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NBA - Erkenntnisse zum Debüt von Victor Wembanyama und zum Saisonauftakt der Dallas Mavericks: Luka Doncic hat einen neuen besten Freund

Von Ruben Martin
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Luka Doncic hat einen neuen besten Freund gefunden, die Spielzeit von Maxi Kleber ist dadurch jedoch nicht in Gefahr. Die NBA hat derweil wohl noch etwas Ruhe vor der Invasion durch Victor Wembanyama. Die Erkenntnisse zum Saisondebüt des Toppicks und dem Saisonauftakt der Dallas Mavericks.

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NBA: Dereck Lively II ist Luka Doncics neuer bester Freund

Dereck Lively II begann in jedem Spiel der Preseason auf Center, entsprechend überraschend war es, als neben Luka Doncic, Kyrie Irving, Derrick Jones Jr. und Grant Williams dann Maxi Kleber für die Dallas Mavericks zum Tipoff der Mavs-Saison ging. Doch dies hielt nur für eine Halbzeit, die Mavs kamen bei einem Rückstand von 64:68 mit Lively als Starter aus der Kabine.

Diese Anpassung schien sich umgehend auszuzahlen, zumindest in der Offensive. Lively traf seine ersten sechs Würfe, der Rookie wurde immer wieder von Doncic nach dem Pick'N'Roll in Szene gesetzt. So auch im dritten Viertel, als Doncic den Ball lässig nur mit der rechten Hand direkt aus dem Dribbling in die Luft und in Ringnähe legte, woraufhin Lively hochstieg. Der 19-Jährige absorbierte den Kontakt mit einem wehrlosen Gegenspieler unter dem Korb, der davon zu Boden geschleudert wurde, während Lively den Ball mit Autorität im Netz unterbrachte.

Lively punktete zudem zweifach mit sehenswerten Putbacks, die seine Athletik erneut zur Schau stellten. Der Erstrundenpick zeigte sich als exzellenter Rim Runner und kann sehr hoch von Doncic angespielt werden, was das Spacing der Mavericks deutlich verbessern kann. Dies war in den vergangenen Jahren bereits immer wieder mit Dwight Powell auf dem Parkett zu erkennen. Lively hat das Potenzial, diese Rolle auf deutlich höherem Niveau zu erfüllen, offensiv wie defensiv.

Dies könnte natürlich auch im Zusammenspiel mit Kyrie Irving funktionieren, auch wenn dies gegen die Spurs noch nicht häufig zu sehen war. Irving ist ebenfalls ein exzellenter Spieler im Pick'n'Roll, sowohl im Abschluss als auch als Playmaker. Mit Doncic scheint die blinde Kommunikation bei Lively schon sehr gut zu klappen. "Ich glaube, wir konnten schon Chemie und Vertrauen aufbauen", erklärte der 2,16-Meter-Mann nach dem 126:119-Sieg.

"Er hat verf.... geil gespielt", jubelte Doncic nach dem Spiel über seinen neuen Teamkollegen, bevor er seine Wortwahl entschuldigte: "Entschuldigung, Entschuldigung. In Slowenien ist das kein böses Wort. Wirklich! Wir sagen so Guten Morgen." Lively wird wohl in naher Zukunft von Beginn an auf dem Parkett stehen, das kündigte Mavs-Coach Jason Kidd an: "Das waren sehr viele gute Sachen von unserem Rookie heute."

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NBA: Maxi Klebers Spielzeit ist nicht in Gefahr

Hört sich an, als wäre Maxi Kleber seinen frisch gewonnenen Platz als Starter bald schon wieder los. Das wird dem 31-Jährigen jedoch kaum noch etwas ausmachen, er startete in jeder seiner bisherigen sechs Saisons einige Spiele. Aber auch einige nicht, er ist flexibel einsetzbar und unter anderem deswegen so beliebt in Dallas. Das wurde spätestens bei seiner Vertragsverlängerung letztes Jahr für drei Saisons und nicht wenig Geld (11 Millionen jährlich) glasklar.

Eine Rolle als Reservist wird oft mit weniger Spielzeit verbunden, das muss jedoch nicht der Fall sein. Kleber hat sich in den vergangenen vier Saisons ziemlich konstant von Jahr zu Jahr bei etwa 25 Minuten Einsatzzeit pro Partie eingependelt, dieser wird er voraussichtlich auch in der frisch angebrochenen Spielzeit erhalten. Lively stand gegen die Spurs bereits für 31 Minuten auf dem Parkett, viel mehr wird es beim Rookie nicht werden. Gleiches gilt für Grant Williams, der 35 Minuten ackerte. Und Kleber? 23 Minuten, wie zu erwarten.

