Der Jubel.

Was war zuerst da?
-Der Jubel oder das Tor?
So schwer zu beantworten wie die Berühmte Frage nach dem Ei, ist dies natürlich nicht, aber Tor und Jubel schmelzen heutzutage immer mehr zusammen, zu einen Gesamtkunstwerk.


Zuallerst nähern wir uns diesen Begriff im sprachlichen Bereich.

Hier also ein paar Übersetzungen:
Englisch - jubilation
Französisch - jubilation
talienisch - giubilo
Spanisch - júbilo
Niederländisch - gejejubel
Portugiesisch - júbilo

Synonyme:
Freudensturm, Applaus, Begeisterung, Beifall, Enthusiasmus, Freude, Freudensturm, Glücksgefühl


Wie würden Spiele wohl aussehen ohne die obligatorischen Jubel nach den Toren?
Richtig, langweilig! - Nichts transportiert nunmal so gut die Emotionen im Fußball nach Außen wir der JUBEL.

Ob es ein wichtiger, sehenswerter oder "normaler" Treffer war, interessiert erst einmal nicht. Es geht um die Selbstpresentation seiner Person, man will seine Freude zum Ausdruck bringen und zeigen " Schaut her, ich wars". Oder einfach um Eins mit den Fans werden und seine Verbundenheit zu zeigen.
Es gibt zig Millionen Möglichkeiten zu Jubeln, manchmal erinnert man sich sogar mehr an den Jubel als an das Tor.
Heutzutage sind die Jubel ein enorm wichtiger Teil, dieses zum Spektakel gewordenen Spieles Fußball geworden.
Flick-Flacks und Saltos gehören ebenso dazu wie "Schuhe putzen", Trikot küssen oder der Roboter.
Vor 50 Jahren wäre man wahrscheinlich ausgelacht oder für verrückt erklärt worden, bei den ausgefallenen Jubeln heutzutage. Schaue ich mir Spiele aus dieser Zeit an, hüpfen die Torschützen vielleicht mal kurz rum und bewegen statisch dazu ihre Arme oder strecken einfach die Faust in den Himmel. Jedenfalls sehen die meißten so aus als hätten sie einen Stock im *****.

Wie kam es also zu dieser rasanten Entwicklung? (reine Vermutungen)

- die Südamerikaner brachten es mit nach Europa
- Kaiser Franz befahl es den Spielern und was er sagt ist natürlich Gesetz
- es ist eine bisher unbekannte Pandemie
- die Spieler sind mittlerweile so gedopt, sie müssen irgendwo ihre überschüssige Energie rauslassen


Nun kommen wir zu den Top 10 der besten, kuriosesten, bekanntesten oder emotionalsten Jubeln aller Zeiten:



Platz 10: Facundo Sava

Der Zorro von Craven Cottage. Er zog bei jedem seiner immerhin 7 Tore für Fulham eine Zorro-Maske auf und kam so zum zweifelhaften Ruhm, das sein Jubel wohl bekannter ist als er selbst.




Platz 9: Giovane Elber

Elber ist mit 133 Toren in 260 Spielen der treffsicherste Ausländer in der Bundesliga-Geschichte. Seine erfolgreichste Zeit erlebte der Torschützenkönig von 2003 bei Bayern München.
Seine Jubel waren fast immer sehenswert und einzigartig. Ob er sich nun in eine Matte einrollte oder einen Babybauch nachahmte. Einfach ein Spaßvogel.




Platz 8: Peter Crouch

In einem Fanlied des FC Liverpool heißt es über Peter Crouch:
"He's Big, He's Red, His Feet Stick Out of Bed"
Und da er mit einer Korpergröße von 2,01 fast alle überragt, sind seine Torjubel immer etwas besonderes. Am Bekanntesten ist wohl sein "Roboter-Dance".




Platz 7: Jürgen Klinsmann

Während seiner ersten Station bei Tottenham Hotspur im Jahre 1994 erhielt er von den englischen Fans die abfälligen Spitznamen Submarine Commander ("U-Boot-Kommandant") und Diver ("Taucher"), wegen seiner von ihnen als theatralisch empfundenen Art, nach Fouls zu fallen. Kurze Zeit später erfand er den Diver als neue Art des Torjubels (der Spieler nimmt Anlauf und lässt sich flach auf den Bauch fallen, um Kopf voraus über den Rasen zu gleiten). In England wird dies als Doing a Klinsmann (Dive) bezeichnet.




Platz 6: Roger Milla

Seine vier Tore gegen Rumänien (2:1, Gruppenphase) und Kolumbien (2:1 n.V., Achtelfinale) brachten Kamerun bis ins Viertelfinale der WM 1990. Jeden seiner Treffer feierte Milla mit einem Makossa-Tanz um die Eckfahne herum, was in den folgenden Jahren oft kopiert wurde.




Platz 5: Eric Cantona

Der als sehr extrovertiert geltende Cantona der immer gut für einige Überraschungen war, ob im positiven oder negativen Sinne. In der Saison 1996/97 als ManU gegen Sunderland spielte, erzielte er gleichzeitig eines der schönsten Tore überhaupt. Sein Jubel genoss er mehr als jeder andere, mit dem leeren, unergründlichen und erhabenen Ausdruck eines "wahren Königs".




Platz 4: Diego Forlan

Kategorie Kurios:
Da hätte er mal lieber sein Trikot angelassen. Im November 2002 bei einem Spiel gegen Southampton zog Diego Forlan nach einem sehenswerten Treffer wie gewöhnlich sein Trikot aus. Southampton wollte aber schnell weiter spielen...Forlan bekam sein Trikot nicht rechtzeitig an und wollte mit dem Trikot in der Hand weiter spielen. Der Schiedsrichter kannte da keinen Spaß und befahl ihm sich außerhab des Platzes wieder anzuziehen.




Platz 3: Lomana LuaLua

Hätte auch Bodenturner oder dergleichen werden können. Der kongolesische Fußballspieler der derzeit bei al Arabi in Katar spielt, bringt die Fans regelmäßig zum staunen. Flic Flacs und Saltos ohne Ende. Fabian Hambüchen kann da einpacken.




Platz 2: Craig Bellamy

Aufsehen erregte er im Vorfeld des Champions-League Spiels gegen den FC Barcelona im Achtelfinale 2007, als er im Trainingslager in Portugal seinen Mannschaftskollegen John Arne Riise angeblich mit einem Golfschläger attackierte. Kurioserweise waren es jene beiden, die mit ihren Treffern den 2:1-Sieg über den FC Barcelona ermöglichten. Als Anspielung auf den Vorfall ahmte Bellamy nach seinem 1:1- Ausgleichstreffer einen Golfschwung nach einem Abschlag nach.




Platz 1: Marco Tardelli

Einer der emotionalsten Jubel aller Zeiten. Tardelli rennt über das halbe Spielfeld und schreit sich die Seele aus dem Leib. Unglücklicherweise war dies gleichzeitig das zwischenzeitige 2:0 für Italien im Wm-Finale 1982 gegen Deutschland.





Die Liste entspricht natürlich nur meiner subjektiven Meinung und lädt quasi zum Diskutieren ein. Wäre noch toll wenn jemand die jeweiligen Jubel in den verschiedenen Videoportalen findet und postet.

euer Ed3lJoker