DHB-Pokal: Magdeburg gewinnt Kracher gegen Füchse dank Keeper Hernandez - Melsungen düpiert Flensburg

SID
Handball, SC Magdeburg, Füchse Berlin
© getty

Der Champions-League-Sieger gegen den Außenseiter: Während sich Magdeburg auf Keeper Hernandez verlassen kann, schlägt Melsungen Flensburg überraschend deutlich.

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Die Handballer des SC Magdeburg und der MT Melsungen haben beim Final Four in Köln das Finale um den DHB-Pokal erreicht. Angeführt vom überragenden Torwart Sergey Hernandez, der seinen aufgrund einer positiven Kontrolle auf Crystal Meth suspendierten Teamkollegen Nikola Portner glänzend vertrat, setzte sich der SCM im Prestigeduell gegen die Füchse Berlin mit 30:25 (14:10) durch. Im Anschluss buchte Melsungen durch ein 33:28 (16:11) gegen die SG Flensburg-Handewitt das Ticket für das Endspiel am Sonntag (15.35 Uhr/ARD und Dyn).

In einem packenden Spiel vor 19.750 Zuschauern in der stimmungsvollen Lanxess-Arena brachte Hernandez die Offensive der Füchse zum verzweifeln. "Dass Sergey das kann, ist für mich keine Überraschung. Schön, dass er das heute zeigen konnte", sagte Wiegert: "Jetzt brauchen wir das am Sonntag nochmal."

Vor dem Spiel gegen den Bundesliga-Spitzenreiter dominierte noch der Fall Portner alle Gespräche. "Wir hätten uns gerne mehr auf Berlin konzentriert. Es war für alle Beteiligten super intensiv", gab Wiegert am ARD-Mikrofon zu. Doch seine Spieler blendeten die Unruhe um ihren Teamkollegen gut aus.

Während die Offensive des SCM von Beginn an konzentriert agierte, stoppte Hernandez einen Versuch nach dem anderen. Am Ende standen 16 Paraden auf dem Konto des SCM-Keepers, eine grandiose Vorstellung. "Es ist unglaublich", jubelte der Matchwinner: "Ein Traum ist in Erfüllung gegangen."

Im Angriff des SCM überzeugte Gisli Thorgeir Kristjansson, der acht Treffer erzielte. Bester Werfer der Partie war Berlins Lasse Bredekjaer Andersson mit neun Toren. Für Magdeburg geht es nun um den dritten Pokalsieg der Vereinsgeschichte - und um das Ende eines Negativtrends: In den vergangenen beiden Jahren unterlag das Team aus Sachsen-Anhalt jeweils im Endspiel. "Wir wollen es besser machen", sagte Nationalspieler Lukas Mertens, bevor er das zweite Halbfinale beim Abendessen verfolgte.

Dort sah er sehr gut aufgelegte Melsunger. Genau eine Woche nach dem 25:25 in der Liga dominierten die Hessen das Spiel, nach etwas mehr als einer Viertelstunde lagen sie mit 10:5 deutlich in Führung (16.). Die Flensburger um DHB-Kapitän Johannes Golla fanden nicht den gewünschten Zugriff auf die Partie, zur Pause blieb es bei dem Fünf-Tore-Rückstand.

In der zweiten Halbzeit zeigte sich zunächst ein unverändertes Bild, Melsungen blieb weiter komfortabel vorne. Mit zunehmender Spieldauer wehrten sich die Norddeutschen dann immer mehr gegen die drohende Niederlage - und waren plötzlich bis auf drei Tore dran (50.). Die kochende Stimmung in der Halle erreichte nun ihren Höhepunkt. Doch die Hessen hielten dem Druck stand und dürfen damit vom ersten Titel überhaupt träumen. Bester Werfer der Partie war Flensburgs Emil Jakobsen mit acht Toren.