NBA

Sympathiepunkte für "Restgate"

Von Philipp Dornhegge
Spurs-Coach Gregg Popovich schonte gegen Dwyane Wade und die Miami Heat seine Stars
© Getty

Nach der Affäre um die gegen Miami nicht eingesetzten Stars haben sich die San Antonio Spurs eine Topposition im Power Ranking verdient. Aber auch sportlich läuft es. Für ganz vorne reicht es aber nicht. Auf Platz eins thront OKC. Miami fällt ab, wenn auch nicht so stark wie die Mavericks. Ganz unten siechen die Wizards und Kings vor sich hin.

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Von 4 auf 1: Die zweitbeste Bilanz der Liga, die Northwest Division total im Griff und die beste Punktedifferenz aller Teams. Und das alles ohne Harden. Oklahoma City is rolling! Bis auf die Heimpleite gegen Atlanta haben die Thunder noch kein Spiel auf dem Spielplan abgehakt, für das sie sich schämen müssten.

Von 13 auf 2: Bittere Pleite zuletzt gegen San Antonio, als die Grizzlies müde waren nach einem Back-To-Back. Ansonsten spielt Memphis eine famose Saison bisher, verteilt die Last auf viele Schultern und hat jetzt mit Speights, Arthur, Pondexter, Ellington und Bayless auch eine zweite Garde, die sich sehen lassen kann.

Von 3 auf 3: Allein für den Stinkefinger, den Gregg Popovich David Stern bei der "Restgate"-Affäre zeigte, gibt es Sympathiepunkte. Vier Starter in einem landesweit übertragenen Spiel pausieren zu lassen, ist dreist. Dann aber mit Kraut und Rüben fast in Miami zu gewinnen, ist richtig frech. Siege über Memphis, OKC, Boston, die Lakers und Nuggets sowie die bisherigen Leistungen vom wandelnden Jungbrunnen Tim Duncan rechtfertigen Platz drei auch sportlich.

Von 1 auf 4: Im Osten derzeit konkurrenzlos, oft wirkt das Team gegen schwächere Gegner allerdings desinteressiert. Das hatte zuletzt eine peinliche Pleite in Washington zur Folge, gegen Cleveland war es hauchdünn. Und: Alle West-Teams haben Miami bisher alles abverlangt, zwei (Grizzlies, Clippers) konnten sogar gewinnen. Neu-Verpflichtung Ray Allen hat sich übrigens schon dreimal mit Game-Winnern als Lebensversicherung erwiesen.

Von 6 auf 5: Wer ist die Nummer eins in L.A.? Bislang in dieser Spielzeit ganz klar die Clippers. Jamal Crawford ist der dringend benötigte Scorer von der Bank, auch der Rest der zweiten Garde ist famos. Bledsoe blüht in seiner Rolle als Energizer richtig auf, Barnes bringt Toughness und Odom Erfahrung. Zudem hat sich Starter DeAndre Jordan entwickelt. Unerklärlich allerdings bleiben Pleiten gegen Cleveland, Atlanta und New Orleans.

Von 9 auf 6: Grandioser Saisonstart, seitdem minimal abgekühlt. Kidds Fehlen macht sich überraschend deutlich bemerkbar, jetzt ist auch noch Felton verletzt. Mal sehen, ob Prigioni das Team zusammen halten kann. Highlights der bisherigen Saison sind nach wie vor die frühen Siege gegen Miami und San Antonio, der Tiefpunkt die Overtime-Pleite im ersten Derby gegen Brooklyn.

Von 11 auf 7: Eben jenes Brooklyn ist richtig gut drauf bisher. Kritiker monieren das leichte Auftaktprogramm, aber das Orlando ein harter Gegner ist, haben unlängst die Lakers zu spüren bekommen. Auch Toronto ist viel besser als sein Record. Außerdem waren vier der sechs bisherigen Niederlagen Auswärtsspiele. Sorgen machen allerdings die immer wiederkehrenden Verletzungsprobleme von Gerald Wallace und Brook Lopez - und der relativ müde Saisonstart Joe Johnsons.

