Briatore schuld am Red-Bull-Streit?

Von SPOX
Flavio Briatore (l.) ist der Manager von Red-Bull-Pilot Mark Webber
© Getty

Steckt Flavio Briatore hinter dem andauernden Streit bei Red Bull? Angeblich will er die WM-Chancen von Sebastian Vettel sabotieren. Außerdem: Wechselt Sebastien Buemi zu Renault? Und: Wie sich Bruno Senna mit einer eMail um seinen Job brachte und Ex-McLaren-Boss Ron Dennis mit einem derben Scherz für Aufsehen sorgte.

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Vorsicht, eMail! Das Internet-Zeitalter birgt seine ganz eigenen Gefahren. So sollte man etwa peinlichst genau darauf achten, an wen man welche eMail schickt. Sollte man zum Beispiel vorhaben, über den eigenen Boss herzuziehen, ist es äußerst ratsam, diesen nicht versehentlich mit in die Adresszeile einzutragen. Ansonsten ist man seinen Job manchmal schneller los, als man eine Entschuldigungs-Mail tippen kann. Was das mit der Formel 1 zu tun hat? Ganz einfach. Wie "Autobild Motorsport" jetzt berichtet, ist genau das der Grund, warum Bruno Senna beim Rennen in Silverstone nicht im Cockpit saß. Er hatte sich über den Führungsstil von Teamchef Collin Kolles beklagt, seine Mecker-Mail aber dummerweise auch an eben jenen geschickt. Ergebnis: ein Rennen auf der Strafbank.

Dennis the Menace: Ex-McLaren-Teamchef Ron Dennis ist im Fahrerlager nicht gerade als Scherzkeks bekannt. Bisher. Denn im Rahmen des Großbritannien-GP offenbarte er seinen derben Humor. Das Opfer: der Ex-Teamchef und aktuelle "BBC"-Kommentator Eddie Jordan. Als dieser gerade vor laufender Kamera das Rennen analysierte, schlich sich Dennis unbemerkt von hinten an und durchtrennte das Kabel zu Jordans Ohrstöpsel - durch den der Ire eigentlich die Fragen des Reporters und die Anweisungen der Regie empfangen sollte. Eigentlich. Denn während sich Dennis breit grinsend aus dem Staub machte, blieb der Ohrhörer stumm und Jordan starrte entnervt in die Kamera.

Komisch fanden diese Form des britischen Humors allerdings nur wenige. Die "BBC" beschuldigte Dennis der "mutwilligen Zerstörung fremden Eigentums", Jordan redete kein Wort mehr mit Ex-Rivale Dennis und selbst McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh zeigte sich entsetzt vom neu entdeckten Humor seines Vorgängers.

Sabotiert Flavio Briatore die WM von Sebastian Vettel? Das spekuliert jedenfalls die "Bild". Sie stellt die These auf: Briatore (seines Zeichens Manager von Mark Webber) würde alles dafür tun, damit der Deutsche nicht Weltmeister wird. Er würde Webber anstacheln und gegen das Team hetzen. Der von der "Bild" vermutete Hintergrund: Wenn Webber den Titel holt, kassiert Flavio ab. Denn Webber hat nur einen Ein-Jahres-Vertrag bei Red Bull (ca. 8 Mio Euro) und könnte ab 2012 deutlich mehr Geld verdienen, wenn er als Champion zu einem anderen Rennstall wechselt (siehe Jenson Button) - mit 20 Prozent Provision für den Manager. Klingt für uns doch sehr weit hergeholt, die Geschichte. Selbst für Briatore.

Versöhnung bei Nackensteak und American Pie: Was auch immer Flavio Briatore nun damit zu tun hat - oder auch nicht - die Wogen bei Red Bull sind wieder geglättet. Teamchef Christian Horner lud nach dem Rennen in Silverstone zum traditionellen Grillen mit vielen Teammitgliedern im heimischen Garten. Es gab Bier, Würstchen - und irgendwann sollen Vettel, Webber, Horner und Chef-Designer Adrian Newey sogar zusammen gesungen haben. Laut englischen Medien ganz oben in den Red-Bull-Charts: "Smoke on the Water" (Vettel), "Summer of 69" (Webber) und "American Pie" (gesamtes Team). Außerdem kam es zur geplanten Aussprache zwischen Webber, Vettel und Horner. Im Laufe der Woche will sich der Teamchef dennoch erneut mit Webber alleine unterhalten.

Buemi vor Wechsel zu Renault? Sebastien Buemi gilt als sicherer Kandidat auf die Nachfolge von Mark Webber bei Red Bull. Allerdings erst 2012, wenn der Vertrag des Australiers ausläuft. In der Zwischenzeit könnte der Schweizer bei Renault unterkommen. Das Überraschungsteam der laufenden Saison sucht derzeit nach einem starken Teamkollegen für Robert Kubica, und Teamchef Eric Boullier ließ jetzt verlauten: "Sebastien steht auf unserer Liste der potenziellen Piloten für 2011." Mehr noch: "Er nimmt auf der Liste sogar einen besonderen Platz ein. Wir kennen ihn gut und mögen ihn als Person sehr gern", erklärt der Franzose. Die Tage von Witali Petrow scheinen gezählt.

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