NBA

Es geht um Titel, Prestige und Dollars

Von Philipp Dornhegge
Jeremy Evans gewann den Dunk Contest 2012, hat in diesem Jahr aber starke Konkurrenz
© Getty

So unterhaltsam die All-Star Saturday Night stets war mit spektakulären Dunks, eiskalten Dreierschützen und filigranem Ballhandling. Der Wettbewerb kam in den letzten Jahren zu kurz, viele Spieler wirkten mitunter lustlos. Darum hat die NBA den Samstagabend umstrukturiert, um mehr Spannung zu erzeugen. SPOX erklärt das neue Format und nennt die Favoriten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Wie in den vergangenen Jahren gibt es am Samstag vier Einzel-Wettbewerbe, in denen jetzt aber nicht mehr jeder Teilnehmer nur noch für sich kämpft, sondern gleichzeitg für die eigene Conference, sprich Ost und West.

Die NBA bei SPOX - FOR FREE im LIVE-Stream: Der Zeitplan

In jedem Wettbewerb treten pro Conference drei Spieler an (zwei in der Shooting Stars Competition). Betreut werden sie dabei von ihren Captains. Im Osten ist Dwyane Wade der Chef, im Westen Chris Paul.

Zunächst sammeln die Kontrahenten zusammen in der sogenannten Team Round Punkte für die Mannschaft, die dann addiert werden.

Der jeweils beste Spieler jeder Conference tritt anschließend in einer Championship Round an, wo er erneut Punkte für sein Team sammeln kann.

Am Ende werden die Punkte aus allen acht Runden (vier Wettbewerbe mit jeweils zwei Durchgängen) zusammengezählt. Die Sieger-Conference erhält dann den Titel des All-Star Saturday Night Champions.

Und der Clou zum Schluss: Sponsor State Farm hat 500.000 Dollar locker gemacht, um neben dem sportlichen auch einen finanziellen Anreiz zu schaffen. Der Kapitän des Siegers erhält 350.000 Dollar, die seiner jeweiligen Stiftung zugute kommen, die Stiftung des Verlierer-Kapitäns bekommt die restlichen 150.000 Dollar.

Das sollte also Anreiz genug für alle Teilnehmer sein, am Samstagabend ihr Bestes zu geben. Die All-Star Saturday Night startet um 2 Uhr deutscher Zeit, so sieht der Ablauf aus:

Sears Shooting Stars

Team Round: 20 Punkte für die Conference mit der schnelleren Gesamtzeit

Championship Roundup: 10 Punkte für die Conference des Einzelsiegers

Teilnehmer: James Harden (Rockets) mit NBA-Legende Sam Cassell und WNBA-Spielerin Tina Thompson, Russell Westbrook (Thunder) mit Robert Horry und Maya Moore, Chris Bosh (Heat) mit Dominique Wilkins und Swin Cash, Brook Lopez (Nets) mit Muggsy Bogues und Tamika Catchings

Ablauf: Jedes Team muss möglichst schnell von sechs gestgelegten Positionen auf dem Court treffen. Jede Position muss absolviert werden, bevor die nächste angegangen werden kann. Dabei legen die Spieler eine feste Reihenfolge fest, die für den gesamten Wettbewerb gilt.

SPOX-Tipp: Swin Cash gewann den Contest bereits 2007 an der Seite von Bill Laimbeer und Chauncey Billups, mit Chris Bosh und Dominique Wilkins hat das jetzige Trio wieder eine gute Mischung.

Taco Bell Skills Challenge

Team Round: 30 Punkte für die Conference mit der schnelleren Gesamtzeit

Championship Roundup: 10 Punkte für die Conference des Einzelsiegers

Teilnehmer: Tony Parker (Spurs/Titelverteidiger), Damian Lillard (Trail Blazers), Jeremy Lin (Rockets), Jrue Holiday (76ers), Brandon Knight (Pistons), Jeff Teague (Hawks)

Ablauf: Jeder Teilnehmer muss in möglichst kurzer Zeit einen festgelegten Parcours meistern. Dabei muss er dribbeln, präzise passen und werfen. Ein schöne Sache am Rande: Jedem Teilnehmer wird vor dem Event ein Teenager zugeteilt, der für seine schulischen Leistungen ausgezeichnet wird. Jeder Teenager darf eine Behind-The-Scenes-Tour mitmachen, verschiedene NBA-Spieler treffen und während des Events seinen Partner anfeuern. Denn: Am Ende werden 55.000 Dollar für Stipendien ausgezahlt, und der Partner des Skills-Challenge-Siegers bekommt mit 25.000 Dollar den größten Batzen.

SPOX-Tipp: Mit großer Wahrscheinlichkeit wird der Sieger aus der Western Conference kommen. Tony Parker hat dabei aufgrund seiner besonderen Klasse und den hervorragenden Fundamentals leicht die Nase vorn. Ein zweiter Titel würde ihn zudem neben Dwyane Wade und Steve Nash zum Rekordsieger machen.

