Rost tritt aus Mannschaftsrat zurück

SID
Frank Rost (r.) trat aus dem Mannschaftsrat des Hamburger SV zurück
© Getty

Frank Rost ist aus dem Mannschaftsrat des Hamburger SV zurückgetreten. Grund ist ein unangekündigter Kinobesuch des Keepers am Abend vor dem Bundesligaspiel gegen Mainz.

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Frank Rost ist am Sonntag aus dem Mannschaftsrat des Bundesligisten Hamburger SV zurückgetreten. Das gab der Torhüter auf seiner Homepage bekannt.

Damit reagierte der Routinier nach eigenen Angaben auf den Vorwurf des HSV-Trainerstabes, er habe mit einem unangemeldeten Kinobesuch am Vorabend des Spiels gegen Mainz 05 (0:1) eine Disziplinlosigkeit begangen.

Vor Zapfenstreich wieder zurück

Wie die "Bild" berichtet, hatte Rost zusammen mit fünf Kollegen am Freitagabend ohne Absprache mit Coach Bruno Labbadia das Mannschaftshotel verlassen, um in einem 500 Meter entfernten Kino einen Film zu schauen.

Um 22.40 Uhr, 20 Minuten vor dem offiziellen Zapfenstreich, waren Rost und Co. allerdings wieder im Hotel. Dennoch schimpft Labbadia: "Alle hätten doch ins Kino gehen können. Nur - das muss man vorher absprechen. Im Trainingslager gibt es bestimmte Regeln."

Auseinandersetzung zwischen Keeper und Trainer

Bei der Teambesprechung vor dem Mainz-Spiel soll Labbadia seinem Unmut dann auch Luft gemacht haben und mit Rost aneinandergeraten sein, berichtet die "Bild".

Anschließend gab Rost seinen Rücktritt aus dem Mannschaftsrat bekannt und nahm den Vorfall öffentlich auf die eigene Kappe: "Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass meine Kollegen, die mit mir im Kino waren, keinerlei Schuld trifft."

Für sein Fehlverhalten entschuldigte sich Rost "bei den Fans, dem Trainerstab und dem Verein".

Labbadia, dem zu Rost ohnehin nicht das beste Verhältnis nachgesagt wird, muss die Entscheidung nun hinnehmen, sagt aber: "Dass Frank deshalb aus dem Mannschaftsrat zurücktritt, verstehe ich nicht."

Hoffmann erhöht Druck auf Labbadia

Ungemütliche Zeiten für Labbadia, der nun kurz vor dem Saisonfinale auch Druck von Klub-Boss Bernd Hoffmann bekommt. "Wir können nichts schönreden, unser Gesicht in der Bundesliga ist nicht gut. Wir können aber die Saisonziele durch drei exzellente Spiele in der Europa League erreichen", sagte Hoffmann der "Bild".

Nach dem Abrutschen in der Bundesliga auf den siebten Tabellenplatz kann wohl nur noch ein Erfolg auf internationaler Bühne Labbadia den Job retten.

"Hier wird nichts kaschiert. Würde ein Trainerwechsel helfen? Ich gehe davon aus, dass die Saison ein gutes Ende findet", so Hoffmann.

Sollten die Hamburger den Europapokalsieg verpassen und in der Liga nicht mindestens Rang sechs erreichen, wäre der Klub in der kommenden Saison erstmals seit fünf Jahren nicht international vertreten.

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