Als Turnierdirektor tritt Philipp Lahm in die Fußstapfen des verstorbenen Franz Beckenbauer. In einem wichtigen Aspekt hofft er auf ein zweites Sommermärchen.
Der Vergleich zu Franz Beckenbauer, Gott hab ihn selig, liegt durchaus nahe. Turnierdirektor bei der WM 2006 der eine, Turnierdirektor jetzt bei der EURO 2024 der andere. Philipp Lahm ist freilich weit davon entfernt, sich mit dem verstorbenen "Kaiser" auf eine Stufe zu stellen. "Der Franz hat so viel geleistet, auch für den deutschen Fußball, als Spieler, als Trainer, dann eben als OK-Chef - ich kann und will mich nicht mit ihm vergleichen", betont Lahm (40) im Gespräch mit dem SID voller Respekt.
Beckenbauer hat das "Sommermärchen" geprägt, keine Frage, dabei schien er sogar eine wundersame Verbindung zu höheren Mächten zu haben, die vor 18 Jahren durchweg bestes Wetter bescherten. "Leider", sagt Lahm, "hatte ich nicht mehr die Möglichkeit, mit ihm ein bisschen detaillierter über die Aufgabe zu sprechen, weil er gesundheitlich angeschlagen war. Wir haben uns nur ein bisschen ausgetauscht, aber nicht so intensiv, das habe ich leider verpasst." Die höheren Ziele sind aber ohnehin die gleichen.
Tatsächlich hat Lahm den Anspruch, das Erbe von Beckenbauer fortzuführen. Der Weltmeister von 2014 hatte zunächst dabei geholfen, das Turnier nach Deutschland zu holen, schon vor dem Zuschlag am 27. September 2018 war ausgemacht, dass er als OK-Chef mitorganisieren wollte. "Wenn ich zurückdenke an die Heim-WM 2006, was dieses Turnier mit unserem Land gemacht hat, war das klar für mich." Nun, da es am Freitag kommender Woche losgeht, betont der Ehrenspielführer: "Es ist eine tolle Aufgabe, ein Privileg."
Es gibt von der UEFA vorgeschriebene Details, mit denen sich ein Turnierdirektor nicht beschäftigen muss. "Ich weiß jetzt zum Beispiel auch nicht genau, welche Toilette wie hoch hängen muss", sagt Lahm lachend. Ihm geht es um das große Ganze. "Ich wollte ein Turnier organisieren, das in die Zeit passt", sagt er. Stichwort: Nachhaltigkeit. Es ist Lahm wichtig zu betonen, dass neben dem Sport Themen wie Umweltverträglichkeit oder Inklusion weit oben auf der Agenda stehen und nicht zu kurz kommen.
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