschaften spielen. Sein Auftrag wird es sein, junge, gut ausgebildete Spieler, möglichst viele deutsche, in die Leistungsspitze zu führen. Als Repräsentant wird man Siegenthaler aber selten antreffen. Der Schweizer will zumeist geräuschlos im Hintergrund arbeiten. "Sie werden ihn selten in der Öffentlichkeit erleben", kündigte AR-Chef Horst Becker im Hamburger Abendblatt an.

So weit die Theorie. Es klingt alles ganz gut.
Wenn, ja wenn nicht heute dieser Artikel in der PNN für eine komplett anderes Bild gesorgt hätte.
Dort heißt es:
Dem Trainer des Hamburger SV gefällt dieser Transfer (US) gut, besonders gut sogar. Denn der neue Sportchef Urs Siegenthaler nimmt Bruno Labbadia kein bisschen seiner Macht. Er entlastet ihn eher in Aufgabenfeldern, für die sich Labbadia ohnehin nicht besonders interessiert hat. "Der Sportdirektor soll Dinge machen, die wir nicht machen können, er soll zum Beispiel im Jugendbereich die Spielphilosophie durchsetzen, die wir oben vorgeben", sagte Labbadia.

Wer gibt jetzt wem was vor?
Wer hat denn nun das Sagen im sportlichen Bereich?
Wer gibt denn nun die sportlich Marschroute vor?
Der Trainer oder der sportliche Leiter?

Laut Bernd Hoffmann will man diese wichtige Aufgabe von der Trainerposition lösen, um Reibungsverluste durch Trainerwechsel zu vermeiden.
Laut Labbadia ist er hingegen derjenige, der die sportstrategischen Vorgaben macht.
Also doch keine Änderung des Systems, sondern einfach nur ein vereinspolitisch sehr kluger Schachzug des Vorstandchefs?
Einfach "nur" eine Fehleinschätzung seiner Position durch den Trainer?
Einfach "nur" ein kommunikatives Missverständnis?
Aber wer klärt das jetzt?
Wer entscheidet jetzt wirklich?
Wer hält den Kopf hin, wenn es sportlich mal nicht läuft?
Die ehemalige Damenbundesligaspielerin Katja Kraus?
Bruno Labbadia?
Oder dann doch das schwächste Glied der Kette, Urs Siegenthaler?

Zusammenfassung:
Vereinspolitisch hat der HSV hat nach 8 langen Monaten öffentlichkeitswirksam die Personalie Sportvorstand gelöst. Und dafür die ehemalige Spielerin Katja Kraus zum zweiten Vorstand befördert. Sie ist defacto nun Vorgesetzte des Trainers und auch des neuen sportlichen Leiters. Und das, obwohl sie zum Zirkel des Vorstandchefs BH gerechnet wird, der sie als Marketingvorstand zum HSV holte. Damit ist die eigentlich gewünschte und notwendige Trennung der Vorstandsbereiche ad absurdum geführt. Und Bernd Hoffmann ist quasi Alleinherrscher innerhalb des Vereins, der genau das ausschließen wollte. Und nun doch bekommen hat was er wollte. Mir macht das etwas Angst, denn er kann jetzt genau das machen, was er machen will. Und niemand wird ihn vorläufig stoppen können.
Sportlich ist die Verpflichtung von Urs Siegenthaler sicherlich ein Gewinn. Mich überrascht zwar die Aussage, dass man endlich ein einheitliches Spielsystem über alle Mannschaften hinweg installieren will, denn das gab es meines Erachtens zumindest theoretisch schon unter Beiersdorfer. Aber wenn jemand von allen Seiten für seine tollen Spielanalysen gelobt wird, wie Urs Siegenthaler, muss er jemand sein, der das wirklich gut kann.
Wie schrieb der Spiegel über ihn:
Manchmal hat Urs Siegenthaler, das Objekt seiner Beschattung schon dreimal studiert und weiß noch immer nicht, wie man es überwältigt.
"Die Suche nach Lösungen", sagt er, "ist oft sehr aufreibend. Das kostet mich persönlich viel Substanz." …
Leute wie Siegenthaler versuchen, den Zufall zu domestizieren, sie geben dem Lauf der Kugel eine Ordnung. Sie wollen Partien beeinflussen, indem sie im Voraus den Gegner durchschauen.


