Auch wenn João Palhinha letztlich nicht die neue "Holding Six" des FC Bayern München geworden ist: Darum wollte der FC Bayern München den 28-jährigen Portugiese vom FC Fulham am Deadline Day verpflichten.
João Palhinha fehlte in der vergangenen Premier-League-Saison lediglich dreimal in der Startelf des FC Fulham. Grund dafür waren aber keine Verletzungen, Rotationen, Schonungen oder gar schwache Leistungen. Nein, Grund dafür waren drei Gelbsperren. In 35 Einsätzen sammelte Palhinha beachtliche 14 Verwarnungen, mehr als jeder andere Spieler der Premier League.
Auf solche Werte kam beim FC Bayern einst nicht einmal der sogenannte "Aggressive Leader" Mark van Bommel. Dessen "Bestleistung" in einer Saison (mit vier Spielen weniger) waren elf Gelbe Karten, Stefan Effenberg erreichte dieselbe Anzahl. Den Bundesliga-Bestwert hält übrigens Klaus Gjasula vom SC Paderborn in der Saison 2019/20 mit 17 Verwarnungen.
Palhinha gab in Fulhams 4-2-3-1-System stets den defensiven Part einer Doppelsechs. Er ist ein klassischer Abräumer. Eine "Holding Six", wie sie sich Trainer Thomas Tuchel so sehnlichst wünscht - und die er nun doch nicht bekommt. Der FC Bayern München hat es geschafft, seine Mannschaft in den letzten Tagen der Transferperiode zu schwächen, nachdem Josip Stanisic an Bayer Leverkusen verliehen und Benjamin Pavard an Inter Mailand verkauft wurde. Weder wurde für die Verteidiger Ersatz geholt, noch die Holding Six verpflichtet.
Dass Palhinha in diesem Sommer schon als möglicher Nachfolger von Declan Rice bei West Ham United galt, überrascht nicht. Tuchels absoluter Wunschspieler war für 117 Millionen Euro zum FC Arsenal gewechselt. Bei West Ham ersetzte ihn mit Ajax Amsterdams Edson Álvarez aber letztlich ein weiterer Sechser, der zuvor auch beim FC Bayern gehandelt worden war.