Europa League

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Nino Duit

Das Reservoir an Witzen über die chronische Titeldürre von Tottenham Hotspur ist schier unendlich. <a href="https://www.instagram.com/reel/DGMsQ5VoWa6/?igsh=MWx4Nnd4eWJ2dGZ6NQ%3D%3D" target="_blank">Eine besondere Perle wurde im Februar auf der englischen Comedy-Seite howtokillanhour erzählt</a>. "Have you heard about the new Tottenham bra?" Antwort: "Lot of support, but no cups." Hahaha!<img src="https://vg06.met.vgwort.de/na/640f0bf8fee14cb6a827db198915e6ba" width="1" height="1" alt="" style="width: 1;height: 1;"><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Nicht einmal Jose Mourinho und Antonio Conte halfen! Endet der legendäre Fluch von Tottenham Hotspur dank einer speziellen Serie?

Das war kurz nachdem der Traditionsklub aus dem Norden Londons mal wieder aus zwei Wettbewerben geflogen war. Im League-Cup-Halbfinale folgte auf einen 1:0-Hinspielsieg gegen den FC Liverpool im Rückspiel ein deftiges 0:4 und im FA Cup war Endstation gegen Aston Villa. In der Premier League näherte sich Tottenham gleichzeitig eher der Abstiegszone als der Tabellenführung an. Nach zuletzt einem Punkt aus sieben Spielen sind die Spurs mittlerweile auf dem viertletzten Tabellenplatz angekommen. Schlechter waren sie seit dem bis dato letzten Abstieg 1977 nicht mehr.Aber all das spielt längst nur noch eine Nebenrolle, diese historisch schlechte Saison könnte nämlich trotzdem historisch schön werden - denn es lebt ja noch eine Titelchance. In der Europa League kämpfte sich Tottenham gegen Eintracht Frankfurt und den FK Bodö/Glimt ins Finale. Dort geht es am Mittwoch in Bilbao gegen das ähnlich kriselnde Manchester United, in der Premier-League-Tabelle nur einen Punkt und einen Platz vor Tottenham.Endet der bereits 17 Jahre andauernde Fluch mit dem Gewinn der Europa League, der gleichzeitig die Champions-League-Qualifikation für die nächste Saison bedeuten würde? <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/es-ist-wie-verflucht-die-leihspieler-des-fc-bayern-muenchen-stecken-in-vielschichtigen-krisen/blt1e37e56a167e67b3" target="_self">Mathys Tel, Leihgabe des FC Bayern München</a>, könnte in der Startelf stehen. <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/es-war-eine-fehlentscheidung-der-unerklaerliche-absturz-der-heissesten-aktie-im-deutschen-fussball/blta3e412ce9d2708dc" target="_self">Timo Werner hat es nicht in Tottenhams Europa-League-Kader geschafft</a>.

Man mag es kaum glauben, aber die Spurs galten einst als absolute Final-Experten. Von den ersten 19 Endspielen der Klub-Geschichte gewannen sie 15. Unter anderem zweimal den UEFA-Cup, einmal den Europapokal der Pokalsieger und achtmal den prestigeträchtigen FA Cup. Öfter gelang das in der ewigen Bestenliste nur Manchester United und dem FC Arsenal. 2008 holten die Spurs noch ihren vierten League Cup, dann ging die Misere los. 2009, 2015 und 2021 folgten Final-Niederlagen im League Cup, 2019 eine Pleite im Endspiel der Champions League gegen Liverpool. Dazu landete der zweimalige Meister in der Premier League 2017 auf Platz zwei. Tottenham steht traditionell für schönen Fußball. Aber je länger die Titeldürre andauerte, desto egaler wurde das Vermächtnis und desto größer die Sehnsucht nach Titeln - egal wie, egal mit wem.

Vor dem Fluch waren die Spurs Final-Experten

Also verpflichtete Tottenham nach aufregenden aber ungekrönten Jahren unter Mauricio Pochettino 2019 Jose Mourinho. Niemand steht so sehr für Titel wie der berüchtigte Portugiese. Irgendwas hatte er noch mit jedem seiner Klubs gewonnen, mit Porto, Chelsea, Real Madrid und Manchester United. Eineinhalb Jahre später entließ ihn Tottenham. Unglaublicherweise tatsächlich ohne Trophäe - und fünf Tage vor dem League-Cup-Finale. Da saß Interimstrainer Ryan Mason auf der Bank und verlor gegen Manchester City.Mourinho wechselte zur AS Roma und gewann in der darauffolgenden Saison die Conference League. Neuer Tottenham-Trainer wurde Nuno Espirito Santo. Nach nur 17 Spielen musste er gehen. Mit seinem nächsten Klub Al-Ittihad gewann er den Meistertitel in Saudi-Arabien.Auf Espirito Santo folgte bei Tottenham Antonio Conte, gewissermaßen der italienische Mourinho, ein ausgewiesener Titel-Experte. Davor hatte Conte Inter Mailand zur italienischen Meisterschaft geführt. Tottenham verließ auch er ohne Trophäe, nun steht er mit der SSC Neapel unmittelbar vor seinem fünften Gewinn der Serie A.

