Union Berlins Trainer Nenad Bjelica sieht nach Rangelei mit Leroy Sané Rot: "Bei ihm entschuldige ich mich nicht"

Von Stefan Petri / SID
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Union Berlins Trainer Nenad Bjelica hat im Spiel gegen den FC Bayern München am Mittwochabend in der zweiten Halbzeit nach einer Rangelei mit Leroy Sané die Rote Karte gesehen. Anschließend verschwand der 52-jährige Kroate jedoch nicht in der Kabine. Nach der Partie zeigte er sich einsichtig, wollte sich bei Sané allerdings nicht entschuldigen.

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Beim Stand von 1:0 für die Bayern wollte Sané vor der Gästebank einen Einwurf ausführen und ging zum gegnerischen Coach, der den Ball aufgehoben hatte. Zunächst hielt der Bayern-Spieler nur die geöffneten Hände hin, griff dann aber nach dem Ball. Bjelica wiederum zog den Ball weg, warf den Ball über die Schulter weg und verpasste Sané dann mit der rechten Hand einen Wischer ins Gesicht.

Als der vierte Offizielle gerade eingreifen wollte, ging der erboste Sané erneut auf Bjelica zu und schubste diesen leicht. Bevor die beiden Streithähne getrennt werden konnten, griff der Union-Trainer Sané erneut ins Gesicht, um diesen so wegzustoßen. Es kam zur Rudelbildung, bevor die Szene aufgelöst werden konnte.

Schiedsrichter Frank Willenborg zeigte Bjelica für die Aktion die Rote Karte. Der ging anschließend aus dem Innenraum, tauchte wenig später aber auf der Pressetribüne wieder auf, um sich dort den Rest des Spiels anzuschauen.

Derart erzürnt hatte den Trainer eine Szene kurz zuvor: Bei einem der wenigen Konter hätte Union einen Elfmeter bekommen können, als Bayerns Konrad Laimer Kevin Behrens im Strafraum zu Fall brachte.

Nenad Bjelica: "Bei Sané entschuldige ich mich nicht"

Nach der Partie zeigte sich Bjelica bei Sky einsichtig. "Das geht nicht in Ordnung, das ist nicht zu tolerieren, was ich gemacht habe. Da verstehe ich die Rote Karte", erklärte er. Er sei "etwas aufgeregt wegen der Elfmeterszene" gewesen. Den Strafstoß hätte man "auf jeden Fall" geben können, sagte er, nachdem er die Bilder gesehen hatte. Aber: "Natürlich ist es vor 75.000 Zuschauern im Stadion bei einem 1:0 gegen Bayern nicht einfach, so einen Elfmeter zu geben."

Er entschuldige sich bei seiner Mannschaft, sagte Bjelica, aber "bei Sané nicht. Er kommt in meinen Raum, um mich zu provozieren. Natürlich reagiere ich nicht so, wie ich reagieren sollte." Sané habe ihn "in meinem Raum geschubst, dann habe ich natürlich reagiert."

Kevin Vogt von den Eisernen sagte: "Er will ihm ja den Ball geben. Der Ball tickt weg, dann will er ihn aufheben und dann ... Nochmal: Ich will nichts schönreden - aber es ist auch gut provoziert, muss ich sagen. Das entschuldigt es nicht."

Thomas Tuchel erklärte lediglich: "Es ist schwer, ihn zu verteidigen. Ich brauche jetzt kein Öl ins Feuer gießen, aber klar: nicht gut."