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"Wir spielen einfach nicht sehr gut": Nächste Klatsche für die Cowboys - sogar das NFL-Stadion fällt auseinander

Von Stefan Petri
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Dallas ist daheim gegen die Texans chancenlos und stellt einen NFL-Negativrekord auf. Auch das AT&T Stadium gibt ein trauriges Bild ab.

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Die Chiefs verlieren das Spiel beim Erzrivalen und sind nicht mehr ungeschlagen. Detroits Offense ist der Hammer, Baltimore verliert beim Angstgegner. Außerdem: Ein geblocktes Field Goal lässt die Packers jubeln, Anthony Richardson feiert ein erfolgreiches Comeback, Denver überrollt die Falcons - und im Sunday Night Game wird es dramatisch.

Bye Week: Giants, Cardinals, Buccaneers, Panthers

Archiv der NFL-Legendenserie: Die besten Spieler aller Zeiten.

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Freitag, 15. November, 2.15 Uhr

Philadelphia Eagles (8-2) - Washington Commanders (7-4) 26:18 BOXSCORE

  • Schwacher Anfang, aber ganz starkes Finish von den Eagles. Zur Pause hatte der Favorit nur drei Punkte auf dem Konto, dank drei Punts und zwei verschossenen Field Goals von Jake Elliot. Vier Drives nach der Pause brachten jedoch drei Touchdowns ein, alle im Schlussviertel. "Wir haben in der Kabine darüber gesprochen, dass das ein dreckiges, zähes Spiel wird", sagte Head Coach Nick Sirianni. Bedanken konnte er sich bei Running Back Saquon Barkley (146 YDS und zwei TDs am Boden, dazu 52 Receving Yards), und natürlich bei Quarterback Jalen Hurts. Der wurde nach einem harten Hit im 2. Viertel mit Verdacht auf Gehirnerschütterung untersucht, durfte aber im Spiel bleiben. "Ich weiß nicht, wovon du sprichst", sagte er nach der Partie lachend über das Play. "Wahrscheinlich hätte ich das jetzt nicht sagen dürfen."
  • Die Commanders schafften in Halbzeit eins auch nur einen Touchdown-Drive, lagen so aber lange vorn. Als Quarterback Jalen Daniels beim Stand von 10:12 bei Fourth Down an der gegnerischen 26-Yard-Linie gestoppt wurde, kippte die Partie aber endgültig. Nächster Touchdown der Eagles, direkt im Anschluss warf der Rookie eine Interception. "Wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Head Coach Dan Quinn nach der zweiten Niederlage in Serie. "Aber in den letzten zwei Wochen konnten wir das nicht zeigen."
  • Die Eagles (228 Rushing Yards) treffen nach ihrem sechsten Sieg in Serie nächsten Sonntag auswärts auf die Los Angeles Rams. Die Commanders (3/12 bei Third Down) bekommen es daheim mit den Cowboys zu tun.
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Sonntag, 17. November, 19 Uhr

Chicago Bears (4-6) - Green Bay Packers (7-3) 19:20 BOXSCORE

  • Wie schon letzte Woche entschied erneut ein geblocktes Field Goal über Sieg und Niederlage. In Week 10 hatten die Chiefs so die Broncos besiegen können, diesmal durften die Packers jubeln. Quarterback Jordan Love (261 YDS, TD, INT) hatte sein Team mit einem kurzen Touchdown-Run 2:59 Minuten vor dem Ende in Führung gebracht, aber die Two-Point-Conversion schlug fehl. So marschierten die Bears bis an die gegnerische 28-Yard-Linie, aber der Versuch von Kicker Cairo Santos mit ablaufender Uhr wurde von Defensive End Karl Brooks geblockt. Damit hält die Vorherrschaft über den Erzrivalen an - schon der elfte Sieg in Folge für Green Bay! "Irgendwie wusste ich , dass ich es blocken werde", sagte der Matchwinner über das Field Goal. "Das habe ich mir gesagt."
  • Die Bears, die unter der Woche Offensive Coordinator Shane Waldron gefeuert hatten, zeigten offensiv durchaus Verbesserungen und hatten sogar mehr Yards Raumgewinn als die Packers (391:366). Angeführt von D'Andre Swift (71 YDS, TD) holte man über das Laufspiel 179 Yards, auch Rookie-QB Caleb Williams spielte ordentlich (22/31, 31 YDS). Die Defense hielt die Packers zudem bei nur einem Touchdown in Halbzeit eins, bevor es am Ende dramatisch wurde. "Viel Positives, worauf wir aufbauen können", sagte Head Coach Matt Eberflus.
  • Die Packers bleiben in der brutalen NFC North Schritt dran an den Lions und Vikings, nächste Woche empfängt man die San Francisco 49ers. Die Bears müssen nach vier Pleiten in Folge gegen Minnesota ran.

