Am Samstag startet die 3. Liga in die neue Saison. Während es zwei Topfavoriten auf den Aufstieg gibt, ist der Kampf um die weiteren Plätze wie gewohnt völlig unvorhersehbar. Das Power Ranking zum Auftakt der neuen Spielzeit - mit Einschätzungen von Drittligaexperte Manfred Schwabl, Präsident von Absteiger SpVgg Unterhaching.
Ursprünglich sollte die Saison bereits am Freitag mit dem Spitzenspiel zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg eröffnet werden, doch die Zebras befinden sich nach Corona-Fällen in der Mannschaft in Quarantäne. Daher wurde die Begegnung abgesagt.
"In der 3. Liga ist es immer ein offenes Rennen, die meisten Teams werden sich nicht viel nehmen, wie schon in der Vorsaison. Mit den beiden zweiten Mannschaften aus Freiburg und Dortmund gibt es einen guten Mix, es ist eine höchst interessante Liga", erklärte Schwabl im Gespräch mit SPOX und Goal.
Er sieht keinen klaren Favoriten auf die Meisterschaft: "In den Vorjahren gab es mit Teams wie Dresden immer eine Mannschaft, bei der man dachte: 'Da muss schon viel passieren, dass die es nicht nach oben schaffen.' Dass alles möglich ist, hat in der Vorsaison Bayern II gesehen, die nach der Meisterschaft abgestiegen sind. Wir waren vor Corona auf Aufstiegskurs und sind dann als Letzter abgestiegen."
Platz 20: TSV HAVELSE (letzte Saison: Platz 1 in der Regionalliga Nord)
Als Sieger gingen die Hannoveraner aus den Relegationsspielen gegen den bayrischen Vertreter Schweinfurt hervor, auch wenn die Siege recht glücklich ausfielen. Eine sportliche Einschätzung ist nahezu unmöglich, nur neun Spieltage wurden in der abgebrochenen Regionalligasaison ausgetragen.
Aufgrund der zu kleinen Heimspielstätte muss das Team vom neuen Trainer Rüdiger Ziehl seine Heimspiele in der großen HDI-Arena von Stadtrivale 96 (ausgerechnet dorthin verschlägt es Aufstiegstrainer Jan Zimmermann) austragen, was die Chancen auf den Klassenerhalt sicherlich nicht vergrößern dürfte. Andererseits: Der Mannschaft fehlt es nahezu durch die Bank an Profierfahrung, Stürmer Julius Düker (kam aus Meppen) ist bereits der prominenteste Transfer. Es gibt nichts zu verlieren!
Platz 19: SV MEPPEN (letzte Saison: Platz 17)
In der Vorsaison profitierten die Emsländer vom Lizenzentzug des KFC Uerdingen, nachdem der sportliche Klassenerhalt verpasst wurde. Auch ein Jahr später deutlich fast alles darauf hin, dass der Verbleib in der Liga eine Herkulesaufgabe wird. Einziger kleiner Vorteil: Ein (schwacher) Kader wurde in großen Teilen zusammengehalten.
Mit Max Dombrowka und David Blacha kamen Spieler, die sich zu Leistungsträgern entwickeln sollen. Trainer Rico Schmitt, der in der Endphase der abgelaufenen Spielzeit nicht die Trendwende schaffte, bekam weiterhin das Vertrauen ausgesprochen. Dies könnte sich bei einem Fehlstart schnell ändern. Das Auftaktprogramm hat es mit Halle, Lautern und der Hertha in sich. Schwer wiegt der Kreuzbandriss von Kapitän Thilo Leugers.
Platz 18: SC FREIBURG II (letzte Saison: Platz 1 in der Regionalliga Südwest)
In der starken Regionalliga Südwest setzte sich die Zweite der Breisgauer in einer Marathon-Saison mit 42 Spielen souverän durch, auch eine Klasse höher steht die Entwicklung der Talente im Vordergrund. Für Stabilität soll neben dem langjährigen Bundesligaspieler und Eigengewächs Johannes Flum auch Sturmkante Vincent Vermej sorgen, der aus Duisburg kam.
