NBA

NBA - James Harden gibt Debüt für die L.A. Clippers: Viele Fragen, keine Antworten

Von Robert Arndt
James Harden gab in New York sein Debüt für die L.A. Clippers.
© getty

James Harden hat bei den New York Knicks sein Debüt für die L.A. Clippers gegeben. Die Kalifornier unterliegen, die Offense war bisweilen Stückwerk. Aufgrund der fehlenden Spielpraxis verständlich, dennoch bleiben bei den Clippers zahlreiche Fragen offen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wer Wunderdinge von James Harden in seinem ersten Spiel für die L.A. Clippers erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Die Clippers zeigten bei den New York Knicks eine schwache Vorstellung und unterlagen aufgrund eines späten Runs der Knicks mit 97:111 im Madison Square Garden.

Für Harden war es ein Kaltstart, trotz vier Tagen Pause hatte der Guard nicht ein einziges Mal Fünf-gegen-Fünf im Training gespielt, entsprechend sah es auch auf dem Spielfeld aus. Die Clippers leisteten sich 22 Ballverluste (Harden: 2), was die Knicks zu satten 35 Punkten nutzten. Ein Flow war nicht zu erkennen, man muss sich eben noch aneinander gewöhnen.

Im dritten Viertel lief Harden ein Pick'n'Roll mit Center Ivica Zubac, der Lob war jedoch viel zu hoch für den Kroaten, sodass der Ball ins Aus segelte. Harden hob umgehend die Hand, my bad! "Es wird einige Zeit dauern, bis wir alle zusammen funktionieren", gab Coach Ty Lue nach der Partie an. "Wir müssen dafür hart arbeiten, das alles passiert nicht einfach so."

41-harden
© getty

NBA - Harden bei den Clippers: Es fehlt noch die Abstimmung

Opferbereitschaft war in den vergangenen Tagen das Stichwort, auch nach dem Knicks-Spiel wählte Lue wieder diese Worte. Ob das auch für Harden gilt? "Ich kann mit und ohne Ball spielen", stellte der frühere MVP klar. "Für mich ist das leicht, nun muss ich nur meine Mitspieler besser kennenlernen."

Doch stimmt das auch so? Auch in New York sah man Harden wieder, als er einen offenen Dreier verweigerte. Das war schon in Philadelphia ein Thema, weil der 34-Jährige einfach ungern Catch-and-Shoot-Dreier nimmt. Tut er das nicht, braucht er den Ball in der Hand, sonst macht Harden es der Defense zu leicht. Wie soll das mit Russell Westbrook funktionieren? Und zur Erinnerung: Harden nannte sich bei seiner Vorstellungs-PK selbst ein "System". So oder so, es wird ein spannendes Experiment.

Die Minuten der Starting Five um Westbrook, Harden, Paul George, Kawhi Leonard und Zubac gingen mit -13 in 19 Minuten verloren, dennoch gab es auch positive Ansätze. Harden kann natürlich weiterhin das Leben für seine Mitspieler einfacher machen, vor allem Zubac dürfte als guter Pick'n'Roll-Center profitieren. Dazu kann Harden jederzeit auch selbst kreieren, auch das kann nie schaden. Das war auch gegen die Knicks so, alle sechs Field Goals waren selbst kreiert, im zweiten Viertel versenkte Harden vier Jumper am Stück, nahm dann aber nur noch vier weitere Würfe.

NBA - James Harden: Die Zahlen bei seinem Clippers-Debüt

MINPTSFG3PREBASTSTLTO
31176/92/43612
42-harden
© getty

NBA - Harden bei den Clippers: Lue will zehn Spiele sehen

"Es hat sich ein bisschen komisch angefühlt", meinte Harden zu seinem Spiel. 17 Punkte (6/9 FG) und 6 Assists waren es am Ende in 31 Minuten. "Ich hatte keine Vorbereitung und keine wirkliche Preseason, sodass vieles einfach nur improvisiert war." Entsprechend nahm Harden gerade einmal neun Würfe aus dem Feld und war eher damit beschäftigt, seine neuen Teamkollegen besser kennenzulernen.

"Am Ende war er müde, aber insgesamt hat er unser Spiel orchestriert und die richtigen Plays gemacht", lobte Lue. Er war gut und nun geben wir ihm die Zeit, dass er richtig fit wird. Wir haben da Verständnis für ihn."

Auch die kommenden Wochen werden ein Abtasten für die Clippers. Lue bestätigte, dass er der neuen Starting Five zehn Spiele geben wolle, um dann zu verstehen, welche Anpassungen getroffen werden müssen. Es steht auf jeden Fall jede Menge Arbeit an. Der Ball lief kaum, die Clippers nahmen nur 31 Würfe in der Zone und lediglich 14 Freiwürfe.

 

43-harden
© getty

NBA - Harden bei den Clippers: So viele Fragen bleiben

Das war sehr wenig und noch war nicht erkennbar, wie die neue Big Four wirklich funktionieren soll. Überhaupt bleiben so viele Fragen:

  • Ist das wirklich die Starting Five?
  • Welche Stars ergänzen sich wie und wie soll Lue seine Rotationen bauen?
  • Wer steht in der Crunchtime auf dem Feld?
  • Wer ist am Ende der Go-to-Guy?

Im Camp der Clippers gab man sich selbstbewusst. Lue strahlte jede Menge Selbstvertrauen aus und auch der schwache George (10 Punkte, 2/11 FG) ließ keinerlei Zweifel aufkommen. "Es wird funktionieren. Das war das erste Spiel, es gab viele Veränderungen, aber es hat Spaß gemacht. Wir sind sehr optimistisch, was die Zukunft bringt."

Die kommenden Spiele haben es jedenfalls in sich. Nach einem Gastspiel in Brooklyn geht es weiter nach Dallas, wenige Tage später reisen die Clippers nach Denver. Bis zum Ende des Monats werden mit der Ausnahme Brooklyn nur Teams aus dem Westen bespielt, welcher sich in den ersten Wochen verdammt stark präsentiert. Nach den Eindrücken aus New York muss es hier vor allem um Schadensbegrenzung gehen. Der Westen ist in dieser Hinsicht unerbittlich, daran ändert auch ein James Harden nichts.

NBA - L.A. Clippers: Die kommenden Spiele

DatumUhrzeitGegnerOrt
9. November1.30 UhrBrooklyn NetsA
11. November2.30 UhrDallas MavericksA
12. November21.30 UhrMemphis GrizzliesH
15. November4 UhrDenver NuggetsA
18. November4.30 UhrHouston RocketsH
21. November2 UhrSan Antonio SpursA
23. November2 UhrSan Antonio SpursA
25. November4.30 UhrNew Orleans PelicansH
Artikel und Videos zum Thema