Detroit Lions (9-1) - Jacksonville Jaguars (2-9) 52:6 BOXSCORE

  • Niemand nimmt schlechte Teams in dieser Saison so auseinander wie die Detroit Lions. Ein unglaubliches Offensiv-Feuerwerk brannte man gegen Jacksonville ab - sieben Touchdowns in den ersten sieben Drives! Danach gelang "nur" noch ein kurzes Field Goal, als die Starter längst Feierabend hatten - und im letzten Drive hätte man wohl auch punkten können, ließ aber über fast sieben Minuten die Uhr auslaufen. 645 Yards Raumgewinn (Franchise Rekord), 3/3 bei Fourth Down, 412 Passing Yards von Jared Goff (24/29, 4 TDs). "Wir wollten auf dem Gaspedal bleiben, komme was wolle", erklärte Head Coach Dan Campbell. Amon-Ra St. Brown fing alle elf Bälle in seine Richtung für 161 Yards und zwei Touchdowns, aber einzelne Spieler hier herauszuheben, wäre fast unfair. Wer hätte gedacht, dass Detroit nach dem 52:14 über die Titans und dem 47-9 über die Cowboys noch würde einen drauflegen können?
  • Für die hilflosen Jaguars, die per Field Goal sogar in Führung gegangen waren, war es die höchste Niederlage der Franchise-Historie. Dabei leistete sich Quarterback Mac Jones (138 YDS) - Trevor Lawrence fehlte mit Schulterverletzung erneut - eine Interception, der einzige Turnover der Partie. Es war also nicht so, als würde man den Lions die Punkte auf dem Silbertablett servieren - man konnte sie einfach nicht stoppen. Für Head Coach Doug Pederson wird es nach der vierten Pleite in Folge immer enger. "Wenn es passiert, dann passiert es eben", sagte er über eine mögliche Entlassung. "Aber mein Job ist es in diesem Augenblick, mich auf das Spiel gegen [die Houston Texans] in zwei Wochen vorzubereiten.
  • Wer soll diese Lions auf dem Weg zum Top-Seed in der NFC aufhalten? Die nächsten Gegner lauten Colts und Bears, danach wird es mit Heimspielen gegen Green Bay und Buffalo wieder deutlich anspruchsvoller.

Miami Dolphins (4-6) - Las Vegas Raiders (2-8) 34:19 BOXSCORE

  • Mit dieser Offense und diesem Tua Tagovailoa darf man die Dolphins im Kampf um die Playoffs noch nicht abschreiben. Tua machte sein vielleicht bestes Saisonspiel (28/36, 288 YDS, 3 TDs) und warf dabei zwei Touchdown-Pässe auf Jonnu Smith. Der letzte über 57 Yards brachte die endgültige Entscheidung - auch weil die Defense komplett gepennt hatte. "Das Rote Meer hat sich geteilt", sagte der Receiver, "eine Busted Coverage. Ich habe Blickkontakt zu Tua aufgenommen, der Rest war einfach." Das Laufspiel Miamis kam diesmal nicht in Schwung (82 YDS, 3,2 pro Carry), aber 8/12 bei Third Down ist schon eine Hausnummer. Tyreek Hill kam auf sieben Catches für 61 Yards und einen Score.
  • Die Raiders waren am Boden noch schlechter (16 Carries für 60 Yards), Starter Gardner Minshew (282 YDS, 2 TDs) fabrizierte im Schlussviertel per Interception seinen 13. Ballverlust diese Saison. Immerhin durfte er diesmal aber durchspielen, letzte Woche war er durch Desmond Ridder ersetzt worden. "Wir hatten unsere Chancen", sagte Head Coach Antonio Pierce. "Brock (Bowers, 126 YDS, TD) hatte einen guten Tag, Gardner ist den Ball schnell losgeworden. Aber die langen Pässe haben erneut nicht funktioniert." Einige Assistant Coaches waren in der Bye Week gefeuert worden, aber auch die verbesserte Offense konnte die Kohlen nicht aus dem Feuer holen.
  • Für die Raiders wird es in den kommenden Wochen nicht leichter (Broncos, Chiefs, Buccaneers). Miami empfängt New England und muss dann an Thanksgiving nach Green Bay.

