Die teuersten Bundesliga-Abgänge des Sommers im Check: Jürgen Klopp lacht sich ins Fäustchen

Von Stefan Petri
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Hunderte Millionen Euro hat die Bundesliga im vergangenen Transferfenster durch Spielerverkäufe ins Ausland eingenommen. Dabei legten hauptsächlich Klubs aus der Premier League das Geld auf den Tisch, vor allem RB Leipzig und der FC Bayern trennten sich von so manch großem Namen. Wie schlagen sich die teuren Abgänge bisher bei ihren neuen Klubs?

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Nach den insgesamt teuersten Transfers des vergangenen Sommers sind dieses Mal die Abgänge aus der Bundesliga dran. Dabei klammern wir allerdings die Wechsel innerhalb der Bundesliga aus, weshalb beispielsweise ein Felix Nmecha (von Wolfsburg zum BVB) in diese Liste fehlt.

Wie haben sich die 20 teuersten Transfers (das sind gleichzeitig alle Spieler, die zehn Millionen Euro oder mehr Ablöse gekostet haben) bislang geschlagen? Welcher Klub kann sein Glück kaum fassen - und wer sucht verzweifelt den Kassenbon, um die teure Ware zurückgehen zu lassen? SPOX hat den Überblick.

Bundesliga, Abgänge, Sommer 2023
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Platz 19: Mitchel Bakker

Wechselte für 10 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zu Atalanta Bergamo

Der linke Mittelfeldspieler musste sich in den ersten Monaten in Bergamo hauptsächlich mit Kurzeinsätzen zufriedengeben - wenn er überhaupt von der Bank runterkam. Zuletzt durfte er doch zweimal von Beginn an ran, aber bei Atalanta läuft es aktuell nicht (vier Spiele ohne Sieg). Bakker wartet noch auf seinen ersten Scorerpunkt in dieser Saison.

Bundesliga, Abgänge, Sommer 2023
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Platz 19: Alexander Sörloth

Wechselte für 10 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Villarreal

Nach zwei Leihjahren bei Real Sociedad schlug Villarreal im Juli zu und holte den langen Norweger. Nach 16 Toren im letzten Jahr läuft es auch diesmal wieder, aktuell steht er bei acht Treffern in 16 Pflichtspielen. In den letzten Wochen wurde Sörloth allerdings durch eine Oberschenkelverletzung ausgebremst.

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Platz 19: Djibril Sow

Wechselte für 10 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zum FC Sevilla

Ein Jahr vor Ende seines Vertrags verließ Sow die Eintracht, das dürfte er bisher noch nicht bereut haben. Zwar spielt er für Sevilla selten durch - in zwölf Ligaspielen nur dreimal über 90 Minuten -, aber er ist in der Zentrale gesetzt, ob defensiv vor der Abwehr oder zentral etwas weiter davor. Sportlich läuft es beim Champions-League-Teilnehmer aus Sevilla jedoch nicht: Das CL-Achtelfinale wurde verpasst, in der Liga hat man erst zweimal gewonnen und belegt aktuell Rang 15.

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Platz 18: Ricardo Pepi

Wechselte für 11 Millionen Euro vom FC Augsburg zur PSV Eindhoven

Nach einem Leihjahr in Groningen wurde Pepi im Sommer an Eindhoven abgegeben, beim FCA hatte er sich nicht durchsetzen können. Bei der PSV ist der 20 Jahre Mittelstürmer Joker und kommt regelmäßig in der Schlussphase rein, viel mehr winkt aktuell aber nicht, schließlich marschiert der Klub in der Liga von Sieg zu Sieg (14 Erfolge aus 14 Spielen, 50:6 Tore). Einen großen Moment hatte Pepi zuletzt beim 3:2 in der Königsklasse auswärts beim FC Sevilla: In der 90. Minute traf er zum 3:2-Sieg und machte so den Einzug in die K.o.-Runde perfekt.

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Platz 17: Mark Flekken

Wechselte für 13 Millionen Euro vom SC Freiburg zum FC Brentford

Für den 30-Jährigen hat sich der Wechsel zu den Bees gelohnt: Flekken ist unumstrittener Stammspieler und belegt mit Brentford in der Liga einen respektablen elften Platz (19 Punkte aus 14 Spielen), allerdings hat er sich auch schon den einen oder anderen Fehler geleistet. Trotzdem macht er als Nachfolger von David Raya (Wechsel zu Arsenal) bislang einen insgesamt ordentlichen Eindruck.

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Platz 16: Jordan Beyer

Wechselte für 15 Millionen Euro von Borussia Mönchengladbach zum FC Burnley

Das Gladbacher Eigengewächs spielte schon vergangenen Saison leihweise für Burnley, im Sommer zog der Premier-League-Klub die Kaufoption. Für Burnley läuft es heuer aber überhaupt nicht, der Klub ist mit sieben Punkten aus 14 Spielen stark abstiegsbedroht. Beyer spielt eigentlich Stamm, musste im Oktober aber zwischenzeitlich auch mehrere Spiele auf die Tribüne.

