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NBA - Anthony Davis schaltet in den Beast Mode: Los Angeles Lakers gewinnen NBA Cup gegen die Indiana Pacers

Von Robert Arndt
Die Los Angeles Lakers haben als erstes Team den NBA Cup gewonnen.
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Die Los Angeles Lakers haben als erstes Team den NBA Cup gewonnen. Im Finale des In-Season Tournaments setzten sich die Kalifornier mit 123:109 gegen die Indiana Pacers durch. Dabei machte vor allem Anthony Davis, was er wollte.

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Überragender Mann für die Lakers war Anthony Davis, der mit 41 Punkten (16/24), 20 Rebounds und 4 Blocks sein Team beinahe im Alleingang trug und im vierten Viertel 10 Zähler am Stück erzielte. L.A. legte hier den entscheidenden 13:0-Lauf hin, der ihnen den Gewinn des NBA Cups sicherte.

LeBron James wählte dagegen seine Attacken sehr gezielt, der 38-Jährige kam auf 24 Punkte (10/21 FG), 10 Rebounds sowie 5 Assists. James wurde nach dem Spiel noch mit dem MVP-Award für das komplette In-Season Tournament ausgezeichnet. Austin Reaves biss mit Grippe-Symptomen auf die Zähne und spielte vor allem eine starke erste Halbzeit, in der der Guard 22 seiner 28 Punkte (9/15 FG, 10/12 FT) auflegte.

Für die Pacers stand Tyrese Haliburton über 48 Minuten unter großem Druck der Lakers-Defense, markierte aber dennoch ein Double-Double aus 20 Zählern (8/14) und 11 Assists. Backup-Guard T.J. McConnell (8, 3/11, 9 Assists, 3 Steals) spielte beim kleinen Run zu Beginn des vierten Abschnitts eine wichtige Rolle, Bennedict Mathurin verbuchte 20 Punkte.

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Lakers gewinnen erstes In-Season Tournament

Es war von Beginn an ein Clash der Stile. Die Lakers versuchten sich mit ihrer Physis Vorteile zu verschaffen, während die Pacers wie gewohnt ordentlich Tempo machten. L.A. begann besser, indem sie viel Druck auf Haliburton ausübten und immer wieder den Ring attackierten. Davis verwandelte seine ersten fünf Würfe, doch wirklich absetzen konnten sich die Kalifornier nicht.

Das lag auch daran, dass die Lakers in Halbzeit eins ohne einen Dreier blieben (0/6), dafür aber 52 Zähler in der Zone (NBA-Saisonrekord) verbuchten. Die Pacers nahmen dagegen jede Menge Freiwürfe und lagen zur Pause nur mit -5 hinten (65:60), obwohl sie lediglich 36 Prozent aus dem Feld trafen. LeBron hatte sich drei Minuten vor dem Seitenwechsel sein drittes Foul abgeholt, dafür übernahm Reaves die Offense mit 9 Zählern am Stück. Der Guard stand zur Halbzeit in knapp 13 Minuten bereits bei 22 Punkten.

Nach der Pause wiederholte sich die Geschichte. Die Lakers erwischten den besseren Start, doch Indiana ließ einfach nicht abreißen. Gleichzeitig begann Davis nun zu humpeln und musste für kurze Zeit auf die Bank. Aber auch ohne AD war die defensive Strategie der Lakers gut. Haliburton bekam kaum einen Wurf los, dazu hatten die beiden besten Verteidiger der Pacers (Turner, Nesmith) früh vier Fouls auf dem Konto. Trotzdem fand Haliburton nun langsam Wege, um zu scoren, doch auf der Gegenseite war es Taurean Prince, der nach zehn Fehlversuchen in Minute 36 den ersten Lakers-Dreier der Partie erzielte. Ben Mathurin verkürzte mit einem wilden Buzzerbeater zum Viertelende noch einmal auf 90:82.

Und die Pacers kamen noch einmal, T.J. McConnell holte einen für ihn typischen Backcourt-Steal, dazu hatte Reaves mit dessen Defense durchaus Schwierigkeiten. Die Pacers waren mit einem 10:2-Lauf schnell wieder da. Mitte des Schlussabschnitts betrug der Rückstand nur drei Zähler, doch dann folgte ein 13:0-Lakers-Run, in dem Davis 10 Zähler am Stück machte, Turner ausfoulte und zudem defensiv monströs gut war. Danach war die Sache durch und die Lakers konnten feiern.

