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NBA Finals: Nikola Jokic historisch gut - Denver Nuggets ziehen Miami Heat mit starker zweiter Halbzeit in Spiel 3 den Zahn

Von Robert Arndt
Nikola Jokic führte die Nuggets in Miami zu einem Sieg.
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Die Denver Nuggets haben Spiel 3 der NBA Finals gegen die Miami Heat für sich entschieden. Dank eines überragenden Nikola Jokic setzen sich die Nuggets souverän mit 109:94 durch. Auch Jamal Murray verbuchte ein Triple-Double.

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Jokic beendete die Partie mit 32 Punkten (12/21 FG), 21 Rebounds und 10 Assists - eine solche Statline gab es in den NBA Finals noch nie. Überhaupt erreichten nur Kareem Abdul-Jabbar (1970) und Wilt Chamberlain (1967) in den Playoffs solche Zahlen, Jokic gelang dies in dieser Postseason bereits zum zweiten Mal.

Unterstützung erhielt der Serbe von Jamal Murray (34, 12/22, 10 Rebounds, 10 Assists, 7 TO), der in der ersten Halbzeit kaum daneben werfen konnte und selbst ein Triple-Double verbuchte, und von Rookie Christian Braun (15, 7/8), der zum Ende des dritten Viertels mithalf, dass die Führung der Nuggets immer größer wurde. Zu gefallen wusste zudem Aaron Gordon (11, 10 Rebounds), der unermüdlich in der Zone ackerte und alles gegen Jimmy Butler versuchte.

Der Superstar der Heat suchte diesmal mehr den eigenen Wurf und erzielte dabei 28 Punkte (11/24), kam aber nur auf 4 Assists. Bam Adebayo (22, 7/21, 17 Rebounds) baute nach einer guten ersten Halbzeit etwas ab, ansonsten scorte lediglich Caleb Martin (10) zweistellig für die Heat. Gerade die Rollenspieler, die in Denver vor drei Tagen noch so gut trafen, konnten daran nicht anknüpfen. Die Heat verwandelten lediglich elf Distanzwürfe bei einer Quote von 31 Prozent, wobei dies durch einige späte Treffer geschönt wurde, als die Partie fast schon entschieden war.

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Heat vs. Nuggets: Nikola Jokic mit historischem Triple-Double

Miami kam mit ordentlich Schwung in die Partie. Adebayo und Butler scorten, ließen aber in der Folge einiges am Korb liegen. Bei Denver lief dagegen fast alles über das Zusammenspiel zwischen Jokic und Murray. Die Heat blieben in der Folge fünf Minuten ohne Field Goal, bevor Butler drei Jumper am Stück traf. Es war sein erstes 10-Punkte-Viertel der Serie, dennoch war nach zwölf Minuten alles ausgeglichen (24:24).

So ging es auch weiter, beide Teams hatten immer wieder kleine Runs, die umgehend gekontert wurden. Murray hatte für Denver weiter die heiße Hand, während Miami dank Caleb Martin etwas Offense fand. Miami fand mit der Zone wieder etwas Erfolg, dazu wurde Murray hin und wieder hart gedoppelt. Das schuf aber auch Räume für Jokic, der mit Freiwürfen kurz vor der Pause Denver die bis dahin höchste Führung des Abends verschaffte (53:48 Nuggets).

Die Gäste begannen auch wieder besser und erspielten sich schnell einen zweistelligen Vorsprung. Jokic bekam einige leichte Abschlüsse am Ring, dazu waren die Nuggets nun auch etwas fokussierter in der Defense. Lediglich Butler konnte für Miami kreieren, die Dreier fielen dagegen überhaupt nicht. Gleiches galt für Denver, doch diese erspielten sich am Ring einen leichten Abschluss nach dem anderen. Butler hatte zwar 12 Zähler im Abschnitt, dennoch gingen die Nuggets mit einem 82:68-Vorsprung in den Schlussabschnitt.

