NBA

NBA Playoffs: Golden State Warriors vergeben ersten Matchball! De'Aaron Fox und Sacramento Kings erzwingen Spiel 7

Von Robert Arndt
Stephen Curry konnte die Niederlage der Golden State Warriors nicht verhindern.
© getty

Die Golden State Warriors haben den vorzeitigen Einzug in die Conference Semifinals verpasst. In Spiel 6 setzten sich die Sacramento Kings in San Francisco mit 118:99 durch und erzwingen damit ein Entscheidungsspiel in Sacramento. Überragend dabei: Das Guard-Duo bestehend aus De'Aaron Fox und Malik Monk.

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Stephen Curry drehte im vierten Viertel mit 11 seiner 29 Punkte (9/21 FG) zwar noch einmal auf, doch die Kings hatten stets eine Antwort parat und konnten sich auf ihrem 10-Punkte-Polster ausruhen, welches sie in den ersten drei Vierteln aufgebaut hatten. Malik Monk (28, 8/14 FG, 9/10 FT) und De'Aaron Fox (26, 10/18, 11 Assists) fanden immer wieder Wege in die Zone, dazu hatte Rookie Keegan Murray (15, 12 Rebounds) vor allem in der ersten Halbzeit ein heißes Händchen von draußen.

So kompensierten die Kings, dass Domantas Sabonis (7, 3/12, 11 Rebounds) in Halbzeit zwei große Foulprobleme hatte und fünf Minuten vor dem Ende schließlich ausfoulte. Die Warriors konnten daraus aber keinen Nutzen mehr schlagen, da mit Ausnahme von Curry und Klay Thompson (22, 8/20) offensiv zu wenig kam. Zweistellig scorte ansonsten nur Andrew Wiggins (13, 5/13).

Die Warriors brauchten drei Minuten, um überhaupt Punkte zu erzielen, die Gäste nutzten dies zu einem 8:0-Start, kühlten danach aber sofort wieder ab. Fox hatte mit seinem Handling große Probleme. Drei der acht Ballverluste im ersten Viertel gingen auf sein Konto. Da aber die Warriors kaum etwas trafen und die Kings dank Sabonis gut an den Brettern arbeiteten, führten die Dubs nur mit 25:23 nach zwölf Minuten.

Malik Monk ärgert die Warriors

Sacramento verschaffte Sabonis in der Folge eine lange Pause, Coach Mike Brown setzte auf Small Ball - und das funktionierte. Monk hatte viel Platz, dazu war Trey Lyles (12, 9 Boards) eine beständige Gefahr von Downtown. Das galt auch für Murray, der schon bei vier verwandelten Dreiern stand. Die Kings führten mit bis zu 11 Zählern, einige Jumper von Thompson verschafften Golden State aber etwas Luft. Auch Wiggins attackierte nun mehr und so überstanden die Warriors eine kritische Phase, nachdem Draymond Green früh mit drei Fouls auf die Bank musste. Sacramento war dennoch mit 58:51 vorne.

Die Warriors brachten nun Green wieder von Beginn an, wirklich Boden gut machen konnten sie aber nicht. Lediglich Curry scorte beständig, während die Kings die Dubs weiter in Transition erwischten. Mitte des Abschnitts holte sich jedoch Sabonis sein fünftes Foul ab. Ein Problem? Mitnichten! Fox und Monk (3x) trafen Dreier, dazu räumte Letzterer auch noch Poole ab. Aber wieder brachten die Kings das Viertel nicht optimal zu Ende, Golden State blieb mit einem 7:2-Lauf in Schlagdistanz (90:80 Kings).

Und Curry versuchte es noch einmal. Der Guard markierte neun Punkte in vier Minuten, doch die Kings hielten mit Monk und Fox weiter dagegen, die Warriors kamen einfach nicht näher. Plötzlich netzte auch der eiskalte Kevin Huerter seine Dreier, sodass es keine Rolle spielte, dass Sabonis fünf Minuten vor Schluss ausfoulte. Wenig später erhöhte Monk in Transition auf +19, die enttäuschten Warriors-Fans machten sich auf den Heimweg.

Spiel 7 findet am Sonntagabend um 21.30 Uhr deutscher Zeit statt.