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Platz 14: Wataru Endo

Wechselte für 20 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zum FC Liverpool

Von den Reds hauptsächlich für die Kaderbreite eingeplant, das zeichnete sich bereits bei der Verpflichtung des Kapitäns der japanischen Nationalmannschaft ab. Also holt sich Endo seine Minuten hauptsächlich in der Europa League und im Pokal, in der Premier League spielte er erst ein einziges Mal durch. Beim spektakulären 4:3 zuletzt gegen Fulham gelang ihm als Joker das zwischenzeitliche 3:3, sein erster Treffer im Liverpool-Dress. "Wata war so wichtig", lobte Klopp anschließend. "Er hat wichtige Zweikämpfe gewonnen, gute Pässe gespielt und ein tolles Tor erzielt."

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Platz 14: Konstantinos Mavropanos

Wechselte für 20 Millionen Euro vom VfB Stuttgart zu West Ham United

Ende August verließ Mavropanos überraschend die Schwaben, muss sich bei den Hammers aber bislang hauptsächlich mit der Europa League begnügen - da spielte er alle fünf Partien durch. In der Liga haben Kapitän Kurt Zouma und Nayef Aguert in der Defensivzentrale die Nase vorn, hier gab es für den 25 Jahre alten Griechen erst drei Einsätze.

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Platz 13: Kevin Schade

Wechselte für 25 Millionen Euro vom SC Freiburg zum FC Brentford

Es ging gut los für Schade mit ein paar Startelfeinsätzen bei den Bees und seinem ersten Premier-League-Tor gegen Crystal Palace (1:1) am 3. Liga-Spieltag. Im September zog er sich dann aber eine schwere Hüftverletzung zu und fällt seitdem aus. Immerhin wissen wir mittlerweile, wie man seinen Nachnamen korrekt ausspricht.

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Platz 10: Jesper Lindström

Wechselte für 30 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zur SSC Neapel

Für die Eintracht hatte Lindström letztes Jahr noch gezaubert, für Napoli ist er bislang nur Ergänzungsspieler, der fast ausschließlich in der Schlussviertelstunde zum Einsatz kommt. In knapp 200 Einsatzminuten wartet er noch auf seinen ersten Scorerpunkt.

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Platz 10: Benjamin Pavard

Wechselte für 30 Millionen Euro von Bayern München zu Inter Mailand

Die gute Nachricht: Bei Inter spielt Pavard wie erhofft Innenverteidiger, und das eigentlich auch Stamm. Außerdem läuft in der Liga (Tabellenführer) und Champions League (Achtelfinale erreicht) alles nach Plan. Die schlechte Nachricht: Vor einem Monat verletzte sich Pavard gegen Bergamo am Knie. Der Franzose wird wohl noch bis Januar ausfallen.

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Platz 10: Sadio Mané

Wechselte für 30 Millionen Euro von Bayern München zu Al-Nassr

Nach seinem Abschied von der europäischen Fußballbühne kickt Mané nun an der Seite von Cristiano Ronaldo und fügte sich dort als offensiver Flügelspieler mit sechs Toren in den ersten sechs Ligaspielen gut ein. Allerdings wartet der 31-Jährige in der Saudi Pro League nun auch schon seit Ende September auf ein Tor. In der Tabelle ist Al-Hilal zudem mittlerweile auf sieben Punkte enteilt.

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Platz 8: Ryan Gravenberch

Wechselte für 40 Millionen Euro von Bayern München zum FC Liverpool

Dass Gravenberch bei den Bayern erst unter Julian Nagelsmann und dann auch unter Thomas Tuchel kaum zum Einsatz kam, verstehen weder der Spieler selbst noch Experten. Für den Ersatzspieler legte Jürgen Klopp eine stolze Summe hin und baut ihn nun stetig auf: In vier der letzten sechs Ligaspiele stand der 21-Jährige in der Startelf, dazu gelangen ihm schon zwei Tore in der Europa League. Die vollen 90 Minuten spielte Gravenberch aber auch bei den Reds noch nie.

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Platz 8: Micky van de Ven

Wechselte für 40 Millionen Euro vom VfL Wolfsburg zu Tottenham Hotspur

Der 22 Jahre alte Niederländer schlug bei den Spurs voll ein und sicherte sich sofort einen Stammplatz in der Innenverteidigung. Dort hatte er großen Anteil daran, dass Tottenham sogar zeitweise die Tabellenführung innehatte. Vor rund einem Monat musste er dann aber mit schwerer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden. Resultat: Aus den letzten vier Ligaspielen gab es für das Team von Trainer Ange Postecoglou keinen Sieg mehr. Ein Comeback noch in diesem Kalenderjahr fällt wohl flach.

