Ungeliebter Betzenberg

Von Max-Jacob Ost
Fanfreunde werden die Fans von Lautern und Bayern in diesem Leben wohl nicht mehr.
© Getty

Den Bloggern brennen schon beim Gedanken an die Partie Lautern-Bayern die Fingerkuppen. Zumindest auf Seiten des FCB. Denn man ist sich einig: Einen ungeliebteren Gegner gibt es nicht.

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Die Blogschau macht ihrem Ruf als "FC Hollywood der Redaktionsartikel" mal wieder alle Ehre. Schon zum Saisonstart gibt es einen Skandal. Ein Abschied des Intros ist nicht mehr auszuschließen, Angebote der Alternativen Liste und der Bäckerblume sollen bereits vorliegen.

Was war passiert? Zur neuen Saison hat SPOX im Blogbereich mächtig aufgerüstet. Mit der neuen Blogs@SPOX-Seite rücken die Texte der User noch mehr in den Fokus. Mit Folgen für die Blogschau: Sie soll sich künftig nur noch um Texte drehen, die nicht bei SPOX entstanden sind. Sie soll die Blogosphäre außerhalb von SPOX in den Fokus rücken. Sportdirektor Marx: "Wir wollen ein Teil der Blogosphäre sein und Bloggern eine Plattform bieten. Dazu gehört es auch, die besten Texte der externen Blogger bei uns zu präsentieren. Kapiche?"

Kalauer? Wir sind doch nicht bei Twitter!

Trainer Ost handelte entsprechend und verbannte das Intro auf die Bank. Sein lapidarer Kommentar: "Es soll um die Blogs gehen und nicht um Kalauer, wir sind ja hier nicht bei Twitter!" Unregelmäßige Einsätze des Intros ließ er offen, aber das schien der Einleitung nicht gut genug zu sein. Sie bat darum, die Blogschau von ihrem Homeoffice im Haus von Gerhard Delling aus verfolgen zu dürfen.

Ob es eine Zukunft für das Intro bei der Blogschau gibt, ist ungewisser denn je. Im Fokus der Öffentlichkeit stehen nun andere. Experten vermuten aber, dass mit dieser neuen Blogschau-Aufstellung der Alternativen Liste als Rekordmeister im Sprüche kloppen der Titel nun nicht mehr zu nehmen ist.

 

Der Einkaufszettel des Klaus A.

"Allofs glaubt an Boenisch, verpflichtet daher keinen echten Konkurrenten. Und ist er nicht stark genug, um Pasanen zu verdrängen? Das passt nicht. Es passt auch nicht, Wesley  zu kaufen, nur weil er zu einem guten Preis auf dem Markt ist, obwohl wir in unserem Kader woanders Bedarf haben.

Es nützt nichts, zehn Stürmer zu kaufen, weil andere Scouts die alle übersehen haben, wenn die Probleme woanders liegen. Schaaf muss an die Erbhöfe im Kader ran. Frings und Mertesacker dürfen nicht länger in der ersten Elf stehen, nur weil sie Frings und Mertesacker heißen. Das Leistungsprinzip muss für alle gelten."

Das Werder-Fußball-Blog: Genua vs. Werder

 

"Man mag ein paar Jungs an diesem Spiel keine Schuld geben: Pizarro, Frings, Marin und Wagner. Alle liefen, kämpften und gaben ihr bestes. Leider waren weder Marin noch Wagner in der Lage, die dringend benötigten Akzente zu setzen. Bezeichnend auch, dass Arnautovic auf der Bank bleiben musste, während Wagner auf dem Platz stand.

Das Spiel offenbarte aber mal wieder: Auf den Abwehrpositionen muss was gemacht werden. Auf allen. Ein Mertesacker und Fritz können ein Spiel entscheiden, tuen das - aus welchen Gründen auch immer - aber nicht. Da fehlt vielleicht der Druck von der Ersatzbank."

Werderblog: Ab in die Gruppenphase der CL

 

Derby? Einfach mal zuhause bleiben!

"Hinzu kommen Topspielzuschläge, die leider auch bei fast jedem Verein alltäglich sind. Aber wohl nirgendwo sonst greift man so unverfroren wie in Gelsenkirchen in die Fantaschen und verkündet anscheinend ohne Scham, dass man bei "Sonderspielen" auch gerne bis zu 50 Prozent mehr berechnet. Das betrifft übrigens nicht nur den Gästeanhang, sondern auch die heimischen Fans.

