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NFL Playoffs, Divisional Round: Kansas City Chiefs gewinnen Thriller gegen Buffalo Bills - Super-Bowl-Traum der Detroit Lions lebt weiter

Von Stefan Petri / SID
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Zum Abschluss der Divisional Round der NFL Playoffs haben die Kansas City Chiefs das Duell gegen den Erzrivalen Buffalo Bills knapp für sich entschieden. Die Detroit Lions um Amon-Ra St. Brown können ebenfalls weiter vom Super Bowl träumen. Am Samstag hatten die Baltimore Ravens in der Divisional Round ihre Favoritenstellung eindrucksvoll bestätigt. Auch die San Francisco 49ers gewannen, brauchten dafür aber ein Comeback im Schlussviertel.

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So sieht der Zeitplan der NFL Playoffs 2024 aus

  • Wildcard Round: 13. bis 16. Januar 2024
  • Divisional Round: 20. und 21. Januar 2024
  • Championship Sunday: 28. Januar 2023
  • Super Bowl LVII: 11. Februar 2023

NFL Playoffs: Divisional Round

DatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
Sa., 20.01.22.30 UhrBaltimore RavensHouston Texans34:10
So., 21.01.2 UhrSan Francisco 49ersGreen Bay Packers24:21
So., 21.01.21 UhrDetroit LionsTampa Bay Buccaneers31:23
Mo., 22.01.0.30 UhrBuffalo BillsKansas City Chiefs24:27

 

NFL Playoffs: Conference Championships

DatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
So., 28. Januar21 UhrBaltimore RavensKansas City Chiefs-:-
Mo., 29. Januar0.30 UhrSan Francisco 49ersDetroit Lions-:-
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Samstag, 20.01., 22.30 Uhr

Baltimore Ravens - Houston Texans 34:10 (3:3, 7:7, 7:0, 17:0) (BOXSCORE)

  • Eine Halbzeit lang taten sich die Ravens schwer, danach dominierten sie - und sendeten ein Ausrufezeichen an die Konkurrenz! Angeführt von einem druckvollen Pass Rush und einem nimmermüden Running Game (229 Yards!) setzte sich Baltimore vor eigenem Publikum klar durch. Garant für den Sieg war natürlich mal wieder Quarterback Lamar Jackson. Der warf nicht nur für 152 Yards und zwei Touchdowns, sondern steuerte im Running Game auch noch elf Läufe für 100 Yards und weitere zwei Touchdowns bei.
  • Je zwei Touchdowns am Boden und durch die Luft, dazu je mindestens 100 Passing und Rushing Yards: Das hatte es von einem Quarterback in den letzten 75 Jahren nicht mehr gegeben. "Kompliment an Lamar, er hatte eine Menge toller Plays", lobte Texans-Coach DeMeco Ryans. "Deshalb ist er der MVP."
  • Bis zur Pause durfte Houston auf die Sensation hoffen: Rookie-Quarterback CJ Stroud machte keine Fehler und fing mit 131 Yards das nicht existente Running Game auf (14 Yards in Halbzeit eins), umgekehrt sackte man Jackson in Halbzeit eins dreimal. Für den Touchdown sorgte ein Punt-Return-Touchdown von Steven Sims über 67 Yards - und so stand es nur 10:10.
  • In der Kabine fand Ravens-Coach John Harbaugh offenbar die richtigen Worte - und auf jeden Fall die richtige Taktik. "Nach der spielfreien Woche sind wir langsam ins Spiel gekommen, aber in der zweiten Hälfte haben wir aufgedreht", erklärte Jackson. Er selbst warf im ersten Drive nach der Pause um ein Haar eine Interception in der gegnerischen Endzone, lief ein Play später aber zum Touchdown über die Linie. Die Texans hatten weiterhin praktisch kein Running Game, Stroud musste bei fast jedem Dropback vor dem Pass Rush flüchten. Umgekehrt setzte Jackson jetzt selbst auf schnelle Pässe und war so selbst bei den vielen Blitzes der Texans-Defense nicht zu packen.
  • Mit zwei Monster-Drives über jeweils über sieben Minuten zogen die Ravens den Gästen endgültig den Zahn. Mittlerweile wurde fast nur noch gelaufen, aber die Texans-Defense wurde immer müder und nutzte die wenigen sich bietenden Chancen nicht. Mit seinem zweiten Touchdown-Lauf zum 31:10 sorgte Jackson 6:20 Minuten vor dem Ende für die endgültige Entscheidung.
  • Die Ravens werden auch im AFC Championship Game Heimrecht haben. Der Gegner wird zwischen den Bills und den Chiefs ermittelt.
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Sonntag, 21.01., 2.15 Uhr

