Neymar und Co.: Brasilien-Stars stellen offenbar Copa America daheim infrage

SID
Nach außen Schweigen, nach innen brodelt es: Die übereilte Verlegung der Copa America ins eigene Pandemie-Gebiet hat intern für Krisensitzungen beim fünfmaligen Weltmeister Brasilien gesorgt.
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Nach außen Schweigen, nach innen brodelt es: Die übereilte Verlegung der Copa America ins eigene Pandemie-Gebiet hat intern für Krisensitzungen beim fünfmaligen Weltmeister Brasilien gesorgt. Nationaltrainer Tite bestätigte, dass die Spieler der Selecao um Superstar Neymar am Mittwoch gar Verbands-Präsident Rogerio Caboclo zu einem Dringlichkeitstreffen bewegt hatten.

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"Es war ein klares, direktes Gespräch", berichtete Tite, fügte aber rätselhaft an: "Wir haben eine Meinung, werden diese aber jetzt nicht äußern." Der 60-Jährige versprach immerhin, nach den Eliminatorias-Spielen gegen Ecuador am Freitag und in Paraguay am kommenden Dienstag Entscheidungen der Diskussion bekannt zu geben.

In Brasiliens Medien heißt es, dass vor allem die in Europa tätigen Legionäre angesichts der angespannten Coronavirus-Lage in der Heimat gegen eine Südamerika-Meisterschaft am Zuckerhut seien. Auffällig ist, dass seit Dienstag, der offiziellen Bekanntgabe Brasiliens als Ersatzgastgeber für Kolumbien (soziale Unruhen) und Argentinien (Pandemie), keine Spieler mehr an der täglichen Pressekonferenz mit Blick auf die anstehenden WM-Qualifikationsspiele teilnehmen.

"Anfangs war es eine Bitte von mir. Heute kam es von ihnen. Zu einem gegebenen Zeitpunkt werden sie sich äußern", sagte Tite und begründete so die vielsagende Abwesenheit von Kapitän Casemiro (Real Madrid) bei der Pressekonferenz am Vortag des Eliminatorias-Duells gegen Ecuador in Porto Alegre.

Der Bürgermeister von Rio de Janeiro erklärte derweil, bei einer sich verschlechternden Corona-Lage die Spiele in seiner Stadt absagen zu wollen. "Ich sehe keinen Vorteil darin, Copa-Spiele auszutragen. Wir haben nicht darum gebeten, und wenn Sie meine Meinung hören wollen, dann ist dies nicht die richtige Zeit, solch ein Turnier zu organisieren", sagte Eduardo Paes.

Neben Rio de Janeiro mit dem weltberühmten Maracana sind in der Hauptstadt Brasilia und Cuiaba weitere Arenen der WM 2014 sowie Goiania als Spielorte für die Copa (13. Juni bis 11. Juli) vorgesehen. Zuschauer in den Stadien werden nicht erlaubt.

 

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