Ansonsten finden sich kaum Spieler im Kader, die das 21. Lebensjahr überschritten haben. Die Tatsache, dass der bisherige U19-Trainer Thomas Stamm das Team übernimmt, zeigt, wohin die Reise beim SCF gehen soll. Inwiefern Unterstützung aus der Bundesliga kommt, bleibt abzuwarten. Der Klassenerhalt kann das einzige realistische Ziel sein.
Platz 17: SC VERL (letzte Saison: Platz 7)
Der Underdog aus Ostwestfalen schloss die erste Drittligasaison auf einem beinahe schon sensationellen 7. Platz ab und begeisterte die Zuschauer mit beherztem Offensivfußball (66 Tore). Dieses Ergebnis dürfte kaum zu wiederholen sein, über 30 Spieler kommen und gingen.
Einige Leistungsträger konnten nicht gehalten werden, abgesehen von Oldie Mahir Saglik (38) kamen nur die Bank junge Spieler, die sich in der 3. Liga erst noch beweisen müssen. Schmerzen dürfte die Tatsache, dass das sämtliche Heimspiele in Lotte ausgetragen werden müssen. Schafft es Erfolgscoach Trainer Guerino Capretti erneut, das Maximum aus der Mannschaft herauszuholen, könnte es für den Verbleib in der Liga gerade so reichen.
Platz 16: VIKTORIA BERLIN (letzte Saison: Platz 1 in der Regionalliga Nordost)
Noch kurioser als Havelse erspielte sich der Hauptstadtklub das Teilnahmerecht in der dritthöchsten deutschen Spielklasse. Nach elf Spielen wurde die RL-Saison vorzeitig beendet, diese Partien konnte die Viktoria allerdings allesamt für sich entscheiden. Das letzte Ligaspiel liegt bereits neun Monate zurück, die künftigen Begegnungen trafen die Berliner im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark oder alternativ im Olympiastadion aus.
Die Himmelblauen haben eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Nachdem im Dezember 2018 aufgrund ausbleibender Zahlungen eines chinesischen Investors ein Insolvenzverfahren eröffnet werden musste, konnte der Rückzug aus der Regionalliga letztlich gerade noch verhindert werden. Nun wird der Klub nach der Ausgliederung von einer neuen Investorengruppe unterstützt. Prominente Neuzugänge blieben aus, mit Bernd Nehrig, Christoph Menz oder auch Björn Jopek gehören drei Routiniers weiterhin zum Kader.
Platz 15: FSV ZWICKAU (letzte Saison: Platz 10)
Jahr für Jahr werden die Schwäne als klarer Abstiegskandidat gehandelt, Jahr für Jahr straft das Team von Joe Enochs die Skeptiker Lügen und bleibt mit begrenzten Mitteln und spielerisch überschaubaren Darbietungen in der Liga - im Vorjahr sogar äußerst souverän. "Es ist etwas anderes, in Zwickau zu spielen. "Diejenigen, die neu zu uns kommen, müssen unseren Stil verinnerlichen", stellte Enochs klar, dass in beim FSV eine besondere Art des Fußballs erwartet wird.
Wie so oft mussten in Morris Schröter und Leon Jensen zwei Leistungsträger abgegeben werden, neben gestandenen Drittligarecken - gleich dreimal bediente man sich in Rostock - kam mit Johan Gomez (19) vom FC Porto II auch eine Wundertüte. Das Saisonziel ist klar, die Erfolgsaussichten stehen gar nicht mal so schlecht.
Schwabl sieht derweil die wirtschaftliche Lage in der 3. Liga weiter als großes Problem an und meint: "Wer es dieses Jahr schafft, sich wirtschaftlich zu stabilisieren, braucht vielleicht im nächsten Mai gar keinen Platz unter den ersten 16 für den Klassenerhalt. Ich predige seit zehn Jahren, dass die 3. Liga Sozialfälle produziert."
Platz 14: VIKTORIA KÖLN (letzte Saison: Platz 12)
Nach der Hinrunde sah es in Höhenberg noch zappenduster aus, nach der Übernahme von Olaf Janßen zeigte sich die Mannschaft deutlich verbessert (1,74 Punkte im Schnitt) und belegte in der Rückrundentabelle Platz neun. Doch die derzeitige Situation bereitet den Verantwortlichen um Geschäftsführer Andreas Rettig Sorgen.