San Francisco 49ers - Green Bay Packers 24:21 (0:3, 7:3, 7:15, 10:0) (BOXSCORE)

  • Die 49ers drehten gegen die Green Bay Packers im Schlussviertel einen Rückstand und stehen nach einem umkämpften 24:21 zum dritten Mal in Folge im NFC Championship Game. Gegner werden die Detroit Lions mit Amon-Ra St. Brown oder die Tampa Bay Buccaneers sein, die am Sonntagabend aufeinandertreffen.
  • San Francisco hatte zur Pause mit 7:6 geführt, konnte aber nicht wirklich überzeugen: Green Bay war bei drei Drives dreimal in die Redzone vorgestoßen, konnte aber nur zwei Field Goals erzielen. Das änderte sich nach dem Seitenwechsel: Jordan Love (194 Yards, 2 Touchdowns) brachte die Gäste mit zwei Touchdown-Pässen jeweils in Führung, die Packers gingen mit einem 21:14 ins Schlussviertel. Dort verschoss Kicker Anders Carlson aber ein Field Goal aus 41 Yards - und als Christian McCaffrey mit einem Touchdown-Run 1:07 Minuten vor dem Ende den Führungswechsel erzwang, machte seine Defense den Rest: Mit der zweiten Interception von Love beendete sie das Spiel.
  • Matchwinner McCaffrey, der insgesamt 2 Touchdowns und 128 Yards beisteuerte, sagte nach dem Spiel: "Wir sind für solche Momente gemacht. Wir haben nicht gut gespielt, aber wir hatten am Ende noch eine Chance. Da rauszugehen und das umzusetzen, ist ein Zeichen für eine Mannschaft mit Charakter." Der etwas wacklige Brock Purdy kam auf 252 Yards und einen Touchdown.
  • San Francisco musste einen Großteil des Spiels auf Star-Receiver Deebo Samuel verzichten: Im ersten Drive zog er sich eine Schulterverletzung zu und kam nicht mehr zurück. "Ich weiß noch nicht", sagte Head Coach Kyle Shanahan, als er auf die Verletzung angesprochen wurde. "Er hat versucht, wieder ins Spiel zu kommen, aber es ging nicht. Gegen Cleveland war es ähnlich." In Week 6 hatte sich Samuel gegen die Browns einen Haarriss in der Schulter zugezogen und war mehrere Wochen ausgefallen. Laut ESPN ist ein Einsatz im NFC Championship Game am kommenden Sonntag aber noch nicht ausgeschlossen.
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Sonntag, 21.01., 21 Uhr

Detroit Lions - Tampa Bay Buccaneers 31:23 (3:3, 7:7, 7:7, 14:6 (BOXSCORE)