Foot Locker Three-Point Contest

Team Round: 40 Punkte für die Conference mit der höheren Punktzahl

Championship Roundup: 10 Punkte für die Conference des Einzelsiegers

Teilnehmer: Ryan Anderson (Hornets), Matt Bonner (Spurs), Stephen Curry (Warriors), Paul George (Pacers), Irving (Cavaliers), Steve Novak (Knicks)

Ablauf: Jeder Teilnehmer hat eine Minute Zeit, um von fünf verschiedenen Positionen rund um die Dreierlinie jeweils fünf Würfe zu nehmen und -wenn möglich - zu treffen. Jeder Treffer zählt einen Punkt. Der jeweils fünfte Ball pro Station, der sogenannte Money Ball, ist zwei Punkte wert. Wer mehr Punkte erzielt, gewinnt.

SPOX-Tipp: Kleine Spieler haben beim Dreierwettbewerb traditionell schwere Karten, deshalb fallen Curry und Irving raus. Novak hatte zuletzt ein paar Probleme, trotzdem ist er natürlich brandgefährlich. Die Wahl fällt aber auf Anderson, der groß ist und einen mühelosen Wurf mit schnellem Release hat. Und die Form stimmt.

Sprite Slam-Dunk Contest

Team Round: 50 Punkte für die Conference mit der schnelleren Gesamtzeit

Championship Roundup: 55 Punkte für die Conference des Einzelsiegers

Bonus: 10 Punkte für jeden Dunk, der mit der Höchstpunktzahl von 50 bewertet wird

Teilnehmer: Jeremy Evans (Jazz/Titelverteidiger), Kenneth Faried (Nuggets), Eric Bledsoe (Clippers), James White (Knicks), Gerald Green (Pacers), Terrence Ross (Raptors)

Ablauf: In der Team Round hat jeder Teilnehmer zwei Dunks und 1:30 Minuten pro Dunk. Dabei spielen Fehlversuche keine Rolle, nur versenkte Dunks werden gewertet. Hält ein Teilnehmer das Zeitfenster für seinen Versuch nicht ein, kann er nach Ablauf der Uhr einen finalen Versuch unternehmen. Fünf Punktrichter bewerten jeden Dunk auf einer Skala von 6 bis 10. Die Punkte aller Richter und aller sechs Dunks pro Conference werden zusammengerechnet und entscheiden über den Sieger. Die Punktrichter sind in diesem Jahr übrigens allesamt ehemalige Rockets. Yao Ming, Hakeem Olajuwon, Clyde Drexler, Dikembe Mutombo und Rudy Tomjanovich werden in der Teamrunde die Dunks bewerten.

In der Championship Round wiederum entscheiden die Fans! Via Twitter (mit dem Hashtag #SpriteSlam), über nba.com oder die offizielle NBA All-Star App könnt Ihr abstimmen, wer den Titel des Königs der Dunker 2013 mit nach Hause nimmt. Die beiden Finalisten haben wieder zwei Versuche, am Ende gewinnt der Spieler mit der höchsten Durchschnittsnote.

SPOX-Tipp: In der Skills Challenge hat der Westen klare Vorteile, im Dunk Contest der Osten. Green, Dunk Champion von 2007, hat die Meriten auf seiner Seite, White den aktuellen Hype. Der Knicks-Spieler ist zwar schon 30 Jahre alt, aber schafft er es ins Finale, wird sein Sieg aufgrund des Fan-Supports kaum aufzuhalten sein.

D-League All-Star Game mit Tim Ohlbrecht: Bereits um 21 Uhr deutscher Zeit startet das NBA D-League All-Star Game. Für die Gesamtwertung der All-Star Saturday Night spielt dieses Event keine Rolle, aus deutscher Sicht ist es aber trotzdem hoch interessant.

Denn mit Tim Ohlbrecht tritt hier ein DBB-Spieler an, der sich bei den Rio Grande Valley Vipers einen Namen gemacht hat. Die 16 Head Coaches der D-League haben über die Teinehmer abgestimmt, die dann auf zwei Mannschaften ("Futures" und "Prospects") aufgeteilt wurden.

Ohlbrecht spielt bei den Prospects zusammen mit Justin Dentmon, Damion James, D.J. Kennedy, Travis Leslie, Jerel McNeal, Demetris Nichols, Arinze Onuaku und Henry Sims.

Im Kader der Futures stehen Micah Downs, Courtney Fortson, Ron Howard, Jerome Jordan, Marcus Landry, Shelvin Mack, James Mays, Tony Mitchell, DaJuan Summers und Chris Wright.

Im Vorfeld des Spiels wird der D-League Three-Point Contest ausgetragen, in der Halbzeit der Slam-Dunk Contest der D-League.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

Artikel und Videos zum Thema