"Man lernt viel mehr vom Verlieren": DBB-Team gelingt gegen Frankreich Wiedergutmachung

SID
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Bei der Rückkehr von Franz und Moritz Wagner haben die Weltmeister durch die gelungene Revanche in Frankreich mit Blick auf Paris viel Selbstvertrauen getankt.

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Besser hätte der Kurztrip an die Mittelmeerküste kaum laufen können. Sonntag hin, Dienstag zurück, und zwischendurch ein Auftritt, der zarte Erinnerungen an die goldenen Tage von Manila weckte. Gut 48 Stunden nach dem bösen Fehlstart in die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele haben sich die deutschen Basketballer mit einer gelungenen Revanche eindrucksvoll zurückgemeldet, das 70:65 (39:39) gegen Gastgeber Frankreich in Montpellier war nicht nur Wiedergutmachung, sondern auch ein Statement vom Weltmeister.

"Wir haben aus dem Spiel in Köln eine Menge gelernt, man lernt viel mehr vom Verlieren als vom Gewinnen", sagte Bundestrainer Gordon Herbert mit Blick auf die herbe Pleite vom Samstag (66:90). Bei der Rückkehr von Franz und Moritz Wagner, die am Wochenende hatten zuschauen müssen, weil ihre neuen Verträge beim NBA-Klub Orlando Magic noch nicht unterschrieben waren, zeigte das Nationalteam ein ganz anderes Gesicht. Auch wenn Supertalent Victor Wembanyama beim Gegner fehlte.

Herbert holte die Wagner-Brüder direkt in seine Startformation, der Beginn verlief aber erneut holprig. Wie im "Hinspiel" lag das deutsche Team früh deutlich zurück (2:12/7. Minute), doch ab dem zweiten Viertel wendete sich das Blatt. Es klickte, der Ball lief plötzlich, die Offense kam immer besser ins Rollen und kurz vor der Pause hatten die Gäste sogar das Momentum auf ihrer Seite.

"Das fühlt sich gut an. Wir haben uns auf jeden Fall verbessert", sagte Maodo Lo. Der Spielmacher glänzte, sammelte 16 Punkte, besser waren vor rund 10.000 Zuschauern in der Sud de France Arena nur Kapitän Dennis Schröder und Franz Wagner (beide 17), der bei seinem ersten Einsatz in diesem Sommer andeutete, warum Orlando in den kommenden fünf Jahren mindestens 224 Millionen Dollar an ihn zahlen wird. Streckenweise sah das Zusammenspiel richtig gut aus, in Köln war noch wenig gegangen.

Herbert ließ sich im zweiten Duell mit dem Olympia-Gastgeber und -Vorrundengegner ein wenig bezüglich der Kadernominierung in die Karten schauen. So spielten David Krämer, Louis Olinde und Justus Hollatz gar nicht, Nick Weiler-Babb durfte nach Trainingsrückstand ran. Auch Oscar da Silva, einer der Lichtblicke von Köln. Es ist also gut möglich, dass es der ein oder andere Weltmeister - zum Beispiel Krämer - nicht nach Paris bzw. zum Vorrundenspielort Lille schafft.

Daniel Theis dürfte das nicht betreffen, der 32-Jährige steht kurz vor einem Engagement bei den New Orleans Pelicans. Geht der Deal über die Bühne, kann auch Theis wegen der gelösten Versicherungsproblematik endlich spielen, vielleicht schon am Samstag in Hamburg gegen die Niederlande (19.30 Uhr/MagentaSport). Den Doppelpack gegen die Franzosen verpasste er wegen seiner Vertragssituation in der NBA.

Die Mannschaft ist gut zweieinhalb Wochen vor dem Auftaktspiel gegen Japan (am 19. Juli auch Testgegner in Berlin) einen großen Schritt weiter. "Der Sieg ist gut für die Moral und für die Stimmung im Team", sagte Herbert: "Ich habe den Kampf und die Physis als viel besser empfunden als noch vor zwei Tagen."