Prolog

Es ist Nacht. Ganz Deutschland schläft. Ganz Deutschland? Nein! Der kleine Ralf liegt wach, denn er hat Probleme. Ralf ist nämlich Trainer eines kleinen Dorffußballvereins und ihm gehen die Spieler aus. Da gibt es Einige die sich selbst wehgetan haben und daher nicht spielen können und Andere, die ihren Gegenspielern wehgetan haben und daher nicht spielen dürfen.
Und so liegt Klein Ralfi wach in seinem Bett und grübelt, wen er am Wochenende aufstellen soll. Zwar hat der Onkel Dietmar gesagt, daß er ganz tolle Arbeit leistet, aber der Ralfi weiß selbst, daß es in letzter Zeit nicht besonders gut lief und man auch wieder mal gewinnen müßte. Nur mit wem? Darum fängt der Ralfi halt an die ganzen Mannschaftsteile genau durchzugehen.


Ist er nicht niedlich?

Torwart

Im Tor sollte eigentlich der Timo stehen. Den hat ihm Onkel Dietmar im Winter geschenkt. Der Timo ist ein toller Torwart, nur verletzt er sich zu oft und steht so momentan nicht zur Verfügung. Also hat in der letzten Partie der Daniel im Tor gestanden und der war wohl ein wenig übermotiviert und hat einen gegnerischen Stürmer in Rambomanier umgehauen. Rambomanier? Rambo? Da macht es Klick bei Ralfi: "Da hab ich ja noch einen. Der Ramazan, genannt Rambo, ist ja auch Torwart. Aber ob der gut genug ist? Und überhaupt? Gegen wen spielen wir eigentlich?"
Schnell sucht der Ralfi seine Fußballfachzeitschrift raus und schaut nach. Gegen den KSC geht es. "Und ich mach mir Gedanken um den Torwart!" Damit ist das erste Problem gelöst. Ist ja egal, wer sich da einen ruhigen Samstagnachmittag macht.

Abwehr

Aufgrund des Gegners macht sich Ralfi auch hier keine großen Sorgen mehr. Zwar sind Matti und Andi I. nicht dabei, aber die Anderen werden das schon richten. Falls der Chrissi ausfällt, gibt es da ja noch diesen großen Carsten, der in Österreich spielt. Der heißt fast genauso wie der Chrissi. Das wird schon keinem auffallen. Den kann ihm der Onkel Dietmar bestimmt noch schnell holen. Und das der eigentlich Stürmer ist, wird ja auch egal sein. "Ist ja nur der KSC."


Das merkt keiner

Mittelfeld

Jetzt fängt es an kompliziert zu werden. "Ein 0:0 find ich immer blöd.", denkt sich Ralfi, also muß er sich jetzt Gedanken drüber machen, wer sein Offensivspiel antreiben soll. Der Carlos hat sich wieder mal blöd benommen und darf nicht mitspielen. Und der spielt doch immer so toll. Also müssen es Sejad, Tobi und Selim machen. "Der Selim ist mein Capitano, der ist immer toll, wenn ich ihn einsetze." Aber Tobi und Sejad machen Ralfi in letzter Zeit böse Kopfschmerzen. Der Tobi wurde in der Hinrunde noch vom Jogi zu den besten Fußballern Deutschlands eingeladen und für Ralfi's Lieblings-Nuss-Nougat-Creme macht er auch Werbung, aber seitdem ist er irgendwie blöd geworden und will nicht mehr richtig mit den Anderen spielen. Also denkt sich Ralfi: "Dann darf er auch nicht. Ich laß den Isaac ran." Den Sejad läßt er spielen, denn der kann Freistöße schießen. Vielleicht bringt es ja was. Aber so wirkliche Probleme hat Ralfi auch hier nicht, denn die Tore sollen ja die Stürmer machen und defensiv...naja, nur der KSC.

Sturm

Wenn es um seine Abteilung "Attacke" geht wird Ralfi ganz wehmütig. In der Hinrunde hatte er da noch den Vedad, "Man war der toll. Egal wo der Ball hinkam, der Vedad war schon da. Wie bei Hase und Igel. Und dann hat er ihn ins Tor geschossen.", also der Vedad den Ball und nicht der Igel den Hasen. Chinedu und Demba spielen auf jeden Fall auf den Außenpositionen, denn daß hat ja immer gut geklappt, aber es fehlt halt der Vedad in der Mitte um die Bälle reinzuhauen. Nun muß Ralfi sich entscheiden, wem er eine erneute Chance auf der Mittelstürmerposition gibt.
Da gibt es den Bobbycar, den der Onkel Dietmar im Winter vom Onkel Klaus ausgeliehen hat. Der hat zum Anfang ganz gut gespielt, aber so langsam merkt Ralfi, warum Onkel Klaus ihnen den Bobbycar einfach so gegeben hat. Irgendwie kann der nichts.
Dann hat Ralfi noch den Wellington und den Marco. Die können beide mal ganz tolle Fußballer werden, aber sind irgendwie noch zu jung um mit den ganz großen Jungs mitzuspielen.
"Zum Glück spielt der böse Maik beim KSC nicht.",denkt sich Ralfi, "also kann man vielleicht doch einen von den beiden Jungen spielen lassen." Also entscheidet sich Ralfi für Wellington, denn der ist ein wenig älter als Marco hat vielleicht in den letzten Spielen ein wenig dazugelernt.


"Nicht der Vedad"

Epilog

Jetzt ist Ralfi beruhigt. Er legt sich wieder in sein Bettchen und schläft ein. Er träumt. Und in seinen träumen sieht er es vor sich:
Die Abwehr ist etwas unsicher und läßt viele Chancen zu. Trotzdem hat der Ramazan nicht viel zu tun, denn es gibt ja Balljungen. Er langweilt sich ein bißchen. Im Angriff fehlt ein Vedad, denn viele Bälle kommen in den Strafraum, doch niemand ist da um sie zu verwerten. Plötzlich gibt es einen Freistoß und der Sejad trifft. "Alles richtig gemacht!", denkt sich Ralfi. Und es wird noch besser. Der Demba bringt seine 10. Flanke in den Strafraum und plötzlich steht der Wellington da. 2:0! Auswärtssieg!
Ein Lächeln zaubert sich auf Ralfi's schlafendes Antlitz.

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