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Christian Guinin

<p>Die Formel 1 expandiert weiter und öffnet die Tür für einen Einstieg von General Motors. Ab 2026 soll der US-amerikanische Rennstall an den Start gehen. Das wirft viele Fragen auf.</p><script type="application/json" data-placement="fcplayer-semantic">{"type":"fcplayer-semantic","data":{"embedCode":"//cdn.fcp.codes/embed-code-template/embed-code-template.js#SEMANTIC_6b4625c8-6923-44f4-b005-b304878a3898"}}</script>

Hatte die Formel 1 keine andere Wahl? Die Hintergründe zum Einstieg von General Motors und Cadillac in die F1

<p>Die Verantwortlichen der Formel 1 haben am gestrigen Montag <a href="https://www.spox.com/de/sport/formel1/2411/Artikel/f1-hammer-perfekt-general-motors-cadillac-startet-ab-2026-als-elftes-team-in-der-formel-1.html" class="tlink ospox" target="_blank">die Tür für den Einstieg von General Motors als elftes Team geöffnet</a>. Die Königsklasse ließ verlauten, dass man mit dem US-amerikanischen Automobilhersteller eine "grundsätzliche Einigung" erzielt habe. Das bedeutet: General Motors wird ab der Saison 2026 unter dem Namen Cadillac an den Start gehen.</p><p>"Das Commitment von General Motors und Cadillac bei diesem Projekt ist ein wichtiger und positiver Beweis für die Entwicklung unseres Sports", sagte Formel-1-Boss Stefano Domenicali. GM-Präsident Mark Reuss bezeichnete die Formel 1 als "höchste Klasse des Motorsports". Sie erfordere "bahnbrechende Innovation und Spitzenleistung."</p><p>Der scheidende Liberty Media CEO und Präsident Greg Maffei erklärte: "Angesichts der anhaltenden Wachstumspläne der Formel 1 in den USA haben wir immer daran geglaubt, dass die Aufnahme einer beeindruckenden US-Marke wie GM/Cadillac in die Startaufstellung und GM als künftiger Power-Unit-Lieferant dem Sport zusätzlichen Wert und Interesse verleihen könnte."</p><p>Man traue "der Führung von General Motors und ihren Partnern zu, dass sie erhebliche Fortschritte bei der Vorbereitung auf den Einstieg in die Formel 1 gemacht haben. Wir freuen uns darauf, den Bewerbungsprozess für das GM/Cadillac-Team für den Einstieg in die Meisterschaft im Jahr 2026 voranzutreiben."</p><p>General Motors soll in der Königsklasse zunächst als Kundenteam starten, ab 2028 ist dann aber geplant, den Rennstall mit eigenen Antriebseinheiten zu versorgen.</p>

General Motors und Cadillac steigen 2026 in die Formel 1 ein: Was ist passiert?

<p>Der nun beschlossene Einstieg von General Motors in die Formel 1 ist unweigerlich mit dem Namen Andretti verbunden. Das Team von Michael Andretti, dem Sohn von Ex-F1-Weltmeister Mario Andretti, reichte bereits im Jahr 2022 bei der FIA Unterlagen ein, um 2024 in der Königsklasse starten zu können, nachdem die Formel 1 Anfang 2023 einen Bewerbungsprozess für neue Teams eröffnet hatte.</p><p>Obwohl laut der FIA damals sowohl sportlich als auch technisch alle Voraussetzungen für einen Einstieg erfüllt waren, lehnte Liberty Media als kommerzieller Rechteinhaber die Bewerbung ab. Der Grund? Andretti würde der Königsklasse keinen entsprechenden Mehrwert bieten. Die Formel 1 würde Andretti nützen, nicht aber umgekehrt.</p><p>Nun folgt von den F1-Verantwortlichen der U-Turn - und das obwohl Andretti sein Königsklassen-Projekt nach dem gescheiterten Gesuch eben nicht endgültig begrub sondern sich stattdessen mit General Motors zusammentat und einen neuen Anlauf wagte. Vom Namen des US-Teams war in der offiziellen Pressemitteilung der Formel 1 nichts zu lesen, das Projekt dahinter ist aber das exakt selbe, welches der 62-Jährige zusammen mit Investoren vor Jahren ins Leben rief.</p><blockquote class="twitter-tweet"><p lang="en" dir="ltr">The Cadillac F1 Team is made up of a strong group of people that have worked tirelessly to build an American works team. I’m very proud of the hard work they have put in and congratulate all involved on this momentous next step. I will be cheering for you!</p>— Michael Andretti (@michaelandretti) <a href="https://twitter.com/michaelandretti/status/1861118969635045705?ref_src=twsrc%5Etfw">November 25, 2024</a></blockquote>
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<p>Die Gründe für die scheinbar aus heiterem Himmel gegriffene Meinungsänderung von Liberty Media und der Formel 1 sind dabei vielfältig. Zum einen musste sich die Königsklasse mit drohenden rechtlichen Konsequenzen auseinandersetzen, die sich aus der abgelehnten Andretti-Bewerbung ergaben. Das US-Team sah nämlich einen Verstoß gegen das Kartellrecht und schaltete den US-Kongress ein, worauf sich das Justizministerium des Landes mit dem Fall befasste. Die Verhandlungen liefen vor diesem Hintergrund weiter und führten nun zu einer Lösung.</p><p>Zu dieser gehört, dass der Name Andretti beim Einstieg von General Motors nun keine prominente Rolle mehr spielt. Michael Andretti hatte sich mit seinem forschen Auftreten wenig Freunde im Fahrerlager gemacht, er wechselte nun von einer operativen in eine beratende Rolle. Stattdessen haben die bisherigen Financiers Dan Towriss und Mark Walter das Zepter übernommen.</p><p>Vor allem zwischen Liberty Medias CEO Maffei und Andretti hätte es große zwischenmenschliche Differenzen gegeben. Diese werden nun zum einen mit Andrettis gesunkenem Einfluss im Team, zum anderen mit dem Ende von Maffeis Amtszeit zum Jahresende beiseite geräumt.</p>