Mit Urgestein Mike Wunderlich und Flügelflitzer Lucas Cueto verließen absolute Leistungsträger den Klub (Jansen: "Spieler mit einer derart hohen Qualität fallen nicht vom Himmel."), die Vielzahl der Abgänge konnte insbesondere in der Breite in keinster Weise kompensiert werden. Jansen sprach von einer "extrem schwierigen" Situation, die sich durch den Ausfall von Stammkeeper Sebastian Mielitz nochmal verschärfte. Das Potenzial in der Spitze ist da, in erster Linie wird aber darum gehen, eine sorgenfreie Saison zu spielen.
Platz 13: BORUSSIA DORTMUND II (letzte Saison: Platz 1 in der Regionalliga West)
Nicht Traditionsklub Rot-Weiss Essen schaffte im Westen den Sprung in die 3. Liga, sondern die BVB-Youngster nach sechs Jahren Abstinenz. Angeführt werden die Schwarzgelben vom drittligaerfahrenen Niklas Dams, ansonsten strotzt das Aufgebot nur vor Talent, wobei insbesondere Ansgar Knauff schnell ein Kandidat für eine dauerhafte Rolle bei den Profis werden könnte.
Tobias Raschl, Steffen Tigges oder auch Immanuel Pherai bringen jede Menge Potenzial mit, Ted Tattermusch, Antonios Papadopoulos und Berkan Taz kommen von Ligarivalen. Offensiv dürfte der BVB vielen Teams Probleme bereiten können, dennoch dürfte die 3. Liga für einige Spieler eine Herkulesaufgabe werden. Pluspunkt: Der Kader blieb fast gänzlich zusammen.
"Ich denke, dass Dortmund II eine gute Rolle spielen wird. Die anderen drei Aufsteiger werden es sehr schwer haben, auch aufgrund der Tatsache, dass die Vorsaison teilweise sehr turbulent war", bewertet Schwabl die Erfolgsaussichten der Neulinge.
Platz 12: WALDHOF MANNHEIM (letzte Saison: Platz 8)
Insbesondere an einem Verein, der stark auf die Zuschauereinnahmen angewiesen ist, gehen die coronabedingten Geisterspiele nicht spurlos vorbei. Dies spiegelt sich auch im aktuellen Kader wider. Drei Neuzugänge stehen acht Abgänge gegenüber, darunter wichtige Spieler wie Max Christiansen, Jan-Hendrik Marx und Marco Schuster. Immerhin konnte mit der Verpflichtung von Marc Schnatterer ein Transfercoup gelandet werden.
Ähnlich wie bei der Viktoria gilt: In der Breite muss dringend nachgerüstet werden, um der Belastung einer langen Drittligasaison gewachsen zu sein, auch wenn die finanzielle Situation keine großen Sprünge erlauben. "Die Situation kennen wir, wir wollen ja noch etwas nachlegen. Es ist Nachholbedarf da, das wissen wir alle", betonte SVW-Trainer Patrick Glöckner, dass dies auch noch nach Saisonstart passieren könnte.
Platz 11: HALLESCHER FC (letzte Saison: Platz 9)
Eine Saison mit vielen schwierigen Phasen wurde letztlich auf einem Platz in der oberen Tabellenhälfte zu Ende gebracht, was ein wenig die vorherigen Probleme verwässert. Die Neuzugänge (darunter Justin Eilers, Niklas Kreuzer und Louis Samson) können sich sehen lassen und werden die Abgänge mindestens kompensieren. Rein vom Personal her ist der HFC für die unteren Tabellenregionen zu gut, Stabilität war in den vergangenen Monaten allerdings ein Fremdwort an der Saale.
"Wir warten die letzten Eindrücke ab und schauen, wo es dringenden Bedarf gibt. Im Moment haben wir gerade keine Eile", erklärte Trainer Florian Schnorrenberg zum Thema Transfers und baut einmal mehr darauf, dass notfalls Torjäger Terrence Boyd die Kohlen aus dem Feuer holt.
