
Die Abschlusstabelle der LaLiga-Saison 1999/2000 kommt wirklich aus einer anderen Zeit: Deportivo La Coruna, aktuell im unteren Tabellenmittelfeld der zweiten Liga zuhause, wurde Meister. Real Madrid schaffte es einen Platz hinter Real Saragossa lediglich auf Rang fünf und die drei Absteiger hießen Betis Sevilla, Atletico Madrid und FC Sevilla. Drei der zehn namhaftesten Klubs des Landes mussten runter in die zweite spanische Liga.
Dass der FC aus Sevilla abstieg, war seinerzeit am wenigsten überraschend. Denn die Andalusier durchlebten gerade ohnehin eine der schwierigsten Phasen ihrer langen Vereinsgeschichte, waren 1997 schon einmal abgestiegen und dadurch erstmals seit 22 Jahren wieder zweitklassig. Auf den Wiederaufstieg 1999 folgte im Frühjahr 2000 dann der erneute Abstieg. Sang- und klanglos als Tabellenletzter, mit 17 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer.
In den 25 Jahren seitdem hat Sevilla viel dafür getan, dass es mittlerweile ein sensationeller Absturz wäre, sollte man mal wieder in der zweiten Liga an den Start gehen müssen. Doch die abgelaufene Saison hätte tatsächlich beinahe mit dem ersten Abstieg seit einem Vierteljahrhundert geendet. Schleichend ging es in den vergangenen Jahren bergab, nach Platz 11 (2022/23) und 13 (2023/24) landete Sevilla in 2024/25 am Ende auf Rang 17. Erst zwei Spieltage vor Schluss sicherte ein 1:0-Heimsieg gegen Las Palmas den Klassenerhalt und ließ eine völlig verkorkste Spielzeit doch noch versöhnlich enden.
Dass in Sevilla so Einiges im Argen liegt, daran ändert aber auch das Happy End nichts. Der Präsident des Traditionsklubs ist höchst umstritten, die Fans gingen in der Endphase der Beinahe-Abstiegssaison auf die eigene Mannschaft los und das Geld ist extrem knapp. Kurzum: Es braucht jetzt viele kluge Entscheidungen, um Sevilla wieder auf den erfolgreichen Kurs zu bringen, auf dem man seit 2000 gut 20 Jahre lang konstant unterwegs war und der dem Verein acht internationale sowie drei nationale Titel einbrachte.