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10.06.2016 | 4577 Aufrufe | 2 Kommentare | 0 Bewertungen Ø 0.0
The Game of Numbers
Neue Coaches im Visier, Part II
Neue Head Coaches bedeuten neue Tendenzen. Welcher Coach setzt worauf? Heute im Blick: Dirk Koetter und Ben McAdoo

Sieben neue Head Coaches gibt es vor der 2016er Saison, der Trend der vergangenen Jahre, auf defensivorientierte Coaches zu setzen, hat sich dabei umgekehrt.

Alle sieben neu verpflichtete Head Coaches (Hue Jackson, Chip Kelly, Dirk Koetter, Adam Gase, Doug Pederson, Ben McAdoo und Mike Mularkey) sind Offense-Coaches - aber welche Tendenzen bringen sie mit? Worauf können sich die Fans, Fantasy-Spieler und die Profis einstellen?

Teil I: Hue Jackson und Doug Pederson

Teil II: Dirk Koetter und Ben McAdoo

Teil III: Adam Gase, Chip Kelly und Mike Mularkey

Dirk Koetter, HC, Tampa Bay Buccaneers (vorher: Tampa Bay Buccaneers, Offensive Coordinator):

2007: OC, Jacksonville Jaguars
- Passing:
469 ATT, 288 COM (61,4%), 3.328 YDS, 7,5 YDS/ATT (ligaweit #6 ), 28 TD, 8 INT, 54,9% Passing on First Down (ligaweit #28)
- Rushing: 522 ATT (ligaweit #2), 4,6 YDS/ATT, 18 TD
- Individuell:
Kein Receiver in Top-75 was Receptions angeht - dafür 3 Receiver (Ernest Wilford/45, Dennis Northcutt/44 und Running Back Maurice Jones-Drew/40) mit mindestens 40 Receptions. // 2 RBs in Top-35 was Rushing-Yards pro Spiel angeht (Fred Taylor/80,1 und Maurice Jones-Drew/51,2).

2008: OC, Jacksonville Jaguars
- Passing:
537 ATT, 335 COM (62,4%), 3.332 YDS, 6,7 YDS/ATT (#19), 15 TD, 13 INT, 55,5% Passing on First Down (#20)
- Rushing:
426 ATT (#18), 4,2 YDS/ATT, 17 TD
- Individuell:
Wieder 2 RBs in Top-40 bei Rushing-Yards pro Spiel (MJD/51,5 und Taylor/42,8) // wieder kein Receiver mit über 65 REC (zweitbester: MJD/62).

2009: OC, Jacksonville Jaguars
- Passing:
519 ATT, 315 COM (60,7%), 3.356 YDS, 6,9 YDS/ATT (#15), 15 TD, 10 INT, 56,6% Passing on First Down (#23)
- Rushing:
447 ATT (#12), 4,5 YDS/ATT, 19 TD
- Individuell:
Kein Receiver über 65 REC.

2010: OC, Jacksonville Jaguars
- Passing:
469 ATT, 291 COM (62%), 3.065 YDS, 7,2 YDS/ATT (#12), 26 TD, 21 INT, 49,2% Passing on First Down (#32)
- Rushing:
512 ATT (#3), 4,7 YDS/ATT, 14 TD
- Individuell:
Nur Mike Thomas (66 REC) über 65 REC.

2011: OC, Jacksonville Jaguars
- Passing:
469 ATT, 240 COM (51,2%), 2.179 YDS, 5,4 YDS/ATT (#32), 12 TD, 15 INT, 48,6% Passing on First Down (#31)
- Rushing:
489 ATT (#4), 4 YDS/ATT, 9 TD
- Individuell:
Niemand über 45 REC (MJD zweitbester mit 43).

2012: OC, Atlanta Falcons
- Passing:
615 ATT, 422 COM (68,6%), 4.509 YDS, 7,7 YDS/ATT (#7), 32 TD, 14 INT, 72,1% Passing on First Down (#2)
- Rushing:
378 ATT (#26), 3,7 YDS/ATT, 12 TD
- Individuell:
3 Receiver über 75 Receptions (Julio Jones/79, Roddy White/92, Tony Gonzalez/93)

2013: OC, Atlanta Falcons
- Passing:
659 ATT, 445 COM (67,5%), 4.243 YDS, 6,9 YDS/ATT (#17), 26 TD, 17 INT, 68,7% Passing on First Down (#2)
- Rushing:
353 ATT (#32), 3,9 YDS/ATT, 11 TD
- Individuell:
2 Receiver über 80 Receptions (Tony Gonzalez/83, Harry Douglas/85) - Julio Jones nach fünf Spielen Saisonaus.