New England Patriots (3-8) - Los Angeles Rams (5-5) 28:22 BOXSCORE

  • Ein Viertel lang konnten die Patriots das starke Passing Game der Rams in Schach halten, dann brachen die Dämme: Matthew Stafford (295 YDS, 4 TDs) warf Touchdown-Pässe auf seine Receiver-Stars Puka Nacua (123 YDS, TD) und Cooper Kupp (106 YDS, 2 TDs), das Running Game steuerte 107 Yards bei. Mit 370 Passing-TDs ist er jetzt Zehnter der ewigen Bestenliste. Die Rams führten vor dem Schlussviertel mit 28:13, ließen dann aber noch ein paar Punkte zu. "Ein komisches Spiel", bilanzierte Head Coach Sean McVay.
  • Die Pats sahen ein insgesamt gutes Spiel von Quarterback Drake Maye (282 YDS, 2 TDs, INT, Fumble), ein Klassenunterschied war zu den Rams nicht zu erkennen. "Wir haben genug talentierte Spieler in der Kabine, wir müssen es nur umsetzen", forderte Head Coach Jerod Mayo. "Wir werden weiter wachsen und dann auch solche Spiele nach Hause bringen." Stand jetzt waren die drei Playmaker der Rams aber zu stark. "Kompliment an Stafford und Puka und Kupp", sagte Cornerback Christian Gonzalez. "Sie haben ihr Ding gemacht."
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New Orleans Saints (4-7) - Cleveland Browns (2-8) 14:35 BOXSCORE

  • Taysom Hill ist eine brutale Allzweckwaffe! Wenn er nicht Quarterback spielt, ist er als Tight End unterwegs - aber den Running Back kann er im Zweifelsfall auch geben. So wie gegen die Browns: 7 Carries für 138 Yards und drei Touchdowns (plus 50 Receiving Yards), damit machte er seine beiden Ballverluste (Interception und Fumble) wieder gut. "Er sah sicher nicht aus wie 34 heute. Eher wie 24", sagte Saints-Coach Darren Rizzi. "Er ist körperlich in überragender Form." Ach ja, einen "echten" Quarterback haben die Saints auch noch: Derek Carr machte ebenfalls ein gutes Spiel (21/27, 248 YDS, 2 TDs), und so schnurrte die Offense gegen die eigentlich gute Browns-Defense.
  • Die wiederum werden sich fragen, warum sie trotz 395 Passing Yards von Jameis Winston (2 TDs) und ohne Ballverlust so klar verlieren konnten. Zwei verpasste Fourth Downs und zwei verschossene Field-Goal-Versuche von Dustin Hopkins waren an diesem Nachmittag aber zu viel. Bis zum 14:14 blieben die Browns dran, im Schlussviertel legte New Orleans aber gleich drei Touchdowns in Folge auf. "Wenn man mit 21 Punkten Unterschied verliert, hat man bei keinem Mannschaftsteil ein gutes Gefühl", ärgerte sich Head Coach Kevin Stefanski.

Pittsburgh Steelers (8-2) - Baltimore Ravens (7-4) 18:16 BOXSCORE

  • Steelers gegen Ravens - da ist eigentlich immer Zunder drin. Diesmal ging es auch noch um die Vorherrschaft in der AFC North - und um die persönlichen Dämonen von Lamar Jackson gegen Pittsburgh. Aber in einem Spiel mit "Playoff-Charakter" machte der bisherige MVP-Favorit diesmal keine gute Figur (16/33, 207 YDS, TD, INT, 46 Rushing YDS) - und so gab es die achte Niederlage in den letzten neun Spielen gegen die Steelers. "Die Defense war super heute", sagte er. "Aber wir haben heute nur 16 Punkte gemacht, obwohl wir diese Saison schon so viel gepunktet haben. Das ärgert mich." Mit gleich drei Ballverlusten, darunter ein Fumble von Derrick Henry (65 YDS) im Opening Drive, machten sich die Ravens immer wieder selbst das Leben schwer. Dazu kamen verschossene Field-Goal-Versuche von Justin Tucker aus 47 und 50 Yards. "Frustrierend", sagte der Kicker, "vor allem wenn es in Spielen wie heute auf jeden Punkt ankommt."
  • Die Steelers erarbeiteten sich den Sieg extrem mühsam: 205 Passing Yards und eine Interception von Russell Wilson, nur 3,6 Yards pro Rush. Kicker Chris Boswell machte so alle 18 Punkte durch Field Goals (das längste aus 57 Yards). Dazu profitierte man von zwölf Strafen gegen Baltimore für 80 Yards. Aber man hielt Jackson und Co. bei 4/11 bei Third Down, sackte ihn zweimal und war in den entscheidenden Situationen zur Stelle. Trotz allem hatten die Ravens nach einem Touchdown von Zay Flowers 1:06 Minuten vor dem Ende die Chance auf den Ausgleich, aber die Two-Point-Conversion wurde erfolgreich gestoppt.
  • Durch den Sieg haben die Steelers nun beste Chancen auf den Triumph in der AFC North. Baltimore müsste sich aktuell mit einer Wild Card zufrieden geben. Aber Vorsicht: Nächste Woche geht es für Jackson und Co. zu den Los Angeles Chargers, danach kommen die Eagles zu Besuch.