Platz 10: 1. FC SAARBRÜCKEN (letzte Saison: Platz 5)
"Earthman" prangt künftig auf einem Trikot des 1. FC Saarbrücken, Neuzugang Dennis Erdmann wandelt auf den Spuren von Zecke Neuendorf und hat sich diese Bezeichnung als Künstlername eintragen lassen. Aber auch aus sportlichen Sicht dürfte der Ex-Löw dem FCS weiterhelfen, der in Nicklas Shipnoski, Anthony Barylla und Marin Sverko wichtige Spieler verlor.
Mit einer gesunden Mischung aus Erfahrung und Jugend ist der Kader gut aufgestellt, in der Spitze fehlt es aber doch an Qualität, um die starke Vorsaison zu wiederholen, auch wenn die Ambitionen unter dem neuen Trainer Uwe Koschinat weiter hoch sind. Für einen Platz in der oberen Hälfte reicht es.
Platz 9: WÜRZBURGER KICKERS (letzte Saison: Platz 18 in der 2. Liga)
25 Punkte, 69 Gegentore, nur fünf Siege und stolze vier Trainer - die abgelaufene Spielzeit war eine zum Vergessen und endete für die Kickers folglich auf dem letzten Platz in Liga zwei. Mit Sportvorstand Sebastian Schuppan und Trainer Torsten Ziegner soll alles besser werden. Der Umbruch ist gewaltig. Bisher 19 Spieler gehen, zwölf kommen.
Würzburg geht mit einem deutlich verjüngten Team an den Start, das mit Dennis Waidner, Leon Schneider oder auch Alexander Lungwitz interessante Spieler dazubekam, sich aber erst einmal finden muss. Das Potenzial ist da, auch durch Neuzugänge wie Moritz Heinrich, Fanol Perdedaj oder Marvin Pourie, für die absoluten Top-Plätze müsste allerdings vieles richtig laufen.
Platz 8: VfL OSNABRÜCK (letzte Saison: Platz 16 in der 2. Liga)
Am Beispiel der Veilchen zeigt sich, wie schwierig es ist, die Teams auf den Plätzen 3 bis 10 richtig zu prognostizieren. In einer turbulenten Saison war die Hypothek des Relegations-Hinspiels gegen Ingolstadt zu groß, eine Klasse tiefer soll mit neuer Besetzung auf der Trainerbank und auf dem Posten des Sportdirektors neu angegriffen werden.
Für Stürmer Etienne Amenyido (St. Pauli) kassierte Osnabrück fast eine halbe Million, zahlreiche weitere etablierte Spieler verließen den Verein. Im Gegenzug kamen fast ausschließlich No-Names, eine Ausnahme stellt der langjährige Zweitligaknipser Andrew Wooten dar. Immerhin konnten einige Routiniers wie Taffertshofer, Heider, Beermann oder Trapp gehalten werden, die direkte Zweitligarückkehr dürfte allerdings eine Nummer zu groß sein - auch wenn Platz acht eine recht pessimistische Einschätzung ist.
Platz 7: TÜRKGÜCÜ MÜNCHEN (letzte Saison: Platz 13)
Das wohl größte Fragezeichen in der Liga! Wie bei einem Investoren-Klub üblich, der aus dem Nichts auftaucht und von einem sprunghaften Geldgeber unterstützt wird, ist die Verweildauer von Spielern und Trainern nicht allzu hoch. Zur neuen Spielzeit übernimmt mit Ex-Profi Petr Ruman ein im Profifußball gänzlich unerfahrener Übungsleiter.
Die Ziele sind äußerst hoch, nach schwacher Rückrunde soll es wieder deutlich nach oben gehen. Die Qualität im Kader stimmt allemal. Mit Petar Sliskovic und Sercan Sararer konnten die zwei besten Spieler nach endlosen Wechselspekulationen doch gehalten werden, zudem wurde das Aufgebot mit namhaften Spielern aus der 2. und 3. Liga verstärkt, darunter auch Routinier Mergim Mavraj. Wenn es Türkgücü schafft, die vorhandenen PS auf die Straße zu bringen, ist alles möglich. Wenn ....