2014: OC, Atlanta Falcons
- Passing:
632 ATT, 418 COM (66,1%), 4,553 YDS, 7,5 YDS/ATT (#8), 28 TD, 15 INT, 70,6% Passing on First Down (#1)
- Rushing:
372 ATT (#27), 4 YDS/ATT, 11 TD
- Individuell:
2 Receiver über 80 Receptions (Roddy White/80, Julio Jones/104).

2015: OC, Tampa Bay Buccaneers
- Passing:
535 ATT, 312 COM (58,3%), 3.852 YDS, 7,6 YDS/ATT (#10), 22 TD, 15 INT, 59,8% Passing on First Down (#20)
- Rushing:
455 ATT (#8), 4,8 YDS/ATT, 12 TD
- Individuell:
Nur Mike Evans über 60 REC; zweitbester Receiver RB Charles Sims (51), viertbester Receiver RB Doug Martin (33).

Was fällt also auf?

Zunächst einmal springt der krasse Umschwung ins Auge, den Koetter anhand seines Offensiv-Personals durchgezogen hat: Von der Run-lastigen Offense in Jacksonville (nie höher als Rang 20 was Passing bei First Down angeht) hin zur Passing-Maschine in Atlanta um Matt Ryan, Julio Jones, Roddy White und Tony Gonzalez.

Bei den Falcons driftete er so ins andere Extrem ab: Atlanta ließ unter Koetter prozentual zwei Mal am zweithäufigsten und einmal am häufigsten bei First Down werfen, die Falcons beendeten in diesen drei Jahren keine Saison mit unter 615 Pass-Versuchen - umgekehrt litt das Run Game in der Quantität (nie über 378 Rushing-Versuche) und der Qualität (nie über 4 Yards pro Versuch).

Und dennoch: Koetter weiß, wie er seine Running Backs in die Endzone bekommt. Selbst bei den Falcons fiel seine Offense nie unter 11 Rushing-TDs innerhalb einer Saison. Zum Vergleich: 2015 knackten gleich 15 Teams (unter anderem Seattle, Dallas und Baltimore) diese Marke nicht.

Außerdem bemerkenswert ist die Effizienz im Run Game. Klammert man die Falcons hierbei aus, war in sechs Jahren (fünf Jahre Jacksonville, ein Jahr Tampa Bay) keine Koetter-Offense unter 4 Yards pro Run - in drei dieser Jahre knackte er gar die 4,5 YDS/ATT.

Darüber hinaus auffällig ist die Art, wie der Ball in Koetters Offense verteilt wird. Abgesehen von Julio Jones' herausragender 2014er Saison gab es kaum einmal den einen dominanten Receiver. Die Offense ist darauf ausgelegt, mehrere Receiver mit guten Reception-Zahlen zu versorgen.

Kleiner Nachtrag: Die 2011er Saison muss fast außerhalb der Wertung betrachtet werden. Das war die verheerende Rookie-Saison von Blaine Gabbert, als Gabbert hinter einer desolaten O-Line alle 10,3 Pass-Versuche gesacked wurde und sich dabei 14 Fumbles (5 lost) leistete.

Was bedeutet das für die Bucs?

Von der bereits angesprochenen guten Verteilung des Balls im Passing Game profitieren unter Koetter auch die Running Backs. Maurice Jones-Drew bekam das in Jacksonville schon früh zu spüren, die RBs der Buccaneers erhielten davon im Vorjahr ebenfalls ihre Kostprobe.

Nicht nur Charles Sims (51 Receptions), sondern auch Doug Martin (33) waren im Passspiel immer wieder ein Faktor, daran sollte sich nichts ändern. Die Tatsache, dass Tampa Bay Martin mit einem lukrativen Vertrag gehalten hat, spricht außerdem dafür, dass das Run Game weiter ein zentrales Element der Offense sein wird.

Dabei wird Jameis Winston in seinem zweiten Jahr in der NFL zwar sicher mehr Verantwortung bekommen - doch gibt es für Koetter keinen Grund, den Rushing-Anteil signifikant runter zu schrauben. Wie heißt es so schön? Ein gutes Running Game ist der beste Freund eines jungen Quarterbacks.

Ben McAdoo, HC, New York Giants (vorher: New York Giants, Offensive Coordinator):

2014: OC, New York Giants
- Passing:
607 ATT, 383 COM (63,1%), 4.272 YDS, 7,4 YDS/ATT (ligaweit #11), 30 TD, 14 INT, 64,8% Passing on First Down (ligaweit #9)
- Rushing:
449 ATT (ligaweit #10), 3,6 YDS/ATT, 13 TD
- Individuell:
3 Receiver mit über 60 Receptions (Larry Donnell/63, Rueben Randle/71, Odell Beckham Jr./91); bester RB hier: Rashad Jennings (30 REC).