Tennessee Titans (2-8) - Minnesota Vikings (8-2) 13:23 BOXSCORE

  • Pflichtsieg für die Vikings, die zur Halbzeit (16:3) alles im Griff hatten und auch anschließend nichts mehr anbrennen ließen. Zwar kam Titans-QB Will Levis auf 295 Yards, aber er warf auch eine Interception und ging im Schlussviertel bei Fourth Down zweimal leer aus (Sack, Incompletion). Immerhin konnte er sich über den bisher längsten Touchdown-Pass der Saison freuen, einen 98-Yard-Score auf Nick Westbrook-Ikhine.
  • "Das war ein sehr guter Sieg für uns", sagte Sam Darnold auf der Gegenseite. Er hatte das Spiel mit einem Fumble in seinem ersten Drive eröffnet, spielte anschließend aber tadellos (246 YDS, 2 TDs, Rushing-TD). Die Defense ließ nur 33 Rushing Yards zu, vielleicht auch angespornt durch die vielen Auswärts-Fans im Stadion. "So viel lila zu sehen, gibt uns ein tolles Gefühl", lobte Head Coach Kevin O'Connell. "Wir haben die besten Fans in der NFL."

New York Jets (3-8) - Indianapolis Colts (5-6) 27:28 BOXSCORE

  • Grausamer Beginn, grausames Ende für die New York Jets, die diese Saison endgültig als riesigen Fehlschlag abhaken können. Die Offense um Aaron Rodgers schaffte in den ersten fünf Drives kein First Down, Running Back Breece Hall gelang dieses Kunststück erstmals nach dem Two-Minute-Warning. Trotzdem schaffte man mit einem Score vor der Pause den Anschluss zum 7:13, und nach einem Sack-Fumble von Anthony Richardson nach dem Seitenwechsel lag man plötzlich sogar in Führung. Danach lief es etwas besser, aber 46 Sekunden vor dem Ende erlief Richardson den entscheidenden Touchdown zum Sieg. "Das ist hart", sagte Receiver Garrett Wilson über die siebte Niederlage in den letzten acht Spielen, "da werde ich euch nichts vormachen."
  • Die Colts wiederum feierten ihren jungen Quarterback, der nach zwei Spielen Pause wieder den schwachen Joe Flacco verdrängt hatte. "Wie er das Spiel an sich gerissen hat mit den Big Plays in den entscheidenden Momenten, das war toll anzuschauen", lobte Running Back Jonathan Taylor (57 YDS). "Ich bin stolz auf ihn." Richardson beendete seinen Arbeitstag mit 272 Passing Yards und einem TD, dazu kamen zwei Scores im Laufspiel. Und es blieb bei dem einen Ballverlust. "Ich war so entspannt wie nie", erklärte er. "Ich habe keinen Druck verspürt. Einfach nur ein Play nach dem anderen."
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Sonntag, 17. November, 22.05 Uhr