Von 5 auf 8: Für positive Schlagzeilen sorgte Boston bisher nur mit dem Sieg über Oklahoma City, ansonsten gab es viel Negatives, nicht zuletzt den Brawl gegen die Nets, der eine Sperre für Rajon Rondo zur Folge hatte. Aber die Celtics sind zu erfahren und zu gut tief besetzt, als dass es nicht bald bergauf gehen sollte. Wie immer in der Regular Season läuft der Rekordmeister auf Sparflamme. Die Dezember-Gegner sind aber von durchwachsener Qualität.

Von 17 auf 9: Besonders defensiv hat das Team unter Mark Jackson einen klaren Schritt nach vorn gemacht. Sorgenkind Steph Curry macht einen richtig guten und vor allem fitten Eindruck, auch Rookie Harrison Barnes straft bislang seine Kritiker Lügen und wirkt sehr solide. Allerdings müssen die Warriors in den nächsten zwölf Spielen acht Mal auswärts ran. Ein echter Härtetest.

Von 15 auf 10: Rebuild? Davon wollen die Hawks offenbar nichts wissen. Nach den Abgängen von Joe Johnson und Marvin Williams sollte es eine Übergangssaison werden, danach sieht es aber gar nicht aus. Obwohl die erwartete Leistungsexplosion von Josh Smith ausgeblieben ist, lässt sich Atlanta von niemandem herumschubsen, alle fünf bisherigen Pleiten waren relativ knapp. Stattdessen konnten OKC, Konkurrent Indiana und die Clippers geschlagen werden.

Von 14 auf 11: Dass Chicago ohne Derrick Rose das Feld nicht überrollen würde, war zu erwarten. Auf etwas mehr Erfolg hätten die Fans aber sicher gehofft. Immerhin steht mit Tom Thibodeau das Defensiv-Mastermind der NBA an der Seitenlinie. Hinten sieht es auch gut aus, Sorgen macht eher der Mangel an Durchschlagskraft im Angriff. Boozer ist bei vielen Fans unten durch, Hamilton hat sich unlängst verletzt. Es wird also nicht leichter, trotz des Sahnejahres von Joakim Noah und einem überraschend soliden Nate Robinson.

Von 18 auf 12: Exzellenter Start, seitdem ziemlich mies: So muss man die bisherigen 16 Spiele der Bucks zusammenfassen. Die Stimmung ist trotzdem gut. Im Osten ist alles drin, und die Leistungen von Back-Up-Big-Man Larry Sanders sind eine der Storys des Jahres. Wann immer der Ex-Student von VCU viele Minuten bekommt, wird es spektakulär. Und trotzdem will Sanders Bankspieler bleiben und auf einen Starterjob verzichten. Diese teamorientierte Einstellung dürfte nach dem Geschmack von Coach Skiles sein.

Von 2 auf 13: Baustellen, so weit das Auge reicht. Steve Nash: verletzt. Steve Blake: verletzt. Kompotenter Ersatz: nicht in Sicht. Defense: ein Torso. Dwight Howards Freiwürfe: lebensgefährlich für jeden Zuschauer. Gasol: ein Schatten seiner selbst und beim Coach unten durch. D'Antonis System: passt nicht zum Kader. Wäre da nicht Kobe Bryant, der die effektivste Saison seiner illustren Karriere spielt, hätten die Lakers echte Probleme.

Von 23 auf 14: Diese Rockets machen Spaß: Mit den ganz großen Teams hält Houston ordentlich mit, schlagbare Teams werden geschlagen. Jeremy Lin und James Harden harmonieren prächtig, Ömer Asik blüht in seiner Rolle als Starting Center auf und ist wie erwartet einer der besten Rebounder der Liga. Negativ ist die ganze Seifenoper um Royce White, bei der alle Beteiligten mit dem Finger auf die anderen zeigen. Und der Dezember-Spielplan hat es in sich.

Von 10 auf 15: Nach der Niederlage gegen die Clippers sind nur noch Miami und New York zu Hause ungeschlagen, für die Jazz war es insgesamt die dritte Pleite in Serie. Es geht auf und ab für das Team von Coach Tyrone Corbin. Zuletzt drückte der Schuh in der Defensive. Und so gut Jefferson, Millsap, Favors und Kanter sind: Es gibt einfach nicht genug Spielzeit für alle vier Big Men. Ein Top-Scorer auf dem Flügel fehlt Utah dagegen.

Plätze 16-30: Von Philadelphia bis Washington