NBA

Machtdemonstration der Warriors

Von Philipp Jakob
Stephen Curry (M.) und die Warriors sind weiter auf Rekordkurs
© getty

Die Rekordjagd geht weiter! Die Golden State Warriors (70-9) liefern eine beeindruckende und überzeugende Leistung gegen die San Antonio Spurs (65-13) ab und gewinnen mit 112:101 (BOXSCORE). Der amtierende MVP Stephen Curry spielt spektakulär und bekommt einiges an Unterstützung. Auf Seiten der Spurs liefert nur einer Gegenwehr.

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Der Kracher in Oakland hielt, was er versprach. Mit allen Superstars an Bord lieferten sich beide Teams einen intensiven Schlagabtausch - zumindest eine Halbzeit lang. Dann übernahm Stephen Curry die Kontrolle über die Partie und machte kurzen Prozess mit den Gästen aus Texas. Von seinen insgesamt 27 Punkten erzielte der amtierende MVP 15 Zähler im dritten Abschnitt (die Highlights gibt es hier im Video). Dazu verteilte Curry auch noch 9 Assists und schnappte sich 5 Rebounds.

Zudem konnte sich der 28-Jährige über die Unterstützung seiner Teamkollegen freuen. Zum einen stand die Defense sattelfest und ließ den Spurs nur wenige Möglichkeiten. Zum anderen zeigten auch Harrison Barnes (21 Punkte, 8 Rebounds) und Draymond Green (18 Punkte, 7 Assists, 6 Rebounds) gute Leistungen. So erspielten sich die Warriors einen zwischenzeitlichen 23-Punkte-Vorsprung.

Dem hatten die Spurs letztendlich nichts entgegenzusetzen. Die Gegenwehr kam vor allem in Person von Kawhi Leonard. Der 24-Jährige kam auf 23 Zähler und 3 Rebounds bei 8 von 12 aus dem Feld. Ansonsten enttäuschten aber vor allem LaMarcus Aldridge (11 Punkte, 3 Rebounds) und Tony Parker (10 Punkte, 3 Assists). Damit bleiben die Warriors weiterhin auf Rekordkurs und müssen nur noch drei Spiele gewinnen, um die beste Saisonbilanz aller Zeiten einzufahren.

Steph Curry vs. Kawhi Leonard: Hier gibt es die besten Szenen im Video

Die Reaktionen:

Stephen Curry (Golden State Warriors) über die Rekordjagd: "Nur zwei Teams haben es in der Geschichte der NBA so weit geschafft, wie wir heute sind. Das ist ein stolzer Moment für uns und etwas, das beachtet werden sollte."

Steve Kerr (Warriors-Coach) über die Spurs: "Wir haben 70 Siege gebraucht, um uns den ersten Platz im Westen zu sichern. Das sagt alles über das Team in der anderen Kabine."

Gregg Popovich (Spurs-Coach): "Du darfst dir gegen diese Jungs keinen Fehler erlauben. Sie sind das beste Team des Planeten. Wenn du in der Defense die Konzentration verlierst oder schlechte Würfe nimmst, dann hast du große Probleme."

Der SPOX-Spielfilm: Entgegen der Erwartungen wurde auf beiden Seiten keiner der Stars geschont. Sowohl Warriors-Coach Steve Kerr als auch Spurs-Coach Gregg Popovich setzten auf ihre besten Spieler. Für Golden State starteten also Steph Curry, Klay Thompson, Harrison Barnes, Draymond Green und Andrew Bogut. Bei den Gästen standen Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und LaMarcus Aldridge von Beginn an auf dem Parkett.

1. Viertel: Typischer Popovich-Move zu Beginn. Schon nach 59 Sekunden nahm der Spurs-Coach die erste Auszeit, nachdem Thompson viel zu frei einen Dreier durch die Reuse hämmerte. Ansonsten begann die Partie aber eher schleppend. Beide Teams hatten ihren Rhythmus noch nicht gefunden. Die Warriors lagen mit 20:15 in Front.