General Motors und Cadillac steigen 2026 in die Formel 1 ein: Wie kam es dazu?

<p>Dass sich die Verhandlungen über einen Andretti-Einstieg derartig in die Länge zogen, lag auch an den anderen zehn Formel-1-Teams. Diese sprachen sich geschlossen gegen einen elften Rennstall im Feld aus, da der vorhandene Preispool nun mit einem weiteren Mitstreiter aufgeteilt werden muss. Zwar werden die zehn Teams mit der hohen Antrittsgebühr von rund 600 Millionen Euro teilweise entschädigt, auf Dauer machen sich die finanziellen Einbußen aber durchaus bemerkbar.</p><p>Ob General Motors dann bereits zum Einstieg wettbewerbsfähig sein wird und die Formel 1 als kompetitiver Rennstall bereichern kann, ist kaum absehbar. Erfahrungsgemäß tun sich neue Teams zu Beginn eher schwer, das von Andretti ins Leben gerufene Projekt kann aber bereits durchaus ansehnliche Strukturen vorweisen. Mit Pat Symonds als Berater und Nick Chester als Technischer Direktor ist Top-Personal bereits unter Vertrag. Graeme Lowdon, das Mastermind hinter dem ehemaligen Formel-1-Team Marussia, ist ebenfalls involviert.</p><p>Eine Zentrale in Silverstone wurde bereits bezogen, Entwicklungen am 2026er Auto liefen aber nicht nur dort auf Hochtouren, sondern auch in Köln. Dort mietet sich Andretti den Windkanal von Toyota. Denn: Solange die Amerikaner nicht offiziell als elftes Team eingeschrieben sind, müssen sie sich weder an Budget- noch an Aero-Testrestriktionen halten.</p><p>Offen ist lediglich noch die Frage nach einem Motorenlieferanten, welcher den Rennstall bis mindestens 2028 mit Antriebseinheiten versorgen soll. Ursprünglich war eine Kooperation mit Renault angedacht, die Franzosen ziehen sich aber nach 2025 vollständig aus der Königsklasse zurück. Mercedes versorgt ab 2026 mit Alpine, McLaren und Williams bereits drei Kundenteams, Audi und Red Bull Powertrains sind als Neueinsteiger wohl ebenfalls zunächst nicht geeignet.</p><p>Blieben dann nur noch Honda oder Ferrari. Die Scuderia verliert ab 2026 mit Sauber ein Kundenteam an Audi, dort wären die Strukturen für eine Zusammenarbeit also wohl gegeben. Spannend wird es, wenn sich alle Hersteller weigern, General Motors zu beliefern.</p>

General Motors und Cadillac steigen 2026 in die Formel 1 ein: Was bedeutet der GM-Einstieg für die F1?

<table class=" taStd wide ac"><tbody><tr class="taHead"><td>Team</td><td>Motor</td></tr><tr><td>Red Bull</td><td>Red Bull Powertrains</td></tr><tr><td>Racing Bulls</td><td>Red Bull Powertrains</td></tr><tr><td>Mercedes</td><td>Mercedes</td></tr><tr><td>McLaren</td><td>Mercedes</td></tr><tr><td>Williams</td><td>Mercedes</td></tr><tr><td>Alpine</td><td>Mercedes</td></tr><tr><td>Ferrari</td><td>Ferrari</td></tr><tr><td>Haas</td><td>Ferrari</td></tr><tr><td>Aston Martin</td><td>Honda</td></tr><tr><td>Audi</td><td>Audi</td></tr><tr><td>Cadillac</td><td>?</td></tr></tbody></table>

General Motors und Cadillac steigen in die Formel 1 ein: Das Feld ab der Saison 2026

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Hatte die Formel 1 keine andere Wahl? Die Hintergründe zum Einstieg von General Motors und Cadillac in die F1 | SPOX

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