Nicht einmal Mourinho und Conte holten Titel mit Tottenham

Dieses Muster funktioniert übrigens nicht nur bei Trainern, sondern auch bei Spielern. <a href="https://www.football365.com/news/tottenham-trophy-drought-players-silverware-won-leaving-spurs-walker-modric" target="_self">Das englische Portal football365 veröffentlichte im Februar eine Liste mit allen 118 Trophäen, die ehemalige Spurs-Spieler seit 2008 mit ihren neuen Klubs gewannen</a>. Vor allem Luka Modric und Gareth Bale entpuppten sich bei Real Madrid als Titelsammler.Zwei weitere jubelnde Ex-Spurs kamen kürzlich dazu: Harry Kane und Eric Dier holten mit dem FC Bayern München die Deutsche Meisterschaft. Kane galt lange als Personifizierung des Tottenham-Fluchs, bisweilen auch Kane-Fluch genannt. Es drängt sich die Frage auf, wer denn nun wen verflucht hat: Tottenham Kane oder Kane Tottenham?"Jeder, der zu Tottenham wechselt, weiß, dass er zu hören kriegt: 'Ah, du wirst keinen Titel gewinnen'", berichtete Innenverteidiger Micky van de Ven neulich. Er kam 2023 zu den Spurs - gemeinsam mit Trainer Ange Postecoglou. Der 59-jährige Australier lässt nach den Jahren unter Mourinho und Conte wieder spektakulären (zuletzt meist spektakulär erfolglosen) Fußball spielen. Aber Postecoglou hat eine besondere Serie vorzuweisen.

Harry Kane beendete beim FC Bayern seinen Titelfluch

Sofern er so lange im Amt überlebte, führte er sämtliche nennenswerte Arbeitgeber seiner Karriere in der zweiten Saison zu einem Titel. South Melbourne und Brisbane Roar zur australischen Meisterschaft, die Yokohama F. Marinos zur japanischen, Celtic Glasgow zur schottischen und die australische Nationalmannschaft zur asiatischen.Selbstverständlich wies Postecoglou zu Beginn dieser Saison, seiner zweiten bei Tottenham, auf diese Serie hin. "Ich triumphiere immer in meinem zweiten Jahr. Daran ändert sich nichts. Und ich sage nichts, was ich nicht glaube", verkündete er nach einer Derby-Pleite gegen Arsenal im September. Womöglich hielt die Klub-Führung trotz der beachtlichen Talfahrt in der Premier League ja aus diesem Grund bis heute an Postecoglou fest. Im Sommer ist aktuellen Berichten zufolge ungeachtet des Final-Ausgangs aber ein Trainerwechsel geplant.Apropos Klub-Führung. Unter Tottenhams Fans gelten längst nicht mehr die Trainer als hauptverantwortlich für die Titeldürre. Schuld ist demnach der legendär sparsame Präsident Daniel Levy, dem Einnahmen seit jeher wichtiger sind als Titel."Tottenham ist mit Abstand der profitabelste Klub der Premier-League-Geschichte", erklärte neulich Fußball-Finanz-Experte Kieran Maguire von der University of Liverpool im Podcast von Rio Ferdinand. Maguire bezog sich dabei auf die neugebaute Arena, die verhältnismäßig geringen Gehälter und nannte einen weiteren Vorteil des Geschäftsmodells: "Außerdem muss Tottenham keine Boni für Titelgewinne bezahlen."

Die besondere Serie von Tottenham-Trainer Ange Postecoglou

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Nicht einmal Jose Mourinho und Antonio Conte halfen! Endet der legendäre Fluch von Tottenham Hotspur dank einer speziellen Serie? | SPOX

Tottenham wartet seit 2008 auf einen Titel. Endet der Fluch ausgerechnet in einer historisch schlechten Saison? Die Serie des Trainers spricht dafür.