NBA

Golden State Warriors putzen Milwaukee Bucks nach Schmach in Boston - Franz Wagner glänzt und verlängert Siegesserie der Orlando Magic

Von Robert Arndt
Stephen Curry führte die Warriors zu einem Sieg gegen Milwaukee.
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Die Golden State Warriors haben auf die 52-Punkte-Abreibung bei den Boston Celtics die richtige Antwort gegeben und die Milwaukee Bucks aus der Halle geschossen. Die Orlando Magic verlängern dank Franz Wagner ihre Siegesserie und festigen Platz vier im Osten.

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Die Los Angeles Lakers kassieren eine empfindliche Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um die Playoffs, zu allem Überfluss humpelt LeBron James im vierten Viertel verletzt in die Kabine.

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Washington Wizards (9-53) - Orlando Magic (37-26) 109:119 (BOXSCORE)

  • Die Serie der Magic hält, in Washington gewann Orlando das achte der vergangenen neun Spiele. Zur Wahrheit gehört zwar auch, dass die Magic in diesem Stretch kein einziges Team mit positiver Bilanz bespielten, aber solche Siege muss man auch erst einmal holen. In einem Back-to-Back führte Franz Wagner Orlando an, der Deutsche legte nach einem vergleichsweise schwachen Spiel bei den Hornets diesmal 28 Punkte (9/15 FG, 3/7 3P), 5 Rebounds und 2 Blocks in 38 Minuten auf.
  • Der Berliner war in der ersten Halbzeit einer der wenigen Magic-Akteure mit Normalform, die Wizards führten Mitte des zweiten Viertels bereits mit +21, bevor Orlandos Defense endlich anzog. Nach der Pause glichen die Gäste wieder aus, konnten sich aber lange nicht absetzen. Erst knapp vier Minuten vor Schluss gab es den entscheidenden Run, zu dem Moritz Wagner (16, 6/7, 6 Rebounds) ein And-1 sowie einen verwandelten Dreier beisteuerte. Ein Sidestep-Dreier von Jalen Suggs (19, 5/10 3P) war der Dagger und gleichzeitig der Abschluss eines 15:4-Laufs.
  • Paolo Banchero steuerte 25 Zähler (10/20) und 10 Assists zum Sieg bei, für die Wizards war Jordan Poole (26, 9/19) der beste Scorer. Der Guard machte dabei erneut ein starkes Spiel, hatte aber auch wieder einige wilde Aktionen. Höhepunkt war diese Szene zum Ende des ersten Viertel, als Poole zu Boden ging und tatsächlich darüber nachdachte, aus dem Sitzen zu werfen. Die Reaktion auf der Bank sagt alles. Kyle Kuzma kam auf 25 Punkte. Die Wizards haben nun 16 Spiele in Serie verloren, es ist die Einstellung des Franchise-Negativrekords aus dem Jahr 2010. In der Nacht auf Samstag ist Charlotte in der Hauptstadt zu Gast.

Houston Rockets (27-35) - L.A. Clippers (40-21) 116:122 (BOXSCORE)

  • Das war ein hartes Stück Arbeit für die Clippers, die zeitweise mit 20 Punkten hinten lagen und in der zweiten Halbzeit erst drei Minuten vor Schluss erstmals in Führung gingen. Alperen Sengün machte für die Rockets erneut ein überragendes Spiel, nach seinen Karrierebestwerten am Vortag in Punkten und Steals waren diesmal die Assists dran. 23 Punkte (10/19), 19 Rebounds sowie 14 Assists wurden für den Türken im Boxscore vermerkt.
  • Im Schlussabschnitt hielt Sengün (11, 6 Assists) die Rockets fast im Alleingang über Wasser, auf der Gegenseite drehten aber doch noch die Stars auf. Paul George (21, 4/9 3P) bescherte den Clippers von Downtown 2:48 Minuten vor dem Ende die Führung, Kawhi Leonard (28, 11/18, 7 Assists) legte ein And-1 nach, bevor James Harden (21, 6/13, 7 Assists) mit vier verwandelten Freiwürfen alles klar machte. Das Trio erzielte im vierten Viertel 30 der 42 Punkte (13/18) der Clippers.
  • Daniel Theis (6, 3/4, 4 Fouls) kam gegen sein Ex-Team nur 9 Minuten zum Einsatz, stattdessen setzte Ty Lue eher auf Mason Plumlee (8, 11 Rebounds) als Backup von Ivica Zubac. Für die Rockets punkteten alle Starter zweistellig, dazu lieferte Cam Whitmore 17 Punkte von der Bank kommend.
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Philadelphia 76ers (35-27) - Memphis Grizzlies (22-41) 109:115 (BOXSCORE)