Denver Broncos (6-5) - Atlanta Falcons (6-5) 38:6 BOXSCORE

  • Das knappe 14:16 in Kansas City hat bei den Broncos keinen Knacks hinterlassen. Im Gegenteil: Gegen die Falcons machte Rookie-Quarterback Bo Nix sein bestes Spiel bisher (28/33, 307 YDS, 4 TDs) - und die Defense Kleinholz aus Kirk Cousins (173 YDS, INT) und den Falcons. Der beeindruckendste Touchdown gelang dabei aber Running Back Javonte Williams, der eigentlich schon an der 5-Yard-Linie gestoppt war, dann aber von der kompletten Offense in die Endzone geschoben wurde. "Das sieht man gern von einer Offense", lobte Nix: "Ein einiges Team, das gemeinsam auf ein Ziel hinarbeitet."
  • Bei den Falcons (50 Rushing Yards) lief so wenig, dass Cousins in der Schlussphase Platz machte für Rookie Michael Penix Junior. Der brachte immerhin noch einen 20-Yard-Pass auf Ray-Ray McCloud an (2/4, 24 YDS). Fun Fact: Die Broncos haben damit alle Spiele gegen die NFC South gewonnen - und zwar deutlich (insgesamt 125:37).
  • Auf der Hatz nach den Playoff-Plätzen geht es für Atlanta jetzt daheim gegen die Chargers. Denver muss bei den Raiders in Las Vegas ran.

San Francisco 49ers (5-5) - Seattle Seahawks (5-5) 17:20 BOXSCORE

  • Die engste Division der NFL ist jetzt noch enger geworden! Mit einem Scramble über 13 Yards gelang Seahawks-Quarterback Geno Smith (221 YDS, INT) der entscheidende Touchdown 12 Sekunden vor dem Ende - und jetzt stehen in der NFC West die Seahawks, 49ers und Rams bei je 5-5. Vor dem Fernseher anschauen konnten sich das die spielfreien Arizona Cardinals (6-4). "Wir wussten, was auf dem Spiel steht", sagte Smith, der seinen Score mit dem "Night Night"-Jubel von NBA-Superstar Steph Curry gefeiert hatte. "Das war ein Schritt in die richtige Richtung."
  • Beide Teams waren mit je einem Ballverlust und knapp 300 Yards Offense recht gleichwertig, aber die Niners hatten mit einem kurzen Touchdown-Pass von Brock Purdy (159 YDS, TD, INT) auf Jauan Jennings (91 YDS) im Schlussviertel vorgelegt und stoppten Seattle anschließend bei Fourth Down. Aber 2:45 Minuten vor dem Ende musste man den Ball punten und konnte Smith und Co. anschließend bei einem 80-Yard-Drive nicht mehr stoppen. San Francisco hat damit schon drei Division-Duelle verloren, obwohl man jeweils im 4. Viertel geführt hatte. "Wenn man den Gegner in Schlagdistanz lässt, dann passiert das", ärgerte sich Head Coach Kyle Shanahan.

Sonntag, 17. November, 22.25 Uhr

Buffalo Bills (9-2) - Kansas City Chiefs (9-1) 30:21 BOXSCORE

  • Das war's mit den unbesiegten Kansas City Chiefs! Buffalo bezwang den Erzrivalen (drei Playoff-Duelle in den letzten vier Jahren) verdient und spielt damit in der AFC wieder um den Top-Seed und damit die spielfreie erste Playoff-Runde mit. Matchwinner war natürlich Quarterback Josh Allen, der 2:17 Minuten vor dem Ende mit einem unwiderstehlichen 26-Yard-Run den entscheidenden Touchdown erzielte. Bei Fourth Down wohlgemerkt - doch ein Field Goal hätte nur auf 26:21 gestellt und Patrick Mahomes und Co. eine Chance gelassen. "Ich weiß es zu schätzen, dass mir der Coach vertraut hat", sagte Allen (262 YDS, TD, INT). "Pat will man in dieser Situation nicht den Ball zurückgeben."
  • In einem engen Spiel hatten die Bills zur Pause knapp mit 16:14 geführt, die Chiefs bleiben bis zu Allens Heldentat aber in Schlagdistanz. "Als er heute loslief, habe ich einfach angefangen zu schreien und konnte nicht mehr aufhören. Mein Kopf war komplett leer", verriet Receiver Khalil Shakir (70 YDS).
  • Ein Comeback gab es diesmal aber nicht. Mahomes (196 YDS, 3 TDs) hatte die Partie mit einer frühen Interception eröffnet, mit einer weiteren beendete er sie. "Unbesiegt zu sein, war schon cool. Aber das ist nicht unser ultimatives Ziel. Auf das arbeiten wir weiter hin", zeigte sich Mahomes unbeeindruckt. "Das ist ein gutes Team, gegen sie zu verlieren ist keine Schande." Man werde sich davon im Saison-Endspurt motivieren lassen. 259 Yards Offense waren der bislang schlechteste Wert für KC in dieser Spielzeit.
  • Die Bills haben die letzten vier Regular-Season-Duell gegen Kansas City allesamt gewonnen, in den Playoffs gab es zuletzt aber drei Schlappen. Gibt es im Januar ein erneutes Aufeinandertreffen?
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Montag, 18. November, 2.20 Uhr

