Die Antithese für Schubladendenker: Eine Hommage zum Karriereende von Thiago

Justin Kraft
09. Juli 202407:24
SPOXgetty
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Thiago hängt seine Fußballschuhe an den Nagel. Damit geht der Mann, der spanischen und deutschen Fußball in sich vereinen konnte, wie kein anderer. Künstler und Malocher zugleich. Eine Hommage.

Wie sieht der perfekte Fußball aus? Diese Frage stellen sich viele Fans, Trainer, Spieler und Verantwortliche immer wieder. In Deutschland gibt es eine klare Mehrheitsmeinung: Malochen müssen die elf Spieler auf dem Feld und dann kann man ihnen am Ende nichts vorwerfen.

"Alles raushauen" wurde in den vergangenen Jahrzehnten zur Standardphrase im deutschen Fußball. Spieler, die mit der feinen Klinge agieren, haben es hierzulande schwer, wenn sie das deutsche Arbeitsethos nicht verinnerlichen.

Und dann war da Thiago, der 2013 nach München kam, und die Deutschen vor innere Konflikte stellte. Schönwetterfußballer, verletzungsanfällig, nicht da, wenn es drauf ankommt - Vorurteile gab es selbst dann noch, als er am Ende seiner Zeit beim FC Bayern mit dem Champions-League-Pokal im Arm auf dem Rasen in Lissabon lag.

Doch Vorurteile kümmerten Thiago nicht. Schon gar nicht, wenn sie von außen kamen. Viele Interviews gab er nicht, ein großer Lautsprecher nach außen war er ebenfalls nicht. Intern aber übernahm er im Laufe der Jahre immer mehr Verantwortung.

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