Ex-Bayern-Talent Joshua Zirkzee will in Italien bleiben - greift Milan für Bolognas Shooting-Star in die Trickkiste?

Von Andrea Pietrzela und Stefan Petri
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Stürmer Joshua Zirkzee, aktuell beim FC Bologna, steht offenbar auf der Liste der AC Milan, dort würde man den früheren Bayern-Spielern gern verpflichten. Angesichts der enorm hohen Ablöseforderung müssten die Rossoneri für einen Transfer aber wohl in die Trickkiste greifen.

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Die Nummer neun von Trainer Thiago Motta aus Bologna hat mit zehn Toren und vier Assists großen Anteil daran, dass der Klub auf einem völlig überraschenden vierten Tabellenplatz steht. Dazu kommen bei Zirkzee drei Torbeteiligungen bei drei Einsätzen im Pokal. Der Niederländer ist ohne Frage eine der Entdeckungen der Saison in Italien.

Nach seinen Anfängen in der Heimat u.a. bei Feyenoord, dann bei Bayern München, Parma, bei Anderlecht und einem Lehrjahr in Bologna ist der 22-Jährige nun endgültig explodiert und bereit für größere Bühnen. Und im Sommer, so kann man vermuten, werden viele Klubs ganz genau hinschauen.

Wie die Gazzetta dello Sport schreibt, ist die Idee in Bologna klar: Zirkzee, dessen Vertrag 2028 ausläuft, wird nicht für weniger als 70 Millionen Euro gehen (letztes Jahr wurde Rasmus Hojlund von Atalanta für 75 Mio. verkauft, er war etwas jünger, schoss aber auch weniger Tore).

Der einzige Verein, der einen Preisnachlass bekäme, wäre Bayern München aufgrund einer möglichen Rückkaufoption für 40 Millionen. Allerdings scheint der deutsche Rekordmeister dieses Recht nicht wahrnehmen zu wollen, wohl auch aufgrund der unglücklichen Zeit Zirzkees in München.

Milan aber glaubt an ihn - und denkt über ein Angebot nach.

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Milan muss Torjäger Olivier Giroud ersetzen

Auch weil bei den Rossoneri ein gewisser Olivier Giroud zu ersetzen ist: Der französische Stürmer, der im September 38 Jahre alt wird, kommt einem Wechsel in die Vereinigten Staaten immer näher. Der Klub muss sich also beeilen, um einen zuverlässigen Nachfolger für die Startelf zu finden.

Zirkzee scheint der perfekte Erbe zu sein: Er kennt die Liga bereits, er kennt seine Gegner und er hat gezeigt, dass er weder gegen die AC Mailand noch gegen Inter den Druck spürt, sondern dass er es versteht, sich in einem so wichtigen Stadion zu behaupten.

Der Spieler selbst fühlt sich durch das Werben geehrt und würde, um seine Entwicklung fortzusetzen, lieber in der Serie A bleiben, wo er sich zu Hause fühlt, als woanders hinzugehen. Mailand würde für ihn einen Schritt nach oben bedeuten - ein Kampf um den Scudetto? - und die Möglichkeit, sich in der Champions League zu messen. Mit einem gewissen Ibrahimovic in der Nähe, den er um Rat fragen könnte.

50 Millionen Euro und ein Spieler extra?

Das Problem: Die von Bologna geforderten 70 Millionen Euro könnte Milan nicht annähernd aufbringen. Der Plan der Rossoneri ist es daher, Zirkzee zusätzlich zu einem 50-Millionen-Euro-Angebot mit einem Spieler zu verrechnen. Und zwar mit Alexis Saelemaekers, der gerade an Bologna verliehen ist, unter Thiago Motta wiedergeboren wurde und den Bologna nur zu gerne behalten würde.

Milan mag Zirzkee und Zirkzee mag Milan. Ein Transfer könnte dann möglich sein, wenn hohe Angebote für Milan-Stars (Mike Maignan, Theo Hernandez, Rafael Leao) eingehen, die (viel) frisches Geld einbringen.

Der Punkt ist: Sollte ein großer europäischer Name - Real Madrid, PSG, Arsenal und ManUnited in England - ein Angebot für Zirkzee machen, könnte Milan im Moment nicht mitbieten. Die Kaufkraft ausländischer Vereine ist für italienische Klubs unerreichbar. United hat bereits angefragt, Mikel Arteta und Arsenal sollen ebenfalls interessiert sein.

Kurzum: Die Konkurrenz ist da. Milan prüft einen möglichen Transfer ganz genau, aber es bleibt abzuwarten, wie der sich entwickeln wird.