Los Angeles Chargers (7-3) - Cincinnati Bengals (4-7) 34:27 BOXSCORE

  • Eine niederschmetternde Niederlage für die Bengals im Kampf um die letzten Playoff-Chance. Joe Burrow (356 YDS, 3 TDs) und seine Offense brachten in der ersten Halbzeit nur zwei Field Goals zustande, Cincy sah so nach 30 Minuten schon fast wie der sichere Verlierer aus (6:24). Aber man hat ja noch die Playmaker Ja'Marr Chase (75 YDS) und Tee Higgins (148 YDS), und die schafften nach der Pause innerhalb von nicht einmal zehn Minuten gleich drei Touchdowns. Plötzlich stand es 27:27, alles wieder offen! Von den Chargers war in dieser Phase nichts zu sehen, aber Bengals-Kicker Evan McPherson vergab im Schlussviertel aus 48 und 51 Yards gleich zweimal die Chance auf die Führung - und mit 45 Sekunden auf der Uhr durfte Justin Herbert (297 YDS, 2 TDS) so noch einmal ran.
  • Es folgten dramatische Sekunden! Pässe über 28 und 27 Yards auf Ladd McConkey brachten die Bolts in Field-Goal-Reichweite, bevor J.K. Dobbins (56 YDS) mit einem Run über 29 Yards 18 Sekunden vor dem Ende die Führung erzielte. Abknien für ein Field Goal? Nicht mit ihm. Burrow packte seinerseits direkt einen Pass über 27 Yards an die gegnerische 43-Yard-Linie aus, aber wenig später blieb ihm nur noch der Hail-Mary-Versuch - und der wurde erfolgreich verteidigt. Die Chargers haben die Chiefs so in der AFC West noch im Blick, Cincy muss für die Playoffs nun eigentlich alle sechs verbliebenen Spiele gewinnen. Nach der Bye Week kommen die Steelers zu Besuch.
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Dienstag, 19. November, 2.15 Uhr

Dallas Cowboys (3-7) - Houston Texans (7-4) 10:34 BOXSCORE

  • "Es ist ganz offensichtlich: Wir spielen einfach nicht sehr gut", sagte Cowboys-Besitzer Jerry Jones nach der fünften Heimpleite im fünften Saisonspiel - und wieder mal war es eine ganz schöne Abreibung. Die Texans eröffneten das Spiel mit einem langen Touchdown-Drive und führten so über praktisch die komplette Spielzeit, Dallas war nur im zweiten Spielabschnitt dank eines 64-Yard-Touchdowns von Cooper Rush (32/55, 354 YDS, TD, INT, 5 Sacks) auf KaVontae Turpin konkurrenzfähig, danach ging nicht mehr viel. 0/4 bei Fourth Down bedeuteten in dieser Hinsicht vier Turnover, wenn man so will, dazu kam der Pick von Rush und ein Sack-Fumble, der im Schlussviertel zum zwischenzeitlichen 27:10 zurückgetragen wurde.
  • Überragender Mann bei den Texans war Running Back Joe Mixon (109 YDS) mit gleich drei Touchdowns, Quarterback C.J. Stroud konnte sich so zurückhalten (23/34, 257 YDS, INT). Damit halten die Texans weiterhin Kurs auf die Playoffs, während Dallas ohne den verletzten Starting-QB Dak Prescott längst für nächstes Jahr planen kann. "Wir sind alle frustriert. Es würde etwas nicht stimmen, wenn dem nicht so wäre", sagte Head Coach Mike McCarthy nach der saisonübergreifend sechsten Heimniederlage am Stück, bei der man mit mindestens 20 Punkten zurücklag - Negativrekord!
  • Es passt zur Saison der Cowboys: Wenige Stunden vor Spielbeginn fiel beim Öffnen des Dachs vom AT&T Stadium ein mehrere Quadratmeter großes Stück Metall herunter und landete neben dem Spielfeld. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, das Dach wurde anschließend wieder geschlossen.
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