NBA

NBA Finals: Denver Nuggets vor Gewinn der Championship! Miami Heat können auch Foulprobleme von Nikola Jokic nicht ausnutzen

Von Robert Arndt
Nikola Jokic beendete die Partie mit 5 Fouls.
© getty

Den Denver Nuggets fehlt nur noch ein Sieg zum Gewinn der ersten Championship. In Spiel 4 setzten sich die Nuggets bei den Miami Heat mit 108:95 durch. Mann des Abends war diesmal nicht Nikola Jokic, sondern dessen Frontcourt-Partner Aaron Gordon.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der 27-Jährige profitierte dabei von der aggressiveren Heat-Defense gegen Jokic und Jamal Murray, nutzte die Freiheiten aber auch exzellent. 27 Punkte (11/15 FG) waren ein neuer Playoff-Bestwert für den früheren 4. Pick aus dem Draft 2014. Der Forward spielte auch eine wichtige Rolle im vierten Viertel, als Jokic (23, 8/19, 12 Rebounds, 4 Assists) mit Foulproblemen auf die Bank musste.

In über fünf Minuten konnten die Heat den Rückstand nur um einen Zähler verkürzen, was an der starken Paint Defense der Nuggets und am Playmaking von Murray (15, 5/17) lag. Der Kanadier wurde häufig gedoppelt, traf dann aber meist die richtige Entscheidung. Der Guard spielte 12 Assists und leistete sich keinen einzigen Ballverlust.

Stark war zudem Bruce Brown, der 11 seiner 21 Punkte (8/11) in den letzten fünf Minuten der Partie verbuchte. Miami konnte dagegen erneut nicht gut genug scoren. Jimmy Butler war mit 25 Zählern (9/17) fleißigster Punktesammler, es folgte Bam Adebayo (20, 8/18, 11 Rebounds, 8 TO) mit einem Double-Double. Von der Bank kommend wussten zudem Kyle Lowry (13, 7 Assists) und Duncan Robinson (12) zu überzeugen, sie konnten aber auch das Ruder nicht mehr herumreißen.

jokic-g4
© getty

Heat vs. Nuggets: Denver übersteht Foulprobleme von Jokic

Es war zunächst sehr schwere Kost. Denver bekam zwar solide Würfe, diese wollten jedoch nicht fallen. Selbst Jokic vergab Floater, die er normalerweise im Schlaf versenkt. Miami konnte das nicht nutzen, weil sie große Probleme hatten, einfache Versuche herauszuspielen. Dennoch führten die Heat nach einem Viertel mit 21:20 durch einen 10:2-Lauf, bei dem Kyle Lowry einen Dreier mit Brett und Butler einen Buzzerbeater aus der Ecke traf.

Miami versuchte es diesmal mit Adebayo und Butler in den Jokic-losen Minuten, das brachte aber keine Vorteile, weil Gordon zwei Dreier traf und mit seiner Größe Mismatches bestrafte. Immerhin erhielt Miami von Reservisten wie Lowry oder Martin einen kleinen Boost, Stops generierten sie nicht. Dies gelang erst wieder zum Ende der Halbzeit. Dank Dunks von Adebayo und einigen guten Plays von Lowry betrug der Rückstand zur Pause nur noch -4 (55:51 Nuggets)

Die Nuggets fingen sich aber wieder und spielten geduldig ihren Stiefel herunter. Es wurde ruhig in der Arena, daran änderten auch zwei Dreier von Kevin Love nichts. Miami fand einfach keine Lücken, gleichzeitig traf vor allem Murray nun einige schlechte Entscheidungen, sodass Denver schon die mögliche Vorentscheidung verpasste. Doch diesmal waren es die Gäste, die das Viertel besser beendeten. Jokic fand Gordon per Touchpass, danach traf der Forward seinen dritten Dreier des Abends zum 86:73.