2015: OC, New York Giants
- Passing:
623 ATT, 392 COM (62,9%), 4.343 YDS, 7,2 YDS/ATT (#16), 36 TD, 14 INT, 62,8% Passing on First Down (#16)
- Rushing:
403 ATT (#19), 4 YDS/ATT, 5 TD
- Individuell:
3 Receiver mit über 50 Receptions (Rueben Randle/57, Shane Vereen/59, Odell Beckham Jr./96); Shane Vereen (kam aus New England) als Pass-Catching-RB sofort ein Faktor.

Was fällt also auf?

Wie in Tampa Bay gab es auch bei den Giants die Beförderung des Offensive Coordinators zum Head Coach. Es war die logische Fortsetzung eines Weges, der mit McAdoos Einstellung als OC eingeleitet wurde.

McAdoo kommt aus der Packers-Schule von Mike McCarthy, von 2006 bis 2013 arbeitete er in Green Bay - erst als Tight-Ends-Coach, dann als Quartarbacks-Coach mit Aaron Rodgers. Schon 2005 arbeitete er als O-Line-Coach unter McCarthy, der damals noch Offensive Coordinator der San Francisco 49ers war.

Dementsprechend ist die Prägung seiner Offense kein Geheimnis: McAdoo ist in der West Coast Offense zuhause, und die Zahlen zeigen das.

Quarterback Eli Manning hatte zuvor in zehn NFL-Jahren noch nie über 600 Passversuche innerhalb einer Saison verzeichnet - unter McAdoo waren es nie weniger. Darüber hinaus legte er mit Blick auf seine Completion-Percentage zwei seiner Top-3 Spielzeiten hin und beim Touchdown-zu-Interception-Verhältnis war Manning noch nie ansatzweise so gut wie seit 2014.

Hohe Pass-Zahlen, verteilt auf mehrere Receiver sind die Folge, mit Shane Vereen kam von den Patriots hierfür ein Schlüsselspieler. Die komplette Entwicklung funktioniert ungleich schneller, da die G-Men in Odell Beckham Jr. einen absoluten Ausnahme-Spieler in ihrem Receiving-Corps haben.

Was bedeutet das für die Giants?

McAdoo will das Running Game, ein äußerst wichtiger Bestandteil der West Coast Offense, ins Rollen bringen - die Rushing-Versuche der letzten beiden Jahre zeigen das. Der Erfolg bleibt leider bislang aus, über zwei Jahre stehen insgesamt 18 Rushing-TDs und 3,6 sowie 4 Yards pro Run-Versuch auf dem Konto.

Rashad Jennings darf sich nochmals beweisen, im Fokus steht hier aber ein Rookie. Paul Perkins kann sich als Steal entpuppen, im College jedenfalls war Perkins eine Highlight-Maschine - und ein Spieler, der auch auf engstem Raum Schaden anrichten kann.

Stichwort Rookie: Receiver Sterling Shepard könnte früh die für die West Coast Offense so wichtige Rolle im Slot übernehmen, sollte Victor Cruz nicht wieder auf 100 Prozent kommen. Falls doch könnten die Giants um Cruz, Beckham, Dwayne Harris und Shepard das vielleicht unangenehmste Receiving-Corps der Liga stellen.

KOMMENTARE
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adriano0589
11.06.2016 | 11:08 Uhr
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11.06.2016 | 11:08 Uhr
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Danke, Big!

Ich fand es, wie oben beschrieben, auffällig zu sehen, dass McAdoo es unbedingt hinbekommen will. Aber die Effizienz ist bisher einfach nicht da, um es kontinuierlich und ausreichend produktiv zu nutzen.

Allerdings ist Perkins einer meiner persönlichen Top-Value-Picks im Draft. Natürlich steht und fällt im Run Game sehr viel mit der O-Line, aber Perkins kann auch auf engstem Raum und unter Bedrängnis noch was draus machen. Hatte einige richtig tolle Plays letztes Jahr.
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Big_Blue
10.06.2016 | 18:52 Uhr
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Big_Blue : 
10.06.2016 | 18:52 Uhr
0
Big_Blue : 
Schöne Berichte Adrian!

Hoffe McAdoo bekommt das Laufspiel hin wobei sein PlayCalling diesbezüglich eher mau war. Solange eine brauchbare Defense hingestellt wird sollte es ein enges Rennfn in der NFC East werden.
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