Bei Markieff Morris, Richaun Holmes und Rookie Olivier-Maxence Prosper war keine Verletzung oder ähnliches bekannt, dennoch kam das Trio nicht zum Einsatz in einem knappen Spiel. Dwight Powell war krank und nicht verfügbar, er wird jedoch wohl der Spieler sein, der seine Spielzeit an Lively abtreten muss, falls der Rookie sich weiter von seiner besten Seite zeigt. Das Profil ist wie erwähnt ähnlich, Lively hat das höhere Potenzial.

Somit ist keine große Konkurrenz für Klebers Spielzeit im Kader der Mavs zu sehen, zumindest für den Moment. Das größte Entwicklungspotenzial im Trio der gesunden Inaktiven hat natürlich der 21-jährige Prosper, er könnte im Verlauf der Saison anfangen, sich ein paar Minuten zu erkämpfen.

Spurs vs. Mavs: Die Stats Leader in der Übersicht

KategorieSpursMavs
PunkteDevin Vassell (23)Luka Doncic (33)
ReboundsKeldon Johnson (9)Luka Doncic (13)
AssistsKeldon Johnson (7)Assists (10)
StealsWembanyama/Vassell (2)Luka Doncic (2)
BlocksZach Collins (2)Kleber/Williams/Lively (1)
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NBA: Die Invasion von Victor Wembanyama braucht noch Zeit

Victor Wembanyamas Debüts in der Summer League und Preseason zogen bereits die Augen der Basketballwelt auf sich, gegen die Mavericks am Mittwochabend lokaler Zeit war das Ganze noch auf einem anderen Level. Die Spurs statteten laut ESPN ganze 200 Medienvertreter und Medienvertreterinnen aus 8 verschiedenen Ländern mit Akkreditierungen aus, ein Großteil dieser Masse beobachtete den Toppick bereits von der ersten Sekunde seiner Aufwärmroutine an. Spätestens zum Spielbeginn kamen noch knapp 19.000 Fans dazu, viele schon lange vor Tipoff. Die Arena in San Antonio war ausverkauft.

Bleacher Report teilte einige Stunden vor Spielbeginn eine Graphik, die Wembanyama als übernatürliche Kreatur darstellt, die die Superstars der NBA in Schrecken versetzt. Nikola Jokic, Luka Doncic, LeBron James und Co. flüchten dort vor der Invasion von Wemby. Doch Luka Doncic zeigte sich bereits furchtlos gegen den Franzosen, auch die restlichen Stars werden von Wembanyamas Debüt keine schlaflosen Nächte bekommen. Noch nicht.

Der 19-Jährige nahm in den ersten drei Vierteln nur vier Würfe, alle von jenseits der Dreierlinie. Zwei davon fanden auch Ihr Ziel, das haben die Mavs jedoch sicher gerne verkraftet. Wemby geriet früh in Foultrouble und hatte bereits im dritten Abschnitt fünf Fouls auf dem Konto, vermutlich war das auch ein Faktor, warum er sich nicht richtig in die Zone traute. Das änderte sich jedoch im Schlussviertel, dann wurde es auch schnell furchteinflößend für Dallas.

NBA: Victor Wembanyama schaltete erst spät in den Angriffsmodus

Wembanyama erzielte dann neun Punkte in drei Minuten, ein Unterschied zu der vorherigen Situation war klar zu erkennen: Tre Jones war auf dem Parkett und Wemby durfte als einziger Big Man agieren, das war zuvor viel zu selten der Fall. Das Starting Lineup der Spurs beinhaltete keinen klassischen Point Guard, dafür drei Big Men. Offensichtlich kein Erfolgsrezept für Wembanyama und das gesamte Team.

Beim legendären Spurs-Coach Gregg Popovich kann man darauf vertrauen, dass er seinen jungen Superstar schon bald besser in Szene setzen wird. Und bei Wembanyamas Talent ist darauf zu vertrauen, dass er nicht in jeder Partie dumme und unnötige Fouls begehen wird, die ihn limitieren. Aus fehlender Physis entstanden die Fouls nicht, wie beim sehr schlanken Riesen zu befürchten ist. Stattdessen hielt Wemby defensiv schon ganz ordentlich seine Position.

Die Invasion von Wemby scheint nicht nur eine Frage der Zeit zu sein, sondern auch der Mitspieler. Solange die Spurs keinen adäquaten Point Guard aufstellen, können Giannis, Jokic und LeBron wohl zumindest mit einem geschlossenen Auge ruhen.

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