Durch war die Sache aber noch nicht. 9:30 Minuten vor dem Ende holte sich Jokic sein fünftes Foul ab und im Nu schmolz das Polster auf +5. Murray beruhigte mit einigen guten Plays die Nerven und so betrug der Vorsprung 9 Zähler, als Jokic gut vier Minuten vor Schluss wiederkam. Miami konnte keinen Boden mehr gut machen, stattdessen nutzte Brown mit Drives seine Freiräume. Ein Dreier von Kentavious-Caldwell bei noch 110 Sekunden auf der Uhr war schließlich der Dagger (105:91) und sorgte dafür, dass die Nuggets in der Nacht auf Dienstag mit einem weiteren Sieg die Chance auf die erste Championship der Franchise-Geschichte bekommen werden.

adebayo-g4
© getty

NBA Finals: Die wichtigsten Statistiken

Miami Heat (E8) - Denver Nuggets (W1) 95:108 (BOXSCORE), Serie: 1-3

  • Nachdem Denver in Spiel 3 die Zone nach allen Regeln der Kunst dominierte, machten es die Heat diesmal besser. Im ersten Viertel trafen die Nuggets nur 3/12 aus dem Zweierbereich, zur Pause hatten die Heat marginale Vorteile (26:22). Am Ende gewannen die Nuggets das Paint-Duell knapp mit 48:46, allerdings waren die Quoten auf beiden Seiten wenig berauschend (54,5 zu 56,0 Prozent pro Miami).
  • Den Unterschied machten die Dreier aus. Zum ersten Mal in der Serie trafen die Nuggets gut, 14 von 28 Versuche waren drin. Die Heat versenkten dagegen nur acht Triples bei mageren 25 Versuchen.
  • Ballverluste waren diesmal ein Faktor. Die sonst so umsichtigen Heat warfen den Ball gleich 15-mal weg, elfmal gelang Denver dabei ein Steal. 17 Zähler generierten die Nuggets so. Diese hatten am Ende nur 9 Turnover und damit gerade einmal zwei mehr als Bam Adebayo (7)
  • Ein neuer Tag, ein neuer Rekord für Nikola Jokic. Der Serbe ist nun der erste Spieler, dem in der Postseason mindestens 500 Punkte, 250 Rebounds und 150 Assists gelangen.
  • 12 Assists und kein Ballverlust für Jamal Murray - das gab es zuvor erst zweimal in den Finals seit 1977. Es waren Robert Reid (17 Assists in 1986 für Houston) sowie Magic Johnson (16) ein Jahr später für die Lakers. Murray hat nun in allen vier Partien mindestens 10 Assists aufgelegt, das gab es noch nie.

Heat vs. Nuggets: Die Stimmen zum Spiel

Bam Adebayo (Heat): "Nichts in dieser Saison war leicht für uns. Wir werden nicht aufgeben, solange wir eine Chance haben."

Jamal Murray (Nuggets): "Das war heute ein Sieg im Kollektiv. Ich kann an dieser Stelle keinen einzigen Spieler hervorheben. Jeder hat seinen Teil zum Sieg beigetragen."

gordon-g4
© getty

Der Top des Spiels: Aaron Gordon

Murray war lange kaum ein Faktor und auch Jokic hatte schon bessere Abende, dafür sprang AG in die Bresche. Die Dreier waren ein netter Bonus, ansonsten dominierte Gordon wie Spiel 1 mit Bully Ball gegen Mismatches, lief kluge Cuts und trat auch als Playmaker in Erscheinung.

Der Flop des Spiels: Max Strus

0 Punkte (0/4) und 3 Fouls in 19 Minuten waren schon nicht gut, aber Strus pennte auch mehrfach in der Defense. Die Nuggets bekamen zahlreiche leichte Punkte durch Cuts, meist durch den Gegenspieler von Strus, der mental nicht auf der Höhe war. Backup Duncan Robinson war die viel bessere Alternative.

Heat vs. Nuggets: Die Stats-Leader in der Übersicht

KategorieHeatNuggets
PunkteJimmy Butler (25)Aaron Gordon (27)
ReboundsBam Adebayo (11)Nikola Jokic (12)
AssistsButler, Lowry (je 7)Jamal Murray (12)
StealsAdebayo, Robinson (je 1)Jokic, Caldwell-Pope (je 3)
BlocksButler, Adebayo, Zeller (je 1)Jokic, Caldwell-Pope (je 2)
Artikel und Videos zum Thema