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NBA Playoffs: James Harden schockt Boston Celtics mit Playoff-Bestwert - Philadelphia 76ers gewinnen Spiel 1 ohne Joel Embiid

Von Robert Arndt
James Harden versenkte die Boston Celtics mit 45 Punkten.
© getty

Die Philadelphia 76ers haben dank James Harden Spiel 1 bei den Boston Celtics für sich entschieden. Der Guard stellte in Abwesenheit von MVP-Kandidat Joel Embiid seinen persönlichen Playoff-Rekord ein und traf darüber hinaus auch den Gamewinner. Philadelphia gewinnt mit 119:115.

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Boston Celtics (E2) - Philadelphia 76ers (E3) 115:119 (BOXSCORE), Serie: 0-1

8 Sekunden vor dem Ende versenkte Harden mit einem Stepback-Jumper über Al Horford seinen siebten Dreier des Abends, was Boston nicht mehr kontern konnte. Stattdessen machte Embiid-Ersatz Paul Reed mit zwei verwandelten Freiwürfen den Deckel drauf, nachdem Marcus Smart den Ball nach einem wilden Drive verlor und Jayson Tatum Reed nur noch ins Aus schubsen konnte.

So war Harden der Mann des Abends. Der 33-Jährige legte 45 Punkte (17/30 FG, 7/14 Dreier) und 6 Assists in 39 Minuten auf, 15 Zähler markierte Harden im vierten Viertel. 45 Punkte waren gleichzeitig auch die Einstellung seines persönlichen Playoff-Bestwerts, auch 2015 hatte der Guard in Spiel 4 der Conference Finals gegen Golden State die gleiche Ausbeute verbucht.

Unterstützung erhielt Harden von Tyrese Maxey, der nach einer schwachen ersten Halbzeit 19 seiner 26 Zähler (10/24) nach dem Wechsel erzielte. De'Anthony Melton (17, 5/6 3P) traf in Halbzeit eins wichtige Würfe und half mit, dass die Sixers nach einer Explosion von Tatum nicht noch höher im Rückstand waren. Der Superstar der Celtics erzielte 20 seiner 39 Punkte (14/25 FG) im zweiten Abschnitt.

Jaylen Brown (23, 8/10) begann stark, sah aber nach den ersten zwölf Minuten kaum noch den Ball. Malcolm Brogdon (20, 9/16) gefiel als Sixth Man, leistete sich aber auch einen folgenschweren Turnover in der Schlussminute. Boston traf fast 60 Prozent aus dem Feld, lud die Gäste mit Ballverlusten (16) aber immer wieder zu leichten Punkten ein. Die Sixers versenkten zudem 17 von 38 Triples (45 Prozent).

James Harden stellt Playoff-Bestwert ein

Kein Embiid bedeutete auch kaum Schutz des Rings bei den Sixers. Und genau das machte sich Boston früh zu Nutze. Zeitweise stand Boston bei 15/16 aus dem Feld und scorte nach Belieben am Ring. Philly verteidigte grauenhaft und pennte in Transition. Brown stand bereits bei 14 Punkten nach zwölf Minuten, die Celtics hatten bis dahin gerade einmal drei Würfe (17/20) vergeben. Dennoch stand es "nur" 38:31, weil für die Gäste James Harden ebenfalls heiß begann (6/6) auch schon 16 Zähler eingesammelt hatte.

Mit einer Zonenverteidigung stellten die Sixers Boston kurzzeitig vor Probleme, danach übernahm aber vor allem Tatum, der ebenfalls ohne Schwierigkeiten immer wieder zum Ring durchbrach und auch seine Dreier traf. Und doch blieben die Sixers dran. Melton stand zur Pause bei 5/5 von Downtown (Philly: 11/19 3P) und so gewannen die Gäste sogar das Viertel, obwohl Tatum 20 Zähler aus dem Handgelenk schüttelte (68:63 Boston).

Und auch nach der Pause konnten sich die Gastgeber einfach nicht absetzen. Es gab Ballverluste gegen die Zone, während bei Philly nun auch Maxey aufwachte und Harden da weitermachte, wo er in der ersten Halbzeit aufgehört hatte. So führten die Gäste zeitweise sogar mit +4, bevor Brogdon von der Bank kommend Boston wieder einen Push gab. Dennoch waren die Sixers voll im Spiel und überlebten dank Maxey auch die letzten Minuten ohne Harden. 87:87 nach 36 Minuten.

The Beard kehrte zehn Minuten vor Schluss zurück und blieb heiß. Der Guard erzielte 11 von 12 Philly-Punkten, darunter auch gleich drei Stepback-Jumper. Die Antwort kam vom bis dahin schwachen Marcus Smart, der Boston drei Minuten vor dem Ende mit gleich zwei And-1s wieder eine 4-Punkte-Führung bescherte. Doch wieder hatte Philly eine Antwort. Maxey und Paul Reed zogen Fouls und dann gelang Maxey mit noch 30 Sekunden auf der Uhr ein "Pick Six", nachdem Brogdon mit ablaufender Uhr nicht warf und stattdessen einen wilden Pass schmiss, den Maxey problemlos aufnahm und zur Führung ausnutzte (113:114).

Tatum zog danach schnell ein Foul, doch Harden bekam noch einmal den Ball und drückte Al Horford staubtrocken bei noch acht Sekunden einen Stepback-Dreier ins Gesicht. Boston war geschockt und hatte keine Antwort mehr.

Celtics vs. Sixers: Die Stimmen zum Spiel

James Harden (Sixers): "Wir sind nicht hierher gefahren um zu verlieren. Egal, ob Jo[el Embiid] zurückkehrt oder nicht, wir sind bereit."

Doc Rivers (Head Coach Sixers): "Das ist der Unterschied zum Vorjahr. Wir haben ein Team voller Straßenkämpfer. Ich hatte immer das Gefühl, dass wir dieses Spiel gewinnen, wenn wir es bis ins vierte Viertel offen halten."

Al Horford (Celtics): "Wir können alle sagen, dass Embiids Fehlen kein Faktor war, ich glaube allerdings schon. Das Ergebnis spricht für sich. Wir haben nicht so verteidigt, wie wir es als Team hätten tun sollen. Damit müssen wir leben."

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Celtics vs. Sixers

KategorieCelticsSixers
PunkteJayson Tatum (39)James Harden (45)
ReboundsJayson Tatum (11)Paul Reed (13)
AssistsMarcus Smart (7)James Harden (6)
StealsBrown, Tatum, White (je 1)Tyrese Maxey (3)
BlocksAl Horford (3)De'Anthony Melton (2)
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