  • Die Party in Detroit geht weiter! Nach dem ersten Playoff-Sieg seit 32 Jahren am vergangenen Wochenende steht man nach dem Sieg über die Tampa Bay Buccaneers zum ersten Mal seit 32 Jahren im Championship Game - und zum zweiten Mal überhaupt in der Franchise-Geschichte. Den letzten Titel gab es für die Lions 1957, also noch vor der Super-Bowl-Ära. Jetzt geht es nach San Francisco, in der Regular Season hatten die Teams nicht gegeneinander gespielt.
  • Die Entscheidung fiel erst kurz vor Schluss: Mit einem langen Touchdown-Drive hatten die Bucs auf 23:31 verkürzt, Tampas Defense erzwang daraufhin einen Punt und so gab es für Quarterback Baker Mayfield die Chance, mit knapp zwei Minuten Zeit noch die Overtime zu erzwingen. Dann beging er aber seinen großen Fehler des Spiels und warf eine Interception. Die Lions ließen die Uhr auslaufen, weil Bucs-Coach Todd Bowles darauf verzichtete, seine letzte Auszeit zu ziehen - und die Lions-Fans durften feiern.
  • Mayfield kam am Ende auf 349 Passing Yards, drei Touchdowns und zwei Picks - der erste war Receiver Mike Evans (147 Yards, Touchdown) durch die Hände geglitten. "Niemand hat uns in diesem Spiel erwartet", sagte er anschließend. "Dieses Team kann auf die Saison stolz sein." Tampa holte zwar insgesamt mehr Yards (408:391), hatte aber die zwei Turnover und verschoss zudem ein Field Goal aus 50 Yards.
  • Die Lions konnten sich auf die üblichen Leistungsträger verlassen: Jared Goff (287 Yards, 2 TDs) machte keine großen Fehler, das Running Game kam auf 114 Yards - und Amon-Ra St. Brown war mit 77 Yards und seinem ersten Touchdown in den Playoffs mal wieder bester Receiver, auch wenn er diesmal bei weitem nicht alle Pässe in seine Richtung fangen konnte (8/14). Dazu gelangen dem Pass Rush vier Sacks. Nach einem 10:10 zur Pause gelangen den Lions im zweiten Spielabschnitt in drei langen Drives in Folge jeweils ein Touchdown. "Goff war im vierten Viertel voll da und hatte ein paar wichtige Pässe", lobte Head Coach Dan Campbell. "Ich habe mir ausgemalt, dass wir die Chance bekommen, es mit den großen Teams aufzunehmen - und das haben wir geschafft."
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Montag, 22.01., 0.30 Uhr

Buffalo Bills - Kansas City Chiefs 24:27 (3:3, 14:10, 7:7, 0:7 (BOXSCORE)

  • Das Spitzenspiel in Buffalo hielt, was es versprach - und zum Entsetzen der Fans im Highmark Stadium war es am Ende der übliche Sieger: Im dritten Playoff-Duell zwischen Patrick Mahomes und Josh Allen blieb der Chiefs-Quarterback zum dritten Mal siegreich. Der Titelverteidiger bekommt es damit im AFC Championship Game am kommenden Sonntag mit den Baltimore Ravens zu tun: der nächste Kampf der Giganten! "Sie haben keine Schwächen", warnte Mahomes, der in den Playoffs jetzt bei einer Bilanz von 13-3 steht: "Das Stadion wird beben."
  • Unglaubliche Serie: Zum sechsten Mal in Serie stehen Mahomes und die Chiefs im AFC Championship Game. Das nimmt erinnert schon schwer an die Patriots-Dominanz mit Bill Belichick und Tom Brady.
  • Beide Teams schenkten sich nichts: Wo in der ersten Halbzeit die Offenses dominierten und die Zuschauer nur einen einzigen Punt zu sehen bekamen, legten die Defenses in einer nervösen und zwischenzeitlich dramatischen zweiten Hälfte zu. Dabei schienen die Bills lange Zeit das Glück auf ihrer Seite zu haben: Zwei Fumbles blieben folgenlos - und als die Chiefs nach einem wahnwitzigen Fake Punt von Bills-Coach Sean McDermott den Ball übernahmen, fumbelte Mecole Hardman Jr. den Ball an der 2-Yard-Linie in die Endzone der Bills. So ging das Angriffsrecht wieder an die Hausherren.
  • Die Entscheidung fiel 1:47 Minuten vor Schluss: Mit einem langen Drive waren die Bills beim Stand von 24:27 bis an die gegnerische 26-Yard-Linie gekommen, doch Allen (186 Yards, TD, 72 Rushing Yards, 2 TDs) verpasste einen freien Khalil Shakir in der Endzone. Kicker Tyler Bass setzte sein Field Goal aus 44 Yards zum Ausgleich rechts neben die Stangen, ein First Down reichte den Gästen, um die Uhr auslaufen zu lassen.
  • Mahomes zeigte in seinem ersten Playoff-Auswärtsspiel in der AFC überhaupt eine starke Leistung (17/23, 215 Yards, 2 TDS), das Running Game holte zudem glänzende 146 Yards. Tight End Travis Kelce zeigte vor den Augen von Freundin Taylor Swift zudem seine vielleicht beste Saisonleistung (75 Yards, zwei Touchdowns).
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