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Platz 7: Lucas Hernández

Wechselte für 45 Millionen Euro von Bayern München zu PSG

Der teuerste Abgang der Bayern-Geschichte - von Kylian Mbappé abgeworben - spielte unter Trainer Luis Henrique zunächst Stamm als Linksverteidiger. Dort gab es zuletzt aber große Konkurrenz durch Nordi Mukiele - in drei der letzten vier Ligaspielen wurde Hernández (ein Tor und eine Vorlage in 18 Pflichtspielen) lediglich spät eingewechselt. In der Liga läuft für Paris nach Stotterstart mittlerweile alles nach Plan, in der Champions League muss man allerdings zittern.

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Platz 6: Moussa Diaby

Wechselte für 55 Millionen Euro von Bayer Leverkusen zu Aston Villa

Moussa Diaby spielt bei Aston Villa in veränderter Rolle als noch bei der Werkself. Meist kommt der 24-Jährige im offensiven Zentrum zum Einsatz, teilweise sogar als Mittelstürmer. Auch dort kann er mit seinen technischen und athletischen Fähigkeiten überzeugen. Mit acht Torbeteiligungen in 14 Partien (drei Tore, fünf Vorlagen) hat der Franzose sich gut in der Premier League eingelebt, in der Tabelle belegt Villa aktuell Rang vier, nur einen Punkt hinter Manchester City.

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Platz 5: Christopher Nkunku

Wechselte für 60 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Chelsea

Nach 23 Toren und 9 Vorlagen in der Saison 2022/23 hatte man sich von Christopher Nkunku bei den Blues viel versprochen, doch noch warten die Fans auf sein Debüt. Der Grund dafür ist eine Knieverletzung aus dem Sommer, aktuell befindet er sich noch immer in der Reha. Sein Klub hat in der Premier League große Probleme und steht mit 19 Punkten aus 14 Spielen nur auf dem zehnten Platz. Immerhin zeichnet sich Nkunkus Comeback auf dem Rasen in Kürze ab.

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Platz 4: Dominik Szoboszlai

Wechselte für 70 Millionen Euro von RB Leipzig zum FC Liverpool

Dass Jürgen Klopp und der FC Liverpool in der Premier League wieder ganz vorn dabei sind, liegt auch an Dominik Szoboszlai. Der ehemalige Leipziger fällt zwar nicht durch viele Tore oder Vorlagen auf (je 2 in 19 Einsätzen). Dafür glänzt der 23-Jährige in der Zentrale im 4-3-3 , wo er viele Verbindungen knüpft und dem Spiel der Reds damit Struktur gibt. Ein absoluter Volltreffer für Liverpool, nicht umsonst spielt er fast jede Partie durch.

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Platz 3: Josko Gvardiol

Wechselte für 90 Millionen Euro von RB Leipzig zu Manchester City

Ausgerechnet gegen Ex-Klub RB Leipzig sah er beim knappen 3:2 in der Königsklasse zuletzt defensiv nicht gut aus. Immerhin revanchierte sich Gvardiol wenig später mit seinem ersten Assist im Trikot der Skyblues. Ansonsten läuft es für den Kroaten aber nach Plan. Schon jetzt ist er Stammspieler, wird nur ab und an mal aus Belastungsgründen auf die Bank gesetzt. Noch ist allerdings nicht ganz klar, wo seine perfekte Position liegt: Trainer Pep Guardiola setzt ihn mal hinten links ein, mal in der Innenverteidigung.

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Platz 2: Randal Kolo Muani

Wechselte für 95 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu PSG

Der Angreifer, der sich Ende August in letzter Sekunde aus Frankfurt wegstreikte, ist im Moment recht weit davon entfernt, Stammspieler zu sein. In der Pariser Offensive sind Kylian Mbappé, Ousmane Dembélé und Goncalo Ramos gesetzt, Kolo Muani steht deshalb nur selten in der Startelf und spielte in der Liga zuletzt im September über die vollen 90 Minuten. Und das, obwohl er eigentlich gut gestartet war: In seinen ersten beiden Ligaspielen kam er auf zwei Vorlagen und einen Treffer.

Insgesamt steht er trotz vieler Kurzeinsätze bei vier Toren und den beiden Assists, so ganz schlecht läuft es für den 25-Jährigen also nicht. Aber auch nicht so gut, wie man es bei dieser Ablösesumme erwarten würde.

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Platz 1: Jude Bellingham

Wechselte für 103 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Real Madrid

Bellingham ist noch kein halbes Jahr in Madrid, da dürfte der Großteil der Fans bereit sein, ihm eine Statue vor das Bernabeu zu stellen: 15 Tore und vier Vorlagen in 17 Pflichtspielen, darunter mehrere Siegtreffer in letzter Sekunde - aktuell dürfte Bellingham im Rennen um den nächsten Ballon d'Or ganz weit vorn liegen. Auch in seinen vier Champions-League-Auftritten hat der 20-Jährige genetzt, seine Jubelpose mit weit ausgestreckten Armen ist längst Kult. Ohne Bellingham würde Real nicht an der Spitze von LaLiga stehen. Die fixe dreistellige Millionenablöse ist deshalb längst ein Schnäppchen, auf ein paar Bonus-Millionen darf sich der BVB mit Sicherheit ebenfalls freuen.

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