NBA

"Das hat uns gefehlt": Wie die Phoenix Suns ihren Fluch im vierten Viertel brachen

Von Robert Arndt
Kevin Durant führte die Suns zum Comeback-Sieg gegen Sacramento.
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Die Phoenix Suns waren vor dem Sieg gegen Sacramento ein historisch schlechtes Team im vierten Viertel, diesmal gelang das größte Comeback in fast vier Jahren. Die Suns haben womöglich eine Lösung für ihre Probleme gefunden und vieles hat mit Kevin Durant zu tun.

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"Ich habe keine Ahnung", meinte Durant auf die Frage, wie die Suns dieses Spiel gegen die Sacramento Kings noch umbiegen konnten. "Normalerweise weiß ich, wie der Flow eines Spiels ist, aber diesmal war das für mich komplett unklar."

Acht Minuten vor dem Ende lagen die Suns noch mit 22 Punkten hinten, in den letzten fünf Minuten legten die Suns einen 22:4-Run hin, den Durant mit zwei verwandelten Freiwürfen abschloss. 1,5 Sekunden vor Schluss hatte De'Aaron Fox den Superstar beim Mitteldistanzwurf gefoult, KD versenkte beide Versuche ohne Ringberührung zum nicht mehr für möglich gehaltenen Sieg.

Phoenix Suns: Das größte Comeback seit der Bubble

Einen solch hohen Rückstand im vierten Viertel wurde zuletzt in der Bubble in Orlando aufgeholt, seit dem 23. August 2020 waren 1.244 Teams an dieser Aufgabe gescheitert. Zahlreiche Fans hatten bereits ihre Sitze verlassen, auch ein paar Journalisten waren schon auf dem Weg in die Katakomben.

Suns-Coach Frank Vogel setzte dagegen alles auf eine Karte und präsentierte gegen die Kings ein kaum zu verteidigendes Small-Ball-Lineup mit Durant auf der Fünf sowie vier wurfstarken Guards in Devin Booker, Bradley Beal, Grayson Allen und Eric Gordon. Plötzlich forcierten die Suns Turnover (insgesamt 8 im vierten Viertel), drückten aufs Tempo und erzielten 12 Punkte in Transition. Die historisch schwachen Schlussviertel? An diesem Abend kein Thema!

Der Schlüssel dafür war vor allem Durant, der nicht nur 15 seiner 27 Punkte im letzten Spielabschnitt erzielte, sondern auch Domantas Sabonis in der Defense ordentlich beackerte. "Ich bin lang und athletisch, ich kann meine Füße bewegen und habe Erfahrung. Warum sollte ich also nicht gegen die besten Spieler der NBA bestehen?", fragte Durant in die Runde, als er auf seine Verteidigung angesprochen wurde.

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© getty

Phoenix Suns: Kevin Durant als Schlüssel für alles

Laut Durant habe er sich im Sommer bereits angeboten, mehr Fokus auf die Verteidigung zu legen, und in Momenten wie in dieser Nacht auch die Fünf zu bekleiden. Und es ist auch wahr, KD kann mit 35 Jahren weiter ein guter Verteidiger sein, allerdings zeigte der Forward das nicht immer und fiel vor allem durch verschlafene Boxouts auf. Gegen die Kings blockte Durant dagegen zwei Würfe im Schlussviertel, darunter einen Dreier von De'Aaron Fox, der zu einem Transition-Dreier für KD führte, was den Rückstand auf -2 eindampfte.

Doch nicht nur Durant, auch die Rollenspieler lieferten ab. Grayson Allen verwandelte neun Dreier, Eric Gordon netzte zwei weitere in der Crunchtime, beide Male war der Oldie völlig frei, da Sacramento gegen die fünf Schützen keine Lösungen fand und mit dem Tempo der Suns nicht mithalten konnten.

"Man hat gesehen, was passiert, wenn wir mit Tempo spielen. Das hat uns meistens im Schlussabschnitt gefehlt", meinte auch Devin Booker. "Wir haben das Spiel zu oft langsam gemacht und uns damit ins eigene Fleisch geschnitten. Man hat doch heute gesehen, wie viele offene Dreier wir bekommen haben, wenn wir einen Stop bekommen und dann sofort umschalten."

Nach den schwachen Partien gegen Memphis und bei den Clippers war dies nun der dritte Sieg am Stück für Phoenix, wodurch die Suns nur noch 1,5 Spiele hinter Platz sechs im Westen liegen. Dazwischen liegen noch die Kings, die zuvor vier Spiele in Folge gegen die Suns gewonnen hatten.

Phoenix Suns: Das Rennen um die Playoff-Plätze

PlatzTeamBilanzRückstand
4L.A. Clippers26-14-
5Dallas Mavericks24-172,5
6New Orleans Pelicans24-172,5
7Sacramento Kings23-173
8Phoenix Suns22-184
9Utah Jazz22-205
10Los Angeles Lakers20-216,5
11Houston Rockets19-206,5
12Golden State Warriors18-228