Portugal: "Der Traum ist gestorben"

SPOX
06. September 200914:14
Cristiano Ronaldo hat Sorgenfalten auf der Stirn - Portugal hat sein Schicksal nicht mehr in der HandGetty
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Cristiano Ronaldo kann aus der portugiesischen Kabine nichts Gutes berichten. Die direkte WM-Qualifikation scheint verspielt. "Wir haben unser Schicksal nicht mehr in unserer Hand", sagte der Neuzugang von Real Madrid. Die Dänen hingegen sind mit einem Bein in Südafrika.

Bei Cristiano Ronaldo und Co. herrschte Untergangsstimmung. "Wir haben das Schicksal nicht mehr in unserer Hand. Die ganze Mannschaft ist traurig", berichtete der 94-Millionen-Mann aus der Kabine, nachdem die Hoffnungen des WM-Vierten Portugal auf die Endrunden-Teilnahme in Südafrika mit dem 1:1 (0:1) gegen Dänemark fast schon auf den Nullpunkt gesunken waren.

Dem Weltfußballer und teuersten Spieler aller Zeiten droht bei der WM nur die Zuschauerrolle. Drei Spieltage vor Schluss hilft den Portugiesen nur noch ein kleines Wunder.

Auf Schützenhilfe angewiesen

Das direkte WM-Ticket dürfte an Dänemark (17 Punkte) gehen, und auch im Kampf um den Play-off-Platz könnte dem Vize-Europameister von 2004 nicht mal die Maximalpunktzahl von neun Punkten aus den verbleibenden Partien genügen.

Denn die Brasilianer Europas finden sich mit zehn Punkten nur auf dem vierten Platz noch hinter Ungarn (13) und Schweden (12) wieder.

Medien begraben "den Traum"

Insbesondere die Skandinavier, die in Ungarn 2:1 gewannen, dürften aufgrund des leichteren Restprogramms die größten Chancen auf den zweiten Platz haben. "Der Traum ist gestorben. Portugal wird die WM wohl verpassen", formulierte die Zeitung "Record" am Sonntag bereits den Abgesang und "A Bola" schrieb treffend: "Wir haben es nicht mehr in der Hand. Portugal ist so groß, aber das Tor so klein."

34 Torchancen reichten den haushoch überlegenen Portugiesen nicht zum dringend benötigten Sieg. "Wir haben gut gespielt und alles gemacht, aber es fehlte das Tor", sagte Ronaldo, der sich an der Vernichtung größter Möglichkeiten munter beteiligte.

Dänen extrem effektiv

Wie es besser geht, zeigte Arsenal-Star Nicklas Bendtner. Die erste Torchance der Dänen nutzte der hochaufgeschossene Stürmer gleich zum Führungstor (42.). Für Portugal konnte nur noch der gerade eingebürgerte Liedson (86.) ausgleichen.

Damit droht die Seleccion erstmals seit 1998 wieder ein Fußball-Großereignis zu verpassen. "Es gibt noch ein wenig Hoffnung. Wir müssen jetzt alle Spiele gewinnen", sagte Glücklos-Trainer Carlos Queiroz, der bei einem Scheitern wohl seinen Stuhl räumen muss.

Olsen will "in Albanien punkten"

Der Nachfolger von Erfolgscoach Luiz Felipe Scolari hat es nicht geschafft, aus der Ansammlung an Stars eine Einheit zu bilden. Dass dies nun ausgerechnet in den beiden Partien gegen Ungarn und auf Malta geschieht, erscheint fraglich.

Bei den Dänen herrschte dagegen große Erleichterung. "Jetzt müssen wir wieder Kräfte sammeln und in Albanien punkten", meinte Trainer Morten Olsen, der mit Danish Dynamite dicht vor der ersten Teilnahme an einem Fußball-Großereignis seit 2004 steht.

Die WM-Quali-Gruppe 1 im Überblick