2. Viertel: Die Warriors machten nun richtig Dampf. Der zweite Abschnitt begann mit einem 9:2-Lauf der Dubs, mit dem Golden State die Kontrolle übernahm. Den zwischenzeitlichen 15-Punkte-Rückstand konnten die Spurs zwar verkürzen, doch ein Heat-Check Dreier von Curry setzte dem Run der Gäste ein Ende. Barnes legte schließlich mit einem Doppelpack von Downtown nach. Mit 52:40 für die Warriors ging es in die Pause.

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3. Viertel: Unglaubliches Viertel der Warriors! Der MVP drehte mächtig auf und führte sein Team mit 15 Zählern allein in diesem Abschnitt zu einer zwischenzeitlichen 23-Punkte-Führung - spektakuläre Layups und schöne Alley-Oop-Assists inklusive. Die Spurs zeigten zwar noch ein kleines Lebenszeichen, doch die Garbage Time war definitiv in Sichtweite. Golden State führte mit 87:69.

4. Viertel: Angeführt von Patty Mills starteten die Spurs ihren Comebackversuch. Immerhin konnte San Antonio den Rückstand auf 13 Zähler verkürzen, doch gegen Steph Curry, Harrison Barnes und Draymond Green war schlussendlich kein Kraut gewachsen. Der Sieg war zu keinem Zeitpunkt wirklich in Gefahr und die Dubs gewannen mit 112:101.

Golden State Warriors vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Steph Curry. Der MVP zauberte mal wieder eine unglaubliche Leistung auf's Parkett. Nach einer eher zurückhaltenden ersten Hälfte drehte der 28-Jährige im weiteren Spielverlauf so richtig auf. Insgesamt erzielte Curry 27 Punkte, verteilte 9 Assists und versenkte starke 11 seiner 19 Feldwurfversuche. An spektakulären Plays mangelte es beim Point Guard ebenfalls nicht.

Der Flop des Spiels: Tim Duncan. Der Altmeister der Spurs war absolut kein Faktor in dieser Partie - zumindest nicht im positiven Sinne. In der Offense hatte der 39-Jährige wenig bis gar nichts zu melden (4 Punkte, 2/6 FG) und defensiv erwies sich Duncan zumeist als Bürde statt große Hilfe. Gegen das schnelle Spiel der Warriors mit den vielen Drives konnte er nicht viel machen.

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Das fiel auf:

  • Zu Beginn der Partie lief die Offense der Spurs nahezu ausschließlich über LaMarcus Aldridge, der sowohl im Post als auch aus der Mitteldistanz Gefahr ausstrahlte. Allerdings kugelte sich der 30-Jährige im ersten Abschnitt seinen kleinen Finger an der Wurfhand aus und musste die Partie kurzzeitig verlassen. Zwar kam LMA zurück auf's Parkett, konnte aber keine Akzente mehr setzen.
  • Ein Schlüssel zum Erfolg der Warriors war die starke Defense. Zwar führten die vielen Switches zu einigen Mismatches, doch diese konnte San Antonio nur selten ausnutzen. Das lag vor allem an den guten Rotationen und der hervorragenden Help-Defense . Besonders Andrew Bogut überzeugte mit seinem Timing, immer im richtigen Moment den unterlegenen Mitspieler zur Seite zu stehen. Dadurch hatten die Spurs trotz der Mismatches niemals leichte Würfe.
  • Die Niederlagen der Dubs in der vergangenen Woche resultierten unter anderem aus den vielen Ballverlusten, die sich Golden State gegen die Timberwolves (23) und Celtics (22) leistete. Auch an diesem Abend lief in dieser Hinsicht nicht alles ideal, auch wenn die Warriors ein wenig besser auf den Spalding aufpassten. Viele von den 15 Turnover waren vermeidbar. San Antonio nutzte die Fehler des Gegners übrigens für gute 26 Zähler aus.
  • Die zwei großen Stärken der Warriors sind wohl die Treffsicherheit aus der Distanz sowie das hohe Spieltempo, mit dem sie regelmäßig Gegner überrollen. Beides war auch gegen die Spurs ein Erfolgsfaktor. Immer wieder drückte der amtierende Champion auf's Tempo und kam so auf 23 leichte Fastbreak-Punkte. Auch von Downtown lief es wie geschmiert. Von den 25 Versuchen von der Dreierlinie fanden 12 den Weg durch die Reuse (48 Prozent).

Der Spielplan im Überblick

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