Das Derby hat für die Finanzjongleure in den Vereinsspitzen anscheinend Versuchsballoncharakter. Hier kann man ziemlich gefahrlos herauskitzeln, welche Preise Fans wirklich bereit sind zu zahlen, ohne Besuchereinbrüche hinzunehmen. Gekauft werden die Karten eh - zumindest bis eine absolute Schmerzgrenze erreicht ist. Und was der Fan bereit ist, für ein Derby zu zahlen, das zahlt er mit Sicherheit auch gegen die Bayern. Und was er gegen die Bayern zahlt, zahlt er vielleicht auch gegen andere Topteams wie Hamburg oder Bremen.

Diese Schmerzgrenze, bei der man die Fans maximal abschröpfen kann, ohne gravierende Rückgänge der Besucherzahlen zu verzeichnen, dürfte für jeden Verein der Stein der Weisen sein und der offizielle Widerstand gegen eine Preispolitik wie in Gelsenkirchen dementsprechend gering. Das Ergebnis wird für alle anderen Vereine wichtige und begehrte Erkenntnisse bringen. Ob dadurch jetzt gewachsene Fanstrukturen zerstört werden, ist erst einmal nebensächlich."

Schwatzgelb: Die Ticketpreisspirale

 

Teufel und Engel

"Nirgends - nicht in deutschen Stadien und nicht mal im Ausland - ist mir so viel Hass entgegen geschlagen wie in dieser Stadt mit gerade mal knapp 100.000 Einwohnern. Dementsprechend sind Siege gegen den dort ansässigen Klub ein ganz besonderer Genuss für mich. Dass der 1. FCK - vermutlich nicht zuletzt wegen der Bedeutung der Walter-Brüder in Deutschlands Fußballgeschichte - des Öfteren den Schutzmantel seitens der Politik überstülpen durfte, um sich so vor der Insolvenz oder einem Zwangsabstieg zu retten, macht den Verein für mich nicht gerade sympathischer."

Fernglas FCB: Lieblingsfeind

 

Besuch am Stammtisch

Nedsblog berichtet gewohnt detailliert vom Spiel gegen Schalke - und wundert sich tatsächlich darüber, dass im "Doppelpass" der einzig interessanten Aussage von Sportchef Reinhardt nicht journalistisch nachgegangen wurde. Irgendwie putzig, oder? Da lacht selbst Udo Lattek. Journa-was? Nie gehört.

Nedsblog: Bundesliga, eins

 

Erster Spieltag - Saison gelaufen

"So also ist das Gefühl, wenn man am ersten Spieltag bereits den Eindruck hat, die Saison wäre gelaufen. Eintracht Frankfurt hat das Spiel bei Hannover 96 verloren, nicht unverdient verloren, aber doch irgendwie unerwartet verloren. Und wenn man in die Gesichter der Spieler nach dem Abpfiff geschaut hat konnte man nicht nur Fassungslosigkeit sehen sondern auch das Entsetzen darüber, dass all die Worte und Versprechungen, all das, was man sich für die "richtungsweisende Saison" vorgenommen hatte, innerhalb einer Halbzeit von einem Gegner pulverisiert wurde, der eigentlich gar nicht im Spiel war."

Blog-G: Fassungslosigkeit

 

Besuch in der Försterei

"In my time in Berlin I've seen Hertha beat Hoffenheim at a time when they were marauding through the league to finish top at Christmas and I've seen Türkiyemspor's triumphant end to last season when they miraculously stayed in the Regionalliga. I sat in front of Werner Lorant at his first game at Tennis Borussia and seen England beat Germany at the Olympiastadion surrounded by increasingly annoyed Dortmunders but nothing comes close to witnessing first hand the tears streaming down the faces of hundreds of ordinary looking men in red plastic builders hats as fireworks ripped the sky apart above the brand new Alte Försterei stadium that they had built themselves."

Textilvergehen: Von einem, der auszog, Fußball zu kucken

 

Was man außerdem unbedingt lesen sollte

Warum soll man ins Stadion, wenn man sich die eigene Fan-Biographie einfach ersteigern kann? Schalkefan hat Details. Ganz nebenbei wurde offensichtlich eines der größten Geheimnisse des Fernseh-Rennsports gelüftet. Wie bei Allesaussersport zu lesen ist, könnte "The Stig" von "Top Gear" bald in Rosa auflaufen. Ballverliebt blickt auf die Geschichte von Manchester City zurück. Und Zonal Marking erklärt uns endlich, warum der BVB gegen Leverkusen so aufgelaufen ist. Problem war, dass Leverkusen nicht den ganzen Platz ausgenutzt hat.

 

Die nächste Blogschau erscheint am nächsten Mittwoch, den 01. September. Alle früheren Ausgaben finden Sie im Blogschau-Archiv oder unter https://www.spox.com/blogschau

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