Klub-WM

Borussia Dortmund

Ulsan HD FC

Jochen Tittmar

"Es war heute mit Sicherheit nicht alles rund, aber das ist mir dann auch egal", sagte Niko Kovac bei DAZN, nachdem sich Borussia Dortmund gegen die Mamelodi Sundowns aus Südafrika <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/bvb-noten-und-einzelkritiken-von-borussia-dortmund-gegen-mamelodi-sundowns-waldemar-anton-sticht-negativ-hervor-pascal-gross-ist-dortmunds-bester/blt51fd135c47e54385#cs0ebe79e4882eddf7" target="_self">zum ersten Sieg (4:3) bei der laufenden Klub-WM gemüht hatte</a>. "Wichtig war, dass wir das Ding gewonnen haben."<div data-name="DAZN Manchester City" class="affiliate-button-container theme-1"><div class="affiliate-button"><img height="40" width="72" src="https://eu-images.contentstack.com/v3/assets/bltcc7a7ffd2fbf71f5/blteefa2cd6bf4a4ed5/64da237e83f119ba5e667ccc/DAZN_logo.svg.png" style="width: 72;height: 40;" class="logo"> Schau dir jedes Spiel der Klub WM 2025 kostenlos auf DAZN an</div><a href="https://prf.hn/click/camref:1101lfsmJ/destination:https://www.dazn.com/welcome/fifa-club-world-cup" target="_blank" class="affiliate-button-link" rel="sponsored">Bei DAZN anmelden</a></div><img src="https://vg06.met.vgwort.de/na/f59eb0d35afd467ba5fde139fa3b43f4" width="1" height="1" alt="" style="width: 1;height: 1;"><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Ab in die Heimat, Sebastian Kehl! Der BVB sollte sich ein Beispiel am FC Bayern München nehmen

Dieser Argumentation des BVB-Trainers kann man gewiss ohne Problem folgen. Schon vor dem Anpfiff in Cincinnati nannte Kovac die Temperaturen "unerträglich", beide Mannschaften trafen sich am Samstagvormittag um 12 Uhr US-amerikanischer Zeit zu einer <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/vorher-noch-nie-gesehen-darum-blieben-dortmunds-ersatzspieler-beim-sieg-gegen-mamelodi-sundowns-in-der-kabine/bltd02da30dc0f74b76" target="_blank">veritablen Hitzeschlacht</a>. Unter diesen extremen Bedingungen muss man sicherlich Nachsicht haben mit den Dortmunder Profis, die auch gegen Mamelodi wie schon zuvor beim <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/gefaehrliche-erkenntnis-der-bvb-offenbart-wie-verwundbar-er-noch-unter-niko-kovac-ist/blta2d211e1225975b3" target="_blank">0:0 gegen Fluminense</a> weitestgehend nicht überzeugten.Das wird ja ohnehin die große Frage sein, die über der kurzfristigen Zukunft der Westfalen prangt: Wie gut wird Borussia Dortmund in der kommenden Spielzeit unter Kovac sein - so gut wie zum Schluss der vergangenen Saison, als beinahe sensationell noch die Champions League erreicht wurde, oder doch so schwach wie zuletzt zwei Jahre in Folge in der Bundesliga?Die Siegesserie in den finalen Wochen der Saison verschleiert etwas den Blick auf das wahre Leistungsvermögen des Teams. Realistisch eingeschätzt werden die Dortmunder den Lauf nicht beibehalten und ins neue Spieljahr retten können. Doch sind sie auch wirklich deutlich besser als das, was man beispielsweise im schlechten ersten halben Jahr der Vorsaison von ihnen sah?

Beim Turnier in den Staaten sind in den beiden bisherigen Partien altbekannte Defizite aufgetreten. Kovac betonte vor dem Spiel gegen die Sundowns mehrfach die Notwendigkeit, viel Ballbesitz anzusammeln, um weniger laufen zu müssen und entsprechend Kraft zu sparen. Dass seine Mannschaft dies trotz der Temperaturen spielerisch nicht auf den Rasen brachte, stimmt sehr nachdenklich.Stattdessen stand der Gegner bis zur ersten Trinkpause nach 25, 26 Minuten bei 66 Prozent Ballbesitz und bestimmte das Tempo. Dortmund gewann mickrige 33 Prozent der Zweikämpfe und benötigte in Halbzeit eins trotz einer 3:1-Führung im Rücken durchschnittlich lange 31 Sekunden, um den Ball wieder zu erobern.Am Ende hielt die Statistik bei 59 Prozent Ballbesitz für Mamelodi, das zudem bei den Torschüssen vorne lag (15:8) und insgesamt 220 Pässe mehr spielte als der BVB. Daraus lässt sich ablesen, wie sehr es Kovacs Mannschaft an Spielkontrolle mangelte. Dortmund war nicht in der Lage, die Partie in die Hand zu nehmen oder es über dominante Passstafetten zu beruhigen. Der Spielaufbau war wieder einmal sehr uninspiriert.

