Partylöwe Deniz Undav trug den goldenen DFB-Pokal zur großen Sause ins "Spindler und Klatt", Erfolgstrainer Sebastian Hoeneß hatte seinen stolzen Papa Dieter im Schlepptau. Beim festlichen Bankett in der hippen Eventlocation an der Spree zelebrierten die völlig losgelösten Feierbiester des VfB Stuttgart mit zahlreichen geladenen Gästen den Titel, mit dem sie eine lange Zeit schwierige Saison doch noch veredelt hatten.<script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

"Schießen uns alle ab": So lief die Partynacht der Pokalhelden des VfB Stuttgart in Berlin

"Oh, das geht sehr, sehr lang. Viele Getränke, viele Leute. Ich glaube, wir schießen uns alle ab", hatte Undav bei Sky nach dem 4:2 (3:0) im Pokalfinale gegen Drittliga-Meister Arminia Bielefeld prophezeit. Noch auf dem Rasen des Berliner Olympiastadions kokettierte Hoeneß am ZDF-Mikro mit einer Party im berüchtigten Technoschuppen "Berghain": "Mal schauen, ob wir überhaupt reinkommen würden. Den Pokal nehmen wir mit - aber das ist den Türstehern wahrscheinlich egal."Letztlich zogen viele Spieler schon recht bald nach dem offiziellen Teil im Spindler in den Nachtclub 808 im Westen der Stadt um - dabei war es schon Stunden zuvor im Stadion hoch hergegangen. Nationaltorwart Alexander Nübel mampfte in der Kabine Döner, Hoeneß flüchtete mit dem Pokal nach nur sieben Minuten von der Pressekonferenz, nachdem seine Spieler ihn einer zünftigen Bier- und Champagnerdusche unterzogen hatten. Und natürlich wurde standesgemäß Bier aus dem Cup getrunken - nur Undav schmeckte das nicht."Jägermeister hätte ich getrunken, aber Bier mag ich nicht", sagte der Nationalstürmer, der für den Goldpokal andere Pläne hatte: "Ich nehme den mit, packe meine Tochter da rein für ein paar Bilder - und dann gebe ich den ab." Das Objekt der Begierde ging am späten Samstagabend durch so einige Hände, ehe am Tag darauf die Rückkehr in die Heimat anstand. Nach einem Empfang im Stuttgarter Rathaus und einem Autokorso durch die Stadt wurden am Nachmittag 35.000 Fans zur Pokalparty auf dem Schlossplatz erwartet.

Mannschaft und Fans atmeten gemeinsam auf, als die Spielzeit nach vielen Problemen mit dem vierten Pokalsieg nach 1954, 1958 und 1997 golden geendet war. "Es war keine gute Bundesliga-Saison", sagte Undav, nachdem der VfB als Tabelleneunter und vorheriger Vizemeister das europäische Geschäft zunächst verpasst hatte, "aber wir haben einen Titel geholt. Ich glaube, es kann schlechter laufen." Auch Hoeneß, dessen Team nun in der Europa League starten darf, betonte: "Jetzt sind wir uns, hoffe ich, alle einig, dass es eine großartige Saison war."Für den Coach war sein erster großer Titel als Trainer gleich doppelt emotional, da er auch in die Fußstapfen seiner berühmten Familie trat. 1982 war er nur zwölf Tage nach dem Pokalsieg seines Vaters mit Bayern München geboren worden, die Bilder mit dem blutverschmierten Turban sind legendär. 43 Jahre später jubelten beide gemeinsam. "Es war für mich der emotionalste Moment, mit meiner Familie diesen Abend zu teilen", sagte Sebastian Hoeneß der Bild.Und wie geht es jetzt weiter? Während Hoeneß nach dem Partymarathon wohl bald in den Urlaub geht, dürfen seine Spieler nur kurz durchschnaufen. Nübel, Maximilian Mittelstädt, Undav, der blitzschnell von einer Bänderverletzung genesene und mit zwei Vorlagen im Finale überragende Angelo Stiller und Neu-Nationalspieler Nick Woltemade sind mit der DFB-Elf beim Final Four der Nations League gefragt. Woltemade, der gegen Bielefeld das wichtige 1:0 erzielt hatte, soll sogar noch die U21-EM spielen - und der Stürmer ist hungrig: "Ich würde gerne einen Dreierpack machen, was Titel angeht. Nummer eins habe ich jetzt."

Stuttgarts Pokalhelden machen die Nacht zum Tag

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Mit dem Pokalsieg hat der VfB Stuttgart eine bewegte Saison vergoldet. Danach machten Nick Woltemade, Deniz Undav und Co. die Berliner Nacht zum Tag.