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NBA Playoffs: LeBron James dominiert, Dennis Schröder wird ejected! Los Angeles Lakers kegeln Golden State Warriors aus der Postseason

Von Robert Arndt
LeBron James erzielte in Spiel 6 30 Punkte gegen die Warriors.
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Die Los Angeles Lakers stehen erstmals seit 2020 wieder in den Conference Finals, während der noch amtierende Champion Golden State Warriors in den Urlaub muss. In Spiel 6 setzten sich die Lakers mit 122:101 durch, wobei Dennis Schröder im dritten Viertel ejected wurde.

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Es spielte keine Rolle. LeBron James (30, 10/14 FG, 9 Rebounds, 9 Assists) und Anthony Davis (17, 5/9, 20 Rebounds) traten einmal mehr in wichtigen Spielen dominant an beiden Enden des Feldes auf, dazu halfen Rollenspieler wie Austin Reaves (23, 7/12), D'Angelo Russell (19, 7/15) und auch der Held aus Spiel 4, Lonnie Walker IV (13), um die Warriors auf Distanz zu halten.

Dennis Schröder durfte diesmal sogar starten und machte seine Sache gegen Stephen Curry sehr gut, kassierte aber bei einer Auseinandersetzung mit Draymond Green Mitte des dritten Viertels ein sehr zweifelhaftes zweites Technisches Foul, was eine automatische Ejection nach sich zog.

Bis dahin hatte der Braunschweiger in 25 Minuten 3 Punkte (1/6 FG) und 5 Assists verbucht (Plus-Minus: +16). Aber auch ohne Schröder konnten die Warriors den Bock nicht mehr umstoßen. Curry wehrte sich mit 32 Punkten (11/28) nach Kräften, vom Rest kam aber erneut viel zu wenig. Klay Thompson (8, 3/19) war kein Faktor, gleiches galt für Andrew Wiggins (6, 2/8), der mit einer Rippenfraktur auf die Zähne biss. Lichtblicke waren Donte DiVincenzo (16) und auch Kevon Looney (9, 18 Rebounds), das war es aber aber auch schon.

Die Titelverteidigung der Warriors ist damit gescheitert, während die Lakers nun in den Conference Finals auf den Top-Seed, die Denver Nuggets, treffen. Die Serie startet in der Nacht auf Mittwoch um 2.30 Uhr deutscher Zeit.

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NBA Playoffs: LeBron James überragt - Schröder fliegt bei Lakers-Sieg

Der Move der Lakers, Schröder in die Starting Five zu beordern, zahlte sich zunächst aus. Die Gastgeber waren zu Beginn brandheiß, auch der Braunschweiger traf von Downtown. LeBron attackierte den sichtlich nicht fitten Wiggins, sodass es nach sieben Minuten bereits 27:10 stand. Die Warriors trafen bis dahin nichts, danach wurde es dank Curry und DiVincenzo deutlich besser. Die Lakers erzielten bis zum Ende des Viertels nur noch ein Field Goal, sodass Golden State den ersten Push der Gastgeber einigermaßen überstanden und nach dem ersten Viertel nur mit 26:31 zurücklagen.

Die Offense der Lakers nach dem heißen 9/12-Start war inzwischen nicht mehr so flüssig. Mit Einzelaktionen scorten vor allem LeBron und Reaves, während Schröder gegen Curry einen exzellenten Job machte. Selbst mit drei Fouls blieb der Deutsche aggressiv und störte so den Flow der Dubs. Klay Thompson gelang erneut wenig, dazu wurde DiVincenzo kurz vor Ende der ersten Halbzeit böse von Davis abgeräumt. Und es wurde noch besser für die Lakers, denen noch 3 Sekunden blieben: Reaves nutzte diese und versenkte einen Buzzerbeater von der Mittellinie zum 56:46-Halbzeitstand.

Nach der Pause waren es wieder die Lakers, die deutlich frischer wirkten. LeBron dominierte nun wieder an beiden Enden, kam zu seinen Spots und verteidigte mehrfach stark gegen Draymond Green unter dem Korb. Curry wirkte müde, so war es eine gute Nachricht für ihn, dass Schröder bei einer "Unterhaltung" mit Green ein sehr fragwürdiges zweites technisches Foul erhielt, was einen automatischen Rauswurf nach sich zog. Die Warriors verkürzten mit einem 5:0-Lauf sofort auf -13, bevor Lonnie Walker dies konterte. Die Dreier der Lakers fielen nun, aber Golden State hatte nach einem Buzzerbeater von Poole noch etwas Hoffnung (91:77 Lakers).

Golden State hatte kurz darauf noch einmal die Chance, auf -8 zu verkürzen, doch Thompson vergab zweimal in Serie von draußen. Überhaupt blieben die Dubs nun wieder drei Minuten ohne Punkte, während LeBron weiter aggressiv den Weg zum Korb suchte. Die Lakers legten den vorentscheidenden 11:0-Lauf hin und in der Arena machte sich Feierstimmung breit. Warriors-Coach Steve Kerr ließ die Starter noch eine Weile drauf, doch 3:45 Minuten vor Schluss erklärte er bei -22 die Saison der Dubs für beendet.