  • Die Sixers rutschen aus den Top-6 im Osten, gegen Memphis fehlten mal wieder vier wichtige Rotationsspieler, darunter Joel Embiid und Tyrese Maxey. Noch länger ist der Injury Report der Grizzlies, die mit ihrer Rumpftruppe in den vergangenen Wochen immer mal wieder respektable Ergebnisse einfuhren - so auch heute Nacht. Jaren Jackson Jr. ist Memphis' einziger verbleibender Star, der frühere All-Star legte in Philly 30 Punkte (10/25), 11 Rebounds sowie 6 Blocks auf.
  • Alleine 11 Zähler markierte JJJ im Schlussabschnitt, den Memphis mit 34:16 für sich entschied. Die Sixers führten mit bis zu 15 Zählern, schossen aber nur 38 Prozent aus dem Feld. So reichte auch einen 12-Punkte-Führung vor dem Schlussviertel nicht, Vince Williams Jr. (17, 6/9, 9 Assists) brachte Memphis 3:30 Minuten vor Schluss von der Linie wieder in Front, danach gaben die Grizzlies die Führung nicht mehr ab.
  • Jake LaRavia (19, 13 Rebounds) steuerte ein Double-Double bei, für die Gastgeber waren Kelly Oubre Jr. (25, 7/21) und Paul Reed (17, 11 Rebounds) die besten Scorer. Tobias Harris (8, 3/12) enttäuschte.
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Atlanta Hawks (28-34) - Cleveland Cavaliers (40-21) 112:101 (BOXSCORE)

  • Einen Tag nach dem Monster-Comeback gegen Boston ging den Cavs in Atlanta im vierten Viertel der Saft aus. Mit 25:12 verloren die Gäste den Schlussabschnitt und blieben dabei ohne einen verwandelten Dreier (0/11). Stattdessen waren es Bogdan Bogdanovic und Saddiq Bey (je 23 Punkte), die Atlanta in der Schlussphase zum Sieg schossen, das Duo verbuchte 10 Punkte beim 12:4-Lauf in den letzten vier Minuten der Partie.
  • Dabei hatte Cleveland im dritten Viertel Feuer gefangen und innerhalb weniger Minuten einen 21-Punkte-Rückstand egalisiert. Jarrett Allen (18, 19 Rebounds) hatte hier seine beste Phase, dazu wusste auch Sixth Man Caris LeVert (13, 5/17, 7 Assists) zu gefallen, ansonsten gelang dem Guard jedoch wenig. Für die Hawks verletzte sich Jalen Johnson am Knöchel und kehrte nicht mehr zurück.
  • Cleveland musste dagegen auf Donovan Mitchell (Knie) und Evan Mobley (Knöchel) verzichten, der Held des Vortages, Dean Wade (9, 3/8) blieb blass. Für Atlanta scorten ansonsten nur noch Dejounte Murray (18, 7/21, 9 Assists) und De'Andre Hunter (17) zweistellig.

Utah Jazz (28-35) - Chicago Bulls (30-32) 117:119 (BOXSCORE)

  • Was für ein Chaos in den letzten Sekunden - und mittendrin der ehemalige Bundestrainer Chris Fleming. 9 Sekunden vor Schluss foulten die Jazz in der Nähe der Bulls-Bank absichtlich DeMar DeRozan, bevor es zu Worten und einem Handgemenge kam. Es hagelte Technical Fouls für Utahs John Collins, Bulls-Forward Torrey Craig, der verletzt nicht spielte, sowie für Fleming, der von seinen Kollegen zurückgehalten werden musste. Utah erhielt somit einen Extra-Freiwurf, Jordan Clarkson nutzte dies und glich die Partie aus.
  • Allerdings durfte eben auch DeRozan auf der Gegenseite an die Linie und zeigte keine Nerven. Der Forward erzielte 17 seiner 29 Punkte (10/21) im vierten Viertel und war so der Matchwinner für Chicago. Utah hatte im Anschluss noch zwei Chancen auf den Sieg, doch Clarkson (15, 5/17) sowie der völlig freistehende Collin Sexton (24, 7/17) konnten die Möglichkeiten nicht verwerten.
  • Utah hatte sich im vierten Viertel zurückgekämpft und war durch Sexton zwei Minuten vor Schluss erstmals seit dem ersten Abschnitt wieder in Führung gegangen. DeRozan hatte jedoch eine Antwort, zwei Freiwürfe sowie ein And-1 brachten die Bulls wieder auf die Siegerstraße. Coby White (25, 7/11 3P) sowie Nikola Vucevic (23, 12 Rebounds) halfen beim Scoring, Alex Caruso (11, 4 Steals, 3 Blocks) hatte in der Crunchtime wichtige Defensiv-Plays. Bester Scorer der Jazz war in Abwesenheit von Lauri Markkanen John Collins (25, 14 Rebounds).