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NBA In-Season Tournament Finale: Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers - Indiana Pacers 123:109 (BOXSCORE)

  • Die Lakers blieben in der ersten Halbzeit ohne einen einzigen Treffer von der Dreierlinie, allerdings nahmen die Kalifornier auch nur sechs Versuche. Stattdessen wurde der Korb immer wieder attackiert, sodass die Lakers schon zur Pause 52 Punkte in der Zone erzielt hatten. So etwas gelingt manchem Team nicht einmal in einem kompletten Spiel. Die 52 Zähler waren ein neuer Saisonrekord, überhaupt trafen die Lakers nur einen Wurf außerhalb der Zone in der ersten Halbzeit (1/12 FG).
  • Übrigens: Letztmals blieb ein Team vor knapp acht Jahren ohne einen Erfolg von der Dreierlinie. Am 5. Februar 2016 gewannen die Miami Heat mit 98:95 gegen die Hornets und schossen neun Fahrkarten aus der Distanz. Das vermieden die Lakers, sie beendeten die Partie mit 2/13 von draußen.
  • Und trotzdem führten die Lakers zur Pause nur mit +5. Es lag aber nicht daran, dass Indy heiß von Downtown war (5/17). Stattdessen zogen die Pacers mit ihren Reservisten Unmengen an Fouls (21/22 FT). 18 davon gingen auf das Konto der Bankspieler, sieben alleine nahm Aaron Nesmith.
  • Fouls waren ohnehin eine große Story. Insgesamt kam es 58 Pfiffe (33 Fouls für Indy, 25 für L.A.), was vor allem den Lakers entgegenkam, da die Pacers durch die vielen Unterbrechungen seltener ins Laufen kamen.
  • 86 Punkte in der Zone waren ein neuer Saisonrekord in der NBA, auch wenn die Stats des Finals nicht in offizielle Statistiken aufgenommen werden.
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Der Top des Spiels: Anthony Davis

Es war ein Spiel wie gemacht für Davis und der 30-Jährige machte daraus das Beste. Nicht nur erzielte die Braue 39 Punkte, sondern war auch defensiv überall zu finden. 4 Blocks standen am Ende im Boxscore, doch der Center beeinflusste zahlreiche weitere Würfe, rotierte stets vorbildlich, lief starke Closeouts und tat dies alles, ohne zu foulen (womit er quasi der einzige Spieler an diesem Abend war, dem das gelang). Das war wieder der Davis, der dafür sorgte, dass die Lakers im Vorjahr mit einer dominanten Defense in die Conference Finals stürmten.

Der Flop des Spiels: Myles Turner

Natürlich hatte es der Pacers-Center gegen Davis schwer, aber der 26-Jährige stand auch oft schlecht, was zu Fouls, Putbacks oder einfachen Punkten für Davis führte. Vier Minuten vor dem Ende foulte der Big bereits aus, unter anderem wegen zwei Moving Screens sowie gleich drei Fouls gegen Davis, wo dieser nicht einmal werfen wollte. Das war schlichtweg zu wenig. In 25 Minuten verbuchte Turner 10 Zähler (3/11 FG) und 7 Rebounds.

Lakers vs. Pacers: Die Stimmen zum Spiel

Anthony Davis (Lakers): "Wir wissen, dass es keine Meisterschaft ist, aber wir machen immer weiter Schritte in die richtige Richtung. Unsere Energie, unser Einsatz zu Beginn des Spiels und unsere Konzentration waren einfach überragend."

LeBron James (Lakers): "Wir haben Geschichte geschrieben. Jedes Mal, wenn man auf der richtigen Seite der Geschichte steht, sollte man es nutzen."

Tyrese Haliburton (Pacers): "Klar, wir sind frustriert. Wir wurden von Anfang bis Ende hergespielt. Wir haben die freien Bälle nicht bekommen, haben keine Rebounds abgegriffen und nicht genügend Stops generiert. Sie waren einfach besser und das ist frustrierend."

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NBA - Lakers vs. Pacers: Die Stats-Leader der Partie

KategorieLakersPacers
PunkteAnthony Davis (41)Haliburton, Mathurin (je 20)
ReboundsAnthony Davis (20)Myles Turner (7)
AssistsD'Angelo Russell (7)Tyrese Haliburton (11)
StealsLeBron James (2)T.J. McConnell (3)
BlocksAnthony Davis (4)Isaiah Jackson (4)