Platz 6: 1. FC MAGDEBURG (letzte Saison: Platz 11)
Mit einem 4:2 gegen Hannover 96 setzte der FCM in der Generalprobe vor dem Saisonstart nochmal ein Ausrufezeichen, in Erscheinung trat insbesondere der Spieler, um den die Fans lange bangen mussten: Doppelpacker Baris Atik. Der Spielmacher war in der Rückrunde einer der Hauptgründe für den Aufschwung, der sich gefälligst fortsetzen soll - und wird.
Mit Morten Behrens und Thore Jacobsen gehen zwei Stammspieler, Magdeburg-Legende Christian Beck (BFC Dynamo) ist leichter zu ersetzen. Die Basis stimmt, unter Coach Christian Titz wurde ansehnlicher Fußball gespielt und mit Punkten belohnt. Viele Experten und Konkurrenten trauen dem Traditionsverein gar den Aufstieg zu, bei uns reicht es nur für einen Platz im Verfolgerfeld.
Platz 5: MSV DUISBURG (letzte Saison: Platz 15)
Eine äußerst seltsame Saison haben die Zebras hinter sich, Highlights wechselten sich mit Tiefpunkten ab, häufig war es für den neutralen Zuschauer spektakulär (52:67 Tore!). Aufgrund einer starken Phase in der Saisonmitte reichte es gerade so, arge Abstiegssorgen zu vermeiden. Zwar verließen mehr als ein Dutzend Spieler den Verein, darunter jedoch kaum Leistungsträger (Sicker, mit Abstrichen Vermeij und Engin).
Im Gegenzug wurde das Team mit erfahrenen Recken verstärkt, um die neuen Marvin Bakalorz, Rolf Feltscher sowie die gewohnten Führungsspieler Moritz Stoppelkamp und Aziz Bouhaddouz hat sich eine Mannschaft formiert, mit der zu rechnen sein wird. Gestört wurde die Vorbereitung durch drei Coronafälle, die für eine Trainingspause sorgten. Trainer Pavel Dotchev sprach von einer "bitteren Pille". Bleibt zu hoffen, dass der Zwischenfall den Saisonstart nicht allzu sehr beeinflusst.
Platz 4: SV WEHEN WIESBADEN (letzte Saison: Platz 6)
7, 4, 3, 6 - die vier vergangen Platzierungen in der 3. Liga (unterbrochen durch ein Jahr 2. Liga) unterstreichen das Niveau und gleichsam auch die Ansprüche der Hessen. Nach durchwachsenem Start in die Vorsaison war an den Aufstieg aber nicht mehr zu denken. Diesmal soll es wieder für mehr reichen, auch das Stadion wurde entsprechend aufgerüstet.
Gegen die allerhöchsten Gefilden spricht die Besetzung der Offensive, mit Philipp Tietz und Maurice Malone haben wichtige Offensivspieler den Verein verlassen und wurden bisher nicht adäquat ersetzt. Das muss sich noch ändern. Besser sieht es in der Mittelfeldzentrale aus, wo der Abgang des ganz starken Jakov Medic gut aufgefangen wurde. Gelingt es, noch einen echten Knipser an Land zu ziehen, kann das Team von Rüdiger Rehm die Top 3 angreifen.
Platz 3: 1. FC KAISERSLAUTERN (letzte Saison: Platz 14)
In der schlechtesten Saison der Vereinsgeschichte konnte der Super-GAU gerade noch abgewendet werden, Hauptgrund für den starken Endspurt waren neben Trainer Marco Antwerpen die im Winter verpflichteten Leihspieler Jean Zimmer, Felix Götze und Marvin Senger, die auch in der neuen Saison zum Aufgebot gehören.
Diese Eingespieltheit könnte ein Trumpf sein. Während es bei anderen Klubs zu großen Fluktuationen kam, musste mit Carlo Sickinger nur ein Stammspieler abgegeben werden, mit Mike Wunderlich und Rene Klingenburg wurde (mindestens) adäquater Ersatz an Land gezogen. Die Euphorie ist groß in der Pfalz, im Idealfall ist die Relegation möglich, auch wenn man sich nach außen mit Saisonzielen zurückhält.