Machbar für Miami, doch die Gäste ließen dies einfach nicht zu. Murray und Jokic blieben auf dem Feld und die Heat brauchten erneut drei Minuten für ein Field Goal. Stattdessen machten Jokic und auch Rookie Braun mit einigen Drives die Plays. Mit einem 7:0-Run kamen die Heat zwar noch einmal auf, doch Jokic stellte 3:30 Minuten vor Schluss per Fadeaway wieder auf +16. Zwei Dreier von Duncan Robinson brachten den Rückstand noch einmal in den einstelligen Bereich, doch Denver brachte die Partie in Person von Murray von der Freiwurflinie endgültig ins Trockene.

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NBA Finals: Die wichtigsten Statistiken

Miami Heat (E8) - Denver Nuggets (W1) 94:109 (BOXSCORE), Serie: 1-2

  • Defense war in Spiel 2 das große Problem der Nuggets, diesmal war es eine Stärke. Denver hielt die Heat bei gerade einmal 37 Prozent aus dem Feld und bei 17/46 in der Zone (ebenfalls 37 Prozent). Und noch wichtiger: Es gab nur wenige offene Dreier, entsprechend fiel auch die Quote der Gastgeber aus (11/35).
  • Dazu nutzten die Nuggets wieder mehr ihre Länge aus. Das Rebound-Duell ging mit 58:33 an Denver, die darüber hinaus 14 Punkte nach zweiten Chancen verbuchten. Überhaupt erzielten die Nuggets 60 ihrer 109 Punkte in der Zone, dazu kamen auch noch 22 verwandelte Freiwürfe. Der Dreier war fast kein Faktor. Insgesamt waren es nur 18 Versuche, lediglich fünf nach der Pause.
  • Zwei Spieler vom gleichen Team mit einem Triple-Double? Klar, gab es. Aber zwei Mitspieler mit einem 30-Punkte-Triple-Double - das ist statistisches Neuland. In den Finals, in den Playoffs und auch in der Regular Season.

Heat vs. Nuggets: Die Stimmen zum Spiel

Jimmy Butler (Heat): "Ich weiß nicht, was los war. Vielleicht liegt es daran, dass wir ein Heimspiel hatten und dachten, dass wir schon etwas erreicht hätten. Das darf uns nicht passieren und wird uns auch nicht mehr passieren. Es fängt mit mir an. Ich muss defensiv besser spielen."

Michael Malone (Head Coach Nuggets): "Das war mit Abstand unser bestes Spiel der Serie. Nicht wegen der Triple-Doubles und all den anderen individuellen Statistiken. Wir haben sie bei 94 Punkten gehalten (...). Unser Einsatz, unsere Disziplin - das haben wir heute gebracht."

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Der Top des Spiels: Nikola Jokic

In Halbzeit eins stand der Joker noch etwas im Schatten von Murray, nach der Pause war es aber wieder die Jokic-Show. Ob butterweiche Hakenwürfe oder Jumper von der Freiwurflinie, Jokic versenkte alles und beendete jegliche Heat-Comeback-Gedanken im Keim. Miami versuchte viel, nichts funktionierte.

Der Flop des Spiels: Gabe Vincent

Im Prinzip könnte hier jeder Rollenspieler der Heat stehen, da keiner an die Vorstellungen von Spiel 2 anknüpfen konnte. Die Wahl fällt auf Vincent, der in Halbzeit eins in Foulprobleme geriet und nie seinen Rhythmus fand. Am Ende waren es lediglich 7 Zähler (2/10 FG) und nur ein verwandelter Dreier in 32 Minuten - zu wenig für Miami.

Heat vs. Nuggets: Die Stats-Leader in der Übersicht

KategorieHeatNuggets
PunkteJimmy Butler (28)Jamal Murray (34)
ReboundsBam Adebayo (17)Nikola Jokic (21)
AssistsStrus, Lowry (je 5)Jokic, Murray (je 10)
StealsLowry, Martin, Vincent (je 2)Gordon, Murray, Braun (je 1)
BlocksButler, Adebayo, Strus (je 1)Bruce Brown (3)
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