Die wichtigsten Statistiken

Golden State Warriors (W6) - Sacramento Kings (W3) 99:118 (BOXSCORE), Serie: 3-3

  • Die Kings zeigten vermutlich ihre beste Defensiv-Leistung der Serie. Nicht nur hielten die Kings Golden State bei gerade einmal 37 Prozent aus dem Feld, sie verteidigten auch den Korb leidenschaftlich. Die Gastgeber versenkten gerade einmal 39 Prozent in der Zone (18/46) und 7/16 direkt unter dem Korb. Dazu erspielten die Dubs gerade einmal zwei Dreier aus der Ecke, während Sacramento 18 (9 Treffer) bekam.
  • Ein weiterer Schlüssel waren die Reservisten. Monk bekommt mit seinen 28 Punkten natürlich das Scheinwerferlicht, doch Trey Lyles war nicht weniger wichtig. Durch die Foulprobleme von Sabonis spielte Lyles jede Menge Center und stand dort seinen Mann. Dazu sorgte er mit seinem Shooting für Platz für die Guards. Das Bankduell ging deutlich mit 45:21 an die Kings.
  • Offensiv-Rebounds waren ein weiterer Faktor für die Kings. Sabonis alleine griff 9 von 18 Offensiv-Rebounds der Gäste ab, auch Keegan Murray (5) entwischte den Warriors immer wieder, die teils einfach nur unkonzentriert waren. Das zeigen auch die 18 Fastbreak-Punkte für Sacramento, wobei gerade Fox immer wieder das Tempo hochhielt.
  • Es war das erste Mal seit 2019, dass die Warriors in einem Playoff-Heimspiel vor dem Schlussabschnitt zweistellig hinten lagen. In der Curry-Ära wird es zudem zum fünften Mal ein Spiel 7 für die Warriors geben. Es gab Siege in den Conference Finals 2016 und 2018 gegen OKC bzw. Houston, gegen Cleveland (Finals 2016) und die Clippers (Erste Runde 2014) setzte es Niederlagen.

Warriors vs. Kings: Die Stimmen zum Spiel

Stephen Curry (Warriors): "Wir hatten zu viele mentale Aussetzer und das haben sie eiskalt bestraft. Ich weiß nicht, ob es eine Sache der Kraft oder Einstellung war, aber wir müssen nun schnellstens unsere Lehren daraus ziehen."

Malik Monk (Kings): "Wir haben überhaupt keinen Druck. Keiner hat mit uns heute gerechnet, entsprechend konnten wir frei aufspielen."

Der Top des Spiels: Malik Monk

Die Warriors haben für ihn einfach keine Antworten. Erneut schaffte es der Sixth Man der Kings immer wieder seine starke rechte Hand einzusetzen. Und selbst als die Dubs im vierten Viertel den Guard zwangen nach links zu ziehen, fand er immer wieder Wege, um Fouls zu ziehen oder schwerste Leger zu treffen. Es war schlichtweg eine Augenweide und toppte die ebenfalls gute Vorstellung Fox, der so aggressiv wie noch nie in dieser Serie auftrat.

Der Flop des Spiels: Jordan Poole

Das war schon vogelwild, was der Warriors-Guard vor allem in Halbzeit eins veranstaltete. Ziemlich planlos zog Poole immer wieder in die Zone, wo aber einfach kein Platz war. Die Folge waren vergebene Leger und einfache Punkte für Sacramento auf der Gegenseite, weil Poole meist auch noch zu Boden ging. So war es nur folgerichtig, dass Steve Kerr nach der Pause wieder Green in die Starting Five beorderte. Pooles Statline: 7 Punkte, 2/11 aus dem Feld in 26 Minuten.

NBA Playoffs: Die Stats-Leader bei Warriors vs. Kings

KategorieWarriorsKings
PunkteStephen Curry (29)Malik Monk (28)
ReboundsKevon Looney (13)Keegan Murray (12)
AssistsDraymond Green (10)De'Aaron Fox (11)
StealsMoses Moody (3)De'Aaron Fox (3)
BlocksWiggins, Green (je 2)Huerter, Monk (je 2)
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