Die letzten Tage vor ihrem Amtsantritt nutzte Kirsty Coventry, um sich der historischen Bedeutung des Moments zu vergewissern, der auf sie und die olympische Bewegung wartet. Wenn sie am Montag die Führung des Internationalen Olympischen Komitees von Präsident Thomas Bach übernimmt, will sie vorbereitet sein. Also nahm sich Coventry "etwas Zeit", einige der Nachrichten, die sie nach ihrer Wahl im März erhalten hatte, "durchzugehen".<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

"Der Weg wird holprig": Ära von Thomas Bach beim IOC endet nach zwölf Jahren - Coventry übernimmt

Am 23. Juni endet im olympischen Hauptquartier von Lausanne eine Ära und ein neues Kapitel in der bislang ziemlich männlich erzählten Geschichte des IOC beginnt. Nach zwölf Jahren übergibt Bach den Schlüssel zur Zentrale am Fuße des Genfer Sees an seine Nachfolgerin. Die Organisation wird an ihrer Spitze jünger und weiblich, alleine das ist ein starkes Symbol, das auch Coventry einzuordnen weiß - bei aller Arbeit, die vor ihr liegt."Ich bin sehr stolz darauf, dass wir als Mitglieder diesen Zeitpunkt gewählt haben, um unsere erste Präsidentin zu wählen", sagt die 41-Jährige und verspricht: "Ich werde mein Bestes tun, um sicherzustellen, dass es ein wirklich erfolgreicher Weg wird."In den vergangenen drei Monaten ging sie den Weg gemeinsam mit Bach. Der habe in dieser Zeit "seine Expertise und sein Hintergrundwissen" gerne geteilt und ihr damit "extrem geholfen", erzählte Coventry in einem Video-Call am Donnerstag. Die Bühne gehörte ganz ihr, teilen muss sie sich das höchste Amt im Weltsport nur noch beim symbolischen Akt am Montag, danach darf Coventry ihre Vorstellungen auf ihre Art durchsetzen.

Thomas Bach (71) wird als Ehrenpräsident, aber nicht mehr als aktives Mitglied dem IOC angehören. Unter ihm waren die Olympischen Spiele eine Gelddruckmaschine, die Zukunft ist bis zum Jahr 2034 gesichert, doch mehrten sich in der westlichen Welt kritische Stimmen zu Bachs Umgang mit Autokraten und zu seiner Amtsführung. Und genau in diesem Punkt scheint sich Coventry von ihrem Mentor absetzen zu wollen.Zumindest betont die Schwimm-Olympiasiegerin aus Simbabwe, Mutter von zwei Kindern, ihren Ansatz von Teamwork im elitären Kreis der IOC-Mitglieder. "Ich mag die Zusammenarbeit. Ich mag es, die Möglichkeit zu haben, alle Meinungen zu hören", sagt sie. Das habe sie bereits als Vorsitzende der Athletenkommission gelernt, das wolle sie nun in der Führung der gesamten Organisation umsetzen.Zum Start ihrer Amtszeit habe sie daher alle Mitglieder "eingeladen", nach der Übergabe zwei weitere Tage in Lausanne zu bleiben. In einem "Workshop" wolle sie "wirklich hören, was sie denken und was sie als unsere Chancen und was sie als unsere Herausforderungen für die Zukunft sehen". Doch letztlich weiß auch Coventry: Als Präsidentin muss sie Entscheidungen treffen.Und sie weiß auch: "Der Weg wird holprig." In diesen Momenten will sie sich an eine Nachricht erinnern, die ein Mitarbeiter, ihr nach der Wahl von seiner Mutter ausrichten ließ. Die habe zu ihrem Sohn gesagt: "Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals eine Frau erleben würde, die die Bewegung anführt, für die du arbeitest." Am Montag ist dieser sporthistorische Tag nach 131 Jahren gekommen.

Coventry: "Der Weg wird holprig"

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"Der Weg wird holprig": Ära von Thomas Bach beim IOC endet nach zwölf Jahren - Coventry übernimmt | SPOX

Die Ära des deutschen Präsidenten Thomas Bach endet, mit Kirsty Coventry an der Spitze schlägt das IOC ein neues Kapitel seiner Geschichte auf.