Scheinbar ist er also wirklich jemand, der einen Plan hat.
Fragt sich nur, ob ihn jemand diesen Plan auch realisieren lässt.
Dafür bedarf es nämlich auch eines Trainers, der seine eigenen Ansprüche und Gedanken mit denen des Urs S. zusammen bringen kann.
Und wenn Labbadias Aussage stimmt, wird er das nicht wollen.
Und damit genau das Gegenteil erreicht, was man eigentlich erreichen wollte und sollte.
Der Trainer bleibt der einzig starke Mann in Sachen SPORT im Verein.
Und das kann und darf es nicht sein. Denn das ist keine Veränderung, sondern nur eine Umschichtung von Macht innerhalb des Vereins.
Ich für meinen Teil finde die Personalie fachlich sehr gut besetzt, aber leider nicht wirklich konsequent inthronisiert. Für meinen Geschmack hat Urs Siegenthaler zu wenig und Katja Kraus und vor allem Bruno Labbadia, zu viel Macht bekommen.
So oder so ist aber folgendes passiert:
Bernd Hoffmann hat sich in Sachen Verantwortung aus der Schusslinie genommen, dafür aber alle Macht in diesem Bereich gesichert!
Aufrufe: 5049 | Kommentare: 21 | Bewertungen: 10 | Erstellt:18.02.2010
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KOMMENTARE
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Flavio_Briatore
18.02.2010 | 13:27 Uhr
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Flavio_Briatore : Daher weht der Wind
18.02.2010 | 13:27 Uhr
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Flavio_Briatore : Daher weht der Wind
Und in dem ich als Supporter Mitglied bin.
Und deshalb erlaube ich mir eine Meinung.

Du bist also Supporter Mitglied. Bei euch im "Club" sind doch eh die meisten gegen Hoffmann. Ich will dir nicht auf den Schlips treten aber ich finde der BH macht doch einen guten Job. Klar die Suche nach einem Ersatz für DB hat lange gedauert aber um den HSV steht es doch seit BH da ist sehr gut. Und ich finde zu viel Köche verderben den Brei.
Ich würde mit der "PANIKMACHE" noch etwas warten.

LG
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Rheodred
18.02.2010 | 13:16 Uhr
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Rheodred : 
18.02.2010 | 13:16 Uhr
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Rheodred : 
Ich bin da auch eher bei Honk.

Entweder, BL als amtierender Trainer hat eine Spielphilosophie und US ist dann nur noch der Erfüllungsgehilfe -> Perlen vor die Säue

Oder, US kommt und bringt SEINE Philosophie ein, so dass BL ab nächster Saison gewaltige Kompetenzen abgibt -> Krach vorprogrammiert


Und das BH sich faktisch nahezu Allmacht sichert, kann man nicht wegdiskutieren.
Und spontan fällt mir kein Verein ein, derr in Allmacht eines Einzelnen wirklich gediehen wäre...
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xxlhonk
18.02.2010 | 13:07 Uhr
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xxlhonk : 
18.02.2010 | 13:07 Uhr
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xxlhonk : 
@Uhu
Das ist mir zu kurz gesprungen.

Es geht um mehr.
Um viel mehr.
Und wenn wir diese Dinge erst geklärt bekommen, wenn der Kahn gesunken ist, ist das Wasser schon im Boot.

Es geht um eine ganz klare Satzungsvorgabe und eine ganz klare Kompetenzenaufteilung.
Und genau die gibt es nicht.
Und wenn BH das ernst meint, dann darf BL auf keinen Fall die Fäden in der Hand behalten.
Denn dann wäre es genauso, wie in den letzten Jahren.
Und es riecht extremst nach Ärger.
Aber so richtig.
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uh1963
18.02.2010 | 13:02 Uhr
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uh1963 : 
18.02.2010 | 13:02 Uhr
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uh1963 : 
zu Kompetenzgerangel kommt es (nur),
wenn die Parteien sich uneins sind,
was aber in den letzten Monaten nicht offentsichlich war.

Für mich stellt sich die Frage nach der Kompetenz von Brüno!
Ist er der eigentliche sportliche Leiter, der die (Spiel-)Philosophie vorgibt (wir, da oben)? Hört sich so an.
Was passiert aber bei einem Trainer-Wechsel (was wir nicht hoffen wollen)? Alternative wäre nur Felix momentan.

Und dass unser Bernd nun der Allmächtige sein wird, kann man (muss man nicht) auch nicht negativ, sprich positiv sehen.
Denn wie der Topflappen sagte, ist er an dem Aufschwung der letzten Jahre nicht unbeteiligt gewesen.

