Hamburg steht nach dem Hinspiel-Erfolg schon mit mehr als einem Bein im Halbfinale. Flensburg hofft auf ein Wunder, die Rückkehr des "Handball-Gotts" und den Trainer-Sohn.
Man könnte sich stundenlang überlegen, was denn dafür sprechen könnte, dass die SG Flensburg-Handewitt nach der 25:28-Hinspiel-Niederlage gegen den HSV Hamburg doch noch ins Champions-League-Halbfinale einzieht, man würde auf keinen Grund kommen.
Die Hamburger sind in dieser Saison einfach zu stark. Flensburg ist längst nicht mehr die Nummer zwei hinter dem THW Kiel. In der Bundesliga liegt das Team von Coach Per Carlen mit schon 18 Minuspunkten nur auf Rang sieben. In der Königsklasse konnte man sich zumindest unter die letzten Acht vorspielen, aber dort wird aller Voraussicht nach Endstation sein.
Einen Drei-Tore-Rückstand in der Hamburger Color Line Arena aufzuholen, dazu bräuchte Flensburg wohl die beste Leistung der Saison. Mindestens.
Einsatz von Jensen fraglich
"Es muss schon ein kleines Wunder her und sicherlich benötigen wir eine gehörige Portion Glück, es ist jedoch noch alles möglich", gibt sich SG-Geschäftsführer Fynn Holpert kämpferisch.
Mannschaftskapitän Michael V. Knudsen hofft, dass die Hamburger sich bereits "zu sicher fühlen" und daher womöglich "zu leicht" an die Sache herangehen.
Die Flensburger Chancen erhöhen, würde auf jeden Fall ein Einsatz von Johnny "Handball-Gott" Jensen. Ob der Norweger nach seiner Knieverletzung wieder spielen kann, entscheidet sich jedoch erst kurzfristig.
Der Kreisläufer brennt darauf, wieder eingreifen zu können. "Ich fahre auf jeden Fall mit und würde gerne spielen", so Jensen. "Allerdings habe ich noch nicht mit der Mannschaft trainiert und weiß nicht, wie sich mein Knie bei Körperkontakt verhält."
Oscar Carlen im Blickpunkt
Definitiv fehlen werden den Flensburgern Alen Muratovic, Ljubomir Vranjes, Erlend Mamelund und Jakob Thoustrup (nicht spielberechtigt). Besonders im Blickpunkt steht daher wieder Trainer-Sohn Oscar Carlen, der im Hinspiel mit sieben Toren überzeugte.
Während die SG weiterhin mit einem dünnen Kader zu kämpfen hat, sieht die Lage beim Gegner besser aus. HSV-Trainer Martin Schwalb kann wieder auf Linkshänder Stefan Schröder zurückgreifen.
Nachdem sich im Viertelfinal-Hinspiel bereits Krzysztof und Marcin Lijewski im Hamburger Kader zurückgemeldet hatten, steht am Freitag das Comeback des Rechtsaußens bevor.
Comeback von Velyky?
Außerdem könnte auch Oleg Velyky sein Comeback auf internationalem Boden feiern. Der Nationalspieler absolvierte bereits vor wenigen Wochen im Bundesliga-Heimspiel gegen den THW Kiel einen Kurzeinsatz, wurde im Hinspiel gegen die SG allerdings geschont.
"Wir wollen ins Halbfinale, aber das ist auch das Ziel der SG. Auch wenn die Flensburger selbst personelle Probleme haben, werden sie alles tun, um ihre Chance zu ergreifen. Wir müssen von Beginn an mit höchster Konzentration ins Spiel gehen", erklärte Schwalb.
Er weiß, dass das Weiterkommen eigentlich Pflicht ist. Ein Flensburger Coup wäre in der Tat nichts anderes als ein mittelgroßes Wunder.
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