Schwabl meint: "Kaiserslautern und Türkgücü sind meine Geheimtipps. Wer die Verantwortlichen rund um den Betzenberg kennt, weiß, dass der FCK wieder angreifen will."
Platz 2: EINTRACHT BRAUNSCHWEIG (letzte Saison: Platz 17 in der 2. Liga)
In nahezu sämtlichen Umfragen führen die folgenden beiden Teams die Rankings an, dem schließen wir uns an. Die größeren Zweifel bestehen wie üblich hinter dem Absteiger aufgrund der erhöhten Anzahl an Zu- und Abgängen, Lücken im Kader sind jedoch fast keine entstanden. "Der Blick auf die Transferaktivitäten genügt. Sie haben Topspieler aus Zweitliga-Vereinen dazu geholt, was für ihre Ambitionen spricht", sagte Kickers-Trainer Ziegner bei liga3.de, Kollege Koschinat lobte die "extrem starke" Offensive und die "Top-Innenverteidigung".
Während sich Yassin Ben Balla, Oumar Diakhite und Fabio Kaufmann gen 2. Liga verabschiedete haben, könnten die neuen Benjamin Girth, Robin Krauße und Maurice Multhaup direkt zu Leistungsträgern avancieren. Wichtig zudem der Verbleib von Martin Kobylanski und Brian Behrendt. Mit der Partie auf dem Betzenberg steht direkt eine Standortbestimmung an.
Platz 1: TSV 1860 MÜNCHEN (letzte Saison: Platz 4)
An den Löwen auf Platz eins führt kein Weg vorbei (auch fast alle Wettanbieter sehen die Münchner vorne), zu stark präsentierte sich das Team über weite Teile der Vorsaison und musste nur knapp dem FC Ingolstadt den Vortritt lassen für die Teilnahme an der Relegation, Die Sechzger mussten keine nennenswerten Abgänge verzeichnen und verstärkten sich gezielt mit den Offensivspielern Marcel Bär und Yannick Deichmann sowie Rechtsaußen Kevin Goden.
"Ich würde lügen, wenn ich sage, dass wir nicht hoch wollen", sagte Oldie Sascha Mölders, der in der Vorsaison so häufig traf wie kein anderer Drittligaspieler. Gleichzeitig stellte er klar: "Die 3. Liga ist sehr, sehr gut. Es wird wieder brutal." Trainer Michael Köllner hob den entscheidenden Faktor hervor: "Wir haben eine intakte Mannschaft. Das ist das Wichtigste!" Und wird den Unterschied zur Konkurrenz machen.
Dies sieht auch Schwabl so: "Mit dem Begriff Top-Favorit muss man immer vorsichtig sein. Sie haben aber eine sehr gute Ausgangsposition, da sie ihren Kader zusammengehalten und sich sehr gut verstärkt haben. Auch der Trainer ist der alte. Die Zuschauerfrage ist für die Löwen entscheidend. Der Heimvorteil im Grünwalder Stadion ist groß." Die Top 5 des Haching-Präsidenten (ohne Reihenfolge) sieht so aus: Osnabrück, Braunschweig, Würzburg, Duisburg und 1860 München.
3. Liga: Der 1. Spieltag der Saison 2021/22 in der Übersicht
Termin | Heim | Auswärts |
verschoben | VfL Osnabrück | MSV Duisburg |
24.07., 14 Uhr | Waldhof Mannheim | Magdeburg |
24.07., 14 Uhr | TSV Havelse | 1. FC Saarbrücken |
24.07., 14 Uhr | 1. FC Kaiserslautern | Eintr. Braunschweig |
24.07., 14 Uhr | Hallescher FC | SV Meppen |
24.07., 14 Uhr | FSV Zwickau | Borussia Dortmund II |
24.07., 14 Uhr | 1860 München | Würzburger Kickers |
25.07., 13 Uhr | FC Viktoria Berlin | FC Viktoria Köln |
25.07., 14 Uhr | SC Verl | Türkgücü-Ataspor |
26.07., 19 Uhr | SC Freiburg II | SV Wehen Wiesbaden |
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