BVB fehlt es gegen Mamelodi an Spielkontrolle

"Es war jetzt nicht viel da", sagte Torwart Gregor Kobel, der ja aufgrund seiner Position eine gute Sicht auf das Geschehen vor ihm hat. "Die Positionierung hat nicht gestimmt, das Anbietverhalten war nicht richtig. Es war ähnlich wie im ersten Spiel, ein bisschen zu viel Zugucken. Wir haben zu wenige Optionen geschaffen. Der, der den Ball hatte, hatte es meistens schwer. Wir haben uns dann oftmals selbst gegenseitig in Bedrängnis gebracht."
Dem BVB fehlt weiterhin eine klare Struktur in Ballbesitz, auch in der nun seit längerer Zeit und zuletzt erfolgreich praktizierten Anordnung mit einer Dreierkette. Viel zu oft wird aufgrund mangelnder Anbindung ans vordere Drittel der lange Schlag Richtung Stürmer Serhou Guirassy gesucht. 
Presst dann ein Gegner wie kürzlich Fluminense diesen Spielaufbau Mann gegen Mann, was mittlerweile immer regelmäßiger geschieht, wird der BVB fahrig und fehleranfällig. Weil man schlicht keine spielerischen Lösungen gegen solche Herangehensweisen besitzt - oft tatsächlich auch unabhängig von der Qualität der Kontrahenten.

Gregor Kobel findet klare Worte: "War nicht viel da"

Das wiederum hat mit der Qualität im eigenen Kader zu tun. Vielleicht sollte sich der BVB ein Beispiel am FC Bayern nehmen und Sportdirektor Sebastian Kehl <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/nach-transferschlappen-unter-druck-max-eberl-ist-offenbar-vorzeitig-von-der-klub-weltmeisterschaft-in-den-usa-abgereist/bltc7afbd71f2347f4c" target="_blank">ähnlich wie Max Eberl bei den Münchnern</a> zurück in die Heimat schicken, um die Transferbemühungen zu intensivieren und rechtzeitig Erfolge vorzeigen zu können.Die Borussia benötigt weitere Verstärkung im Mittelfeld, in beide Spielrichtungen die Keimzelle von Dortmunds Schwierigkeiten - auch wenn Pascal Groß gegen die Sundowns bester Spieler war und Jobe Bellingham ein ansprechendes Startelfdebüt samt Tor feierte. "Ich bin mit unserem Mittelfeld sehr zufrieden. Wir haben viele Alternativen, die die Sechs, Acht und Zehn spielen können. Sie können alle mit dem Ball umgehen. Ein gutes Fundament, das ist wichtig bei den vielen Spielen, die wir haben", sagte Kovac zuletzt.Klarere Spielerprofile als bisher würden hier aber helfen, denn der BVB hat zu viele flexible Spieler im Kader, die wie von Kovac genannt in verschiedenen Bereichen spielen können. Was jedoch fehlt, sind echte Spezialisten auf ihren Positionen.

Dem BVB fehlen echte Spezialisten im Mittelfeld

Gerade an einem Sechser voll resoluter Zweikampfstärke, der spielerisch aber nicht abfällt, mangelt es im Kader. Auch auf der Zehn sollte man versuchen, der häufigen Kreativlosigkeit Herr zu werden. Julian Brandt <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/groesster-tiefpunkt-in-sechs-jahren-julian-brandt-wird-zum-sinnbild-einer-grossen-schwaeche-des-bvb/blt350c68ff5d6d3d89" target="_blank">fehlt dort seit Jahren die nötige Konstanz</a> für das angestrebte Niveau. Sollte zudem Jamie Gittens gehen, <a href="https://www.spox.com/fussball/listen/fc-chelsea-arbeitet-offenbar-an-einem-verbesserten-angebot-fuer-bvb-star-jamie-gittens/blt9fc25bc4b7b0fc3d" target="_blank">was vermutlich der Fall sein wird</a>, braucht es neben dem unter ferner liefen laufenden, unerfahrenen Julien Duranville einen echten Tempodribbler, der Eins-gegen-eins-Situationen gewinnen kann.Im Idealfall würden Neuzugänge dieser Art auch dabei helfen, das schwache Verteidigungsverhalten besser aussehen zu lassen. Dazu muss Kovac allerdings eine weitere Struktur implementieren - nämlich für das Spiel gegen den Ball.

Ein Sechser und Zehner würden dem BVB helfen

Richtig ist, dass Dortmund unter dem Coach in jüngster Vergangenheit nicht allzu viele Gegentore kassierte. Doch die Mannschaft läuft insgesamt viel zu ineffektiv an, lässt sich vom Gegner leicht aus den Positionen ziehen und gibt dann häufig einiges an Spielfläche preis. Das resultiert in zu vielen Unterzahlsituationen. Der BVB muss ohne die Kugel am Fuß deutlich aktiver sein und gemeinsam defensiv arbeiten, derzeit wird oftmals nur auf die Angriffe des Gegners reagiert.Nur der Erfolg war Kovac am Samstag wichtig, "alles andere zählt sowieso nicht", sagte er. Das war für diesen einen Fußball-Nachmittag korrekt. Eine Ableitung für die Zukunft sollte man bei der Borussia aufgrund der weiterhin offensichtlichen Problematiken daraus aber nicht treffen.

Niko Kovac: "Alles andere zählt sowieso nicht"

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Borussia Dortmund müht sich weiter bei der Klub-WM. Der BVB hat noch einiges zu tun, um die weiterhin bestehenden Defizite abzustellen.