Die nächsten Monate werden es zeigen...
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xxlhonk
18.02.2010 | 12:58 Uhr
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xxlhonk : 
18.02.2010 | 12:58 Uhr
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xxlhonk : 
@Philse

Du schreibst im ersten Teil:
Zumal es ja auch mehrmals geäußert worden ist, dass noch ein administrativer Sportchef gesucht wird, der dann Position Nummer vier im Vorstand besetzen soll.

Wo steht das?
Alles was ich gelesen habe, und ich habe in den letzten beiden Tagen viel darüber gelesen, sagt das Gegenteil.
Und vielleicht bin ich pholemisch.
Mag sein.
Aber ich beziehe mich und meine Meinung auf die unterschiedlichen Presseartikel und das, was in der Satzung steht.
Und daraus habe ich mir meine, sicherlich diskussionswürdige, Meinung gebildet.
Und ja, es ist meine Meinung.
In der ich zu keiner Zeit die Leistungen von BH im wirtschaftlichen und strategischem Bereich in Frage gestellt habe.
Im Gegenteil.
Aber das, was da gerade passiert ist, gibt nicht nur Potential für Diskussionen ab, sondern ist eigentlich auch gegen die Satzung de Vereins.
Ein Verein, dem meine ganze Zuneigung (im Bereich Fußball) gehört und für den ich Woche für Woche mitfieber.
Einen Verein, über den ich hier tagtägliche alle Pressemitteilungen zusammenstelle.
Und in dem ich als Supporter Mitglied bin.
Und deshalb erlaube ich mir eine Meinung.
Und finde s auch toll, wenn wir alle Meinungen dazu haben.
Und über diese diskutieren.
Ausführlichst.
Um die ganze Angelegenheit zu analysieren und zu verstehen.
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Topflappen
18.02.2010 | 12:41 Uhr
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Topflappen : 
18.02.2010 | 12:41 Uhr
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Topflappen : 
Guter Blog, treffende Analyse.

Allerdings muss man einräumen, dass es nicht wirklich überraschend ist dass der Nachfolger von DB mit wenig Kompetenzen ausgestattet wird. Schließlich war genau das der Streitpunkt vorher.

BH ist ein sehr machthungriger Mensch, dem man allerdings zugute halten muss dass er den HSV tatsächlich weit nach vorne gebracht hat.

Ich vermute Siegenthaler macht vorallemdingen Jugendarbeit und Analyse von Gegnern. Wenn da gute Talente bei entstehen soll es mir recht sein.

Mit den Transfers lief es ja gut bisher.
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gartenzwerg
18.02.2010 | 12:39 Uhr
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18.02.2010 | 12:39 Uhr
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Jo Uhu,
das gibt noch Kompetenzgerangel da oben...
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uh1963
18.02.2010 | 12:32 Uhr
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uh1963 : 
18.02.2010 | 12:32 Uhr
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uh1963 : 
Einmalig, dein Blog!

Bemerkenswert finde ich dazu die Aussage von Bruno:
"Der Sportdirektor soll Dinge machen, die wir nicht machen können, er soll zum Beispiel im Jugendbereich die Spielphilosophie durchsetzen, die wir oben vorgeben."


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Dr_D
18.02.2010 | 11:16 Uhr
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Dr_D : 
18.02.2010 | 11:16 Uhr
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Dr_D : 
HAB IH SCHON MAL IRGENDWO GELESEN ,-)

Haste schon einen Beruf? Falls nicht werd doch Journalist...Die könnten so einen Artikel auch nicht besser machen, nur schlechter, oder gar nicht.

Ansonsten schließe ich mich Rheodred an. Mogelpackung, jawoll.
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gartenzwerg
18.02.2010 | 11:15 Uhr
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18.02.2010 | 11:15 Uhr
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Sehr geiler Blog, Honk
Zumal er meine Ansichten wiedergibt.
US. wird nie das benötigte Gegengewicht zu Hofmann sein.
Für das beschriebene Aufgabengebiet ist er bestimmt ein guter Mann,
aber die Vereinspolitik wird nunmehr allein von Hofmann bestimmt.
In der Praxis muss das nicht unbedingt den Untergang des Abendlandes bedeuten, aberzu einer produktiven Entscheidungsfindung gehört auch
eine kontroverse Diskussion und da gehen Hofmann die Diskussionspartner aus.
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