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Die wichtigsten Statistiken

Los Angeles Lakers (W7) - Golden State Warriors (W6) 122:101 (BOXSCORE), Serie: 4-2

  • Die Warriors begannen eiskalt von draußen. Im ersten Viertel trafen die Gäste gerade einmal 31 Prozent aus dem Feld (9/29) und 3/14 aus der Distanz. Allerdings nahmen die Warriors gleich zehn Würfe mehr als L.A., weil sich die Dubs sieben Offensiv-Rebounds schnappten, diese aber kaum verwerten konnten (1/7). Dank Kevon Looney blieb das auch in der Folge ein Thema. Die Dubs lagen dennoch zur Pause mit -10 hinten, obwohl sie 14 Würfe mehr als die Lakers verbuchten.
  • Eine andere Story der Playoffs: Wenn die Lakers ihre Dreier treffen, sind sie dank ihrer Defense kaum zu schlagen. Das galt auch für das heutige Spiel, als L.A. 13/26 aus der Distanz traf (GSW: 13/48). Das Volumen ist nie hoch, aber die Dominanz in der Zone plus die zahlreichen gezogenen Freiwürfe gleichen das immer wieder aus. Auch in Spiel 6 marschierten die Lakers deutlich häufiger an die Linie als Golden State (42:14).
  • Die Warriors haben nun erstmals seit 2014 eine Serie in der Western Conference verloren (damals 3-4 vs. Clippers). Und auch die schier unheimliche Serie von 28 Playoff-Serien mit mindestens einem Auswärtssieg riss gegen die Lakers.
  • LeBron James knackte in dieser Postseason erstmals die 30-Punkte-Marke. Letztmals gelang James dies in Spiel 5 der NBA Finals 2020 gegen die Miami Heat.
  • Die Lakers treffen nun in den Conference Finals auf die Denver Nuggets, die so etwas wie der Lieblingsgegner der Franchise sind. Siebenmal trafen sich beide Teams in den Playoffs, siebenmal setzten sich die Lakers durch - letztmals vor drei Jahren in der Bubble, als LeBron und Co. ebenfalls in den Conference Finals mit 4-1 gewannen.
  • Die Lakers sind das zweite Team nach den Seattle SuperSonics 1987, welches als 7-Seed die Conference Finals erreicht hat. Für die Sonics war danach Schluss, es setzte gegen die Lakers einen Sweep.
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Lakers vs. Warriors: Die Stimmen zum Spiel

Darvin Ham (Head Coach Lakers): "Wir wissen, dass da in den Rocky Mountains ein echtes Monster auf uns wartet, aber darüber will ich heute keine Gedanken verlieren. Heute gilt es, das zu genießen, was wir geschafft haben."

Anthony Davis (Lakers): "Wir wollen die Welt schocken. Bron und ich wollen noch einen Ring. Die Zeit ist gekommen, dass wir uns diesen holen."

Steve Kerr (Head Coach Warriors): "Das bessere Team hat gewonnen. Wenn wir ein echter Champion gewesen wären, hätten wir diese Serie für uns entschieden."

Der Top des Spiels: LeBron James

Es war LeBrons bestes Spiel dieser Postseason und dafür hatte sich der Forward wohl alle Körner aufgespart. Bis zur Garbage Time pausierte der 38-Jährige gerade einmal eine Minute (43 von 44 Minuten) und wirkte dabei erstaunlich frisch. Lediglich im zweiten Viertel nahm sich James eine Auszeit, um dann die zweite Halbzeit zu dominieren. Drives zum Korb, zahlreiche gezogene Fouls und mehr als respektable Defense - das war eine Performance, die man James so womöglich nicht mehr zugetraut hätte.

Der Flop des Spiels: Klay Thompson

Es war einfach nicht seine Serie. Thompson fand keinen Rhythmus und es war bezeichnend, dass der Guard bei einem letzten Warriors-Run im vierten Viertel gleich zwei offene Dreier innerhalb weniger Sekunden vergab, die den Rückstand elf Minuten vor dem Ende in den einstelligen Bereich hätten drücken können. Jeder, wirklich jeder seiner Fehlversuche war kurz, die Kraft war einfach nicht da für den zweiten Splash Brother. Überhaupt war es nicht seine Serie: In den sechs Spielen traf er nur 34 Prozent aus dem Feld.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Lakers vs. Warriors

KategorieLakersWarriors
PunkteLeBron James (30)Stephen Curry (32)
ReboundsAnthony Davis (20)Kevon Looney (18)
AssistsLeBron James (9)Curry, Thompson (je 5)
StealsJames, Davis (je 2)DiVincenzo, Curry, Wiggins (je 1)
BlocksDavis, Hachimura (je 2)Curry, D. Green (je 1)