Portland Trail Blazers (17-44) - Oklahoma City Thunder (43-19) 120:128 (BOXSCORE)

  • Das Spiel wurde vom Kollaps von Bismack Biyombo im ersten Viertel überschattet, es gibt zumindest leichte Entwarnung für den Big Man. In der Folge erledigten die Thunder dennoch ihre Hausaufgaben, auch wenn OKC sich nie entscheidend absetzen konnte. Shai Gilgeous-Alexander (37, 13/23) legte dennoch erneut ein effizientes 30-Punkte-Spiel auf - ohne dabei auch nur einen Dreier zu treffen (0/3).
  • Am Ende war aber Jalen Williams (31, 9/17) der Matchwinner für die Thunder. 3:30 Minuten vor dem Ende waren die Thunder nur mit +3 vorne, dann übernahm der Guard mit zwei Dreiern und einem Lob zu Chet Holmgren (21, 14 Rebounds). Der Zweitjahresprofi war an 9 der letzten 13 Thunder-Punkte direkt beteiligt. Dazu konnte auch Josh Giddey (19, 8/9, 7 Assists) mal wieder überzeugen.
  • Portland hielt lange gut dagegen, vor allem Anfernee Simons (29, 10/19) erwischte mal wieder einen guten Abend. Sechs Spieler scorten zweistellig, darunter auch Jerami Grant (20, 6/11) und Matisse Thybulle (16, 5/6, 3 Steals).
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Golden State Warriors (33-28) - Milwaukee Bucks (41-22) 125:90 (BOXSCORE)

  • Das war mal eine Antwort der Warriors. Nach der Schmach in Boston rasierten die Warriors mal eben die Bucks mit einem echten Feuerwerk. Stephen Curry führte die Dubs mit 29 Punkten (10/18 FG, 6/10 3P) an, doch letztlich überzeugten die Warriors vor allem im Kollektiv und einer bärenstarken Vorstellung in der Defense.
  • Sinnbildlich dafür stand Backup-Center Trayce Jackson-Davis, der auf 15 Punkte und 7 Rebounds in 18 Minuten kam und Giannis Antetokounmpo (23, 8/15) im dritten Viertel gleich dreimal abräumte. Es waren wichtige Plays in einer Phase, als das Spiel zu kippen drohte. Die Warriors gingen mit einem 20-Punkte-Vorsprung in die Kabine, danach kühlten die Gastgeber aber merklich ab (nur 15 PTS im Abschnitt) und die Bucks verkürzten zeitweise auf -6.
  • Danach hielten die Warriors Milwaukee aber bei nur 2 Punkten in über sechs Minuten und bauten den Vorsprung wieder auf +21 auf, knapp sechs Minuten vor Schluss hissten die Bucks die weiße Flagge. Jonathan Kuminga (20, 9/14) hatte viele gute Momente, dazu führte Chris Paul (6, 9 Assists, 3 Steals) die starke Second Unit an. Die Warriors hatten am Ende 10 Steals und 13 Blocks. Für die Bucks scorten neben Antetokounmpo nur Damian Lillard und Bobby Portis zweistellig (je 20). Als Team trafen die Bucks nur magere 38 Prozent aus dem Feld.
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Los Angeles Lakers (34-30) - Sacramento Kings (35-26) 120:130 (BOXSCORE)

  • Ernüchterung bei den Lakers, die nicht nur auf Rang zehn im Westen abrutschen, sondern auch die Möglichkeit liegen ließen, an einen direkten Konkurrenten heranzurücken. Dabei begann doch alles so gut. Nach zehn Minuten führten die Lakers bereits mit 19 Punkten, danach zerfiel aber das Kartenhaus. Die Kings legten einen 43:13-Run hin und liefen nicht mehr Gefahr, die Partie zu verlieren.
  • LeBron James (31, 10/16, 13 Assists) brachte die Lakers mit 15 Punkten im dritten Viertel zwar wieder auf -12 heran, doch näher sollten die Lakers erst wieder herankommen, als das Spiel quasi schon entschieden war. Zu allem Überfluss humpelte LeBron vier Minuten vor Schluss mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Kabine und kehrte nicht mehr zurück. "Es ist schon in Ordnung", meinte LeBron nach der Partie, während Lakers-Coach Darwin Ham angab, dass der 39-Jährige am morgigen Tag am Knöchel untersucht werden soll.
  • Anthony Davis (14, 5/13, 11 Rebounds) machte ein schwaches Spiel, besser lief es für Rui Hachimura (25, 11/15). Davis hatte insbesondere gegen Domantas Sabonis (16, 7/13, 20 Rebounds, 12 Assists) große Probleme, der Litauer steht in direkten Duellen mit AD nun bei 9-0! Dazu erwischte De'Aaron Fox (44, 19/31) einen echten Sahnetag und verwandelte einen Floater nach dem anderen. Ähnlich heiß war auch Sixth Man Malik Monk (26, 10/19), der immer wieder Austin Reaves (18, 6/15) erfolgreich attackieren konnte. Die Kings rücken damit auf 0,5 Spiele auf Platz sechs heran (Phoenix), nun warten gleich sechs Heimspiele in Folge auf die Kalifornier.