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"Ich habe ein furchtbares Leben"

Von Interview: Haruka Gruber
"Der Kaufhaus-Cop" bei den Lakers: Hauptdarsteller Kevin James (l.) und Produzent Adam Sandler
© Getty

EXKLUSIVRein optisch mag es überraschen, aber "King of Queens"-Star Kevin James ist einer der größten Sport-Fans in Hollywood. Vor dem Deutschland-Start seines Comedy-Überraschungshits "Der Kaufhaus Cop" am Donnerstag spricht der 43-Jährige über Brett Favre, Duelle gegen Wrestling-Superstar Mick Foley und ein abgerissenes Stadion, das genauso heißt wie seine Tochter.

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SPOX: Sport-Fans sind Kummer gewohnt, aber was Ihnen als Anhänger der New York Jets und Mets letzte Saison widerfahren ist, muss die Hölle gewesen sein.

Kevin James: Ich habe ein furchtbares Leben. Enttäuschungen sind das eine, aber miterleben zu müssen, wie beide Teams so dramatisch die Playoffs verpassen, war hart. Der Kühlschrank musste mich häufig trösten.

SPOX: Die Jets stehen vor dem Neuanfang, nachdem Brett Favre seine Karriere beendet hat. Die richtige Entscheidung?

James: Ich fühle mit ihm. Irgendwie kann ich mich mit ihm besonders gut identifizieren, weil wir beide alte Säcke sind. Und man darf nicht vergessen, dass wir dank ihm einen tollen Start ins Jahr hatten.

SPOX: In den letzten drei Spielen unterliefen ihm aber sieben Interceptions.

James: Klar, ich habe mich auch gefragt, ob er eine Saison komplett durchsteht. Deswegen war es auch richtig, dass Brett aufgehört hat. Er ist über dem Zenit, und dass hat er am Ende auch eingesehen. Nichtsdestotrotz bewundere ich seinen Kampfwillen.

SPOX: Vor allem mit den Jets verbindet Sie sehr viel. Es gibt eine bewegende Geschichte über die Jets, Sie und Ihren Vater.

James: Mein Dad, der kurze Zeit später von uns gehen sollte, war sehr krank, aber er wollte unbedingt noch zu einem Spiel der Jets. Ich habe für ihn, meinen Bruder und mich Tickets besorgt und dann sind wir ins Stadion gefahren. Aber weil es meinem Vater plötzlich schlechter ging, haben wir sicherheitshalber wieder kehrt gemacht.

SPOX: Und so verpassten Sie das legendäre "Monday Night Miracle". Neun Jahre ist es her. Eines der größten Football-Spiele aller Zeiten, als die Jets gegen die Miami Dolphins im letzten Viertel ein 7:30 aufgeholt haben.

James: Im Auto haben wir das Radio angeschaltet und sind gleich in die nächste Kneipe gefahren, aber wir kamen leider zu spät, um das Ende im Fernsehen zu sehen. Es war ein bittersüßer Abend, weil es unser letztes gemeinsames Football-Spiel war.

SPOX: Stimmt es, dass Ihr Vater Sie häufig ins Shea Stadium, der früheren Heimstätte der Jets und Mets, mitgenommen hat?

James: Sehr oft sogar. Als ich ein Kind war, bin ich dort quasi aufgewachsen und habe mich in das Stadion verliebt. Die Tage dort haben mein Leben geprägt. Nachdem ich gehört habe, dass es aber abgerissen werden sollte, wollte ich es ehren...

SPOX: ... und da haben Sie Ihrer jüngsten Tochter den Namen "Shea" gegeben.

James: Genau. Sie wird wahrscheinlich sauer auf uns sein, wenn sie älter ist, aber meine Frau und ich mögen den Namen. Ich finde es schön, dass er eine Bedeutung für die Familie hat.

SPOX: Ihr Leben ist geprägt von Sport. Stimmt es, dass Sie in der Highschool in einer Ringer-Mannschaft mit dem späteren Wrestling-Superstar Mick Foley waren?

James: Ich habe ihn sogar häufiger besiegt. Ich hätte dementsprechend nie erwartet, dass er so erfolgreich wird, aber ich gönne es ihm. Er ist ein toller Typ. Zudem stand ich in der Highschool und später im College im Football-Team. Als Fullback. Aber mehr als die Division III war nicht drin.

SPOX: In Ihrem neuen Film sind Sie ebenfalls sportlich unterwegs. Sie sollen jeden Stunt selbst durchgeführt haben.

James: Naja, die meisten. Ehrlich gesagt hat mein Stuntman die allerschwersten Stunts übernommen. Ansonsten habe ich aber alles gemacht, was möglich war. Ich stehe auf physische Herausforderungen - auch wenn mir am Abend immer einiges wehtat.

SPOX: Immerhin wurden die Bösewichter von X-Games-Sportlern verkörpert.

James: Sogar von den allerbesten X-Gamern der Welt: Den Skateboardern Mike Valley und Jason Ellis sowie den BMX-Fahrern Mike Escamilla und Rick Thorne. Unfassbar, was für Tricks die mir vorgeführt haben.

SPOX: Adam Sandler, Ihr Freund und Produzent von "Kaufhaus Cop", hat im SPOX-Interview erzählt, dass er sich vor dem "Zohan"-Film von einem Navy Seal trainieren ließ. Wurden Sie auch gedrillt?

James: Ganz im Gegenteil. Ich glaube, dass sich Navy Seals sogar prinzipiell weigern, mit Typen wie mir zu trainieren. Die einzige Vorbereitung, zu der ich gezwungen wurde, war ein Treffen mit dem Versicherungsvertreter der Filmfirma. Er musste checken, ob ich fit genug bin für den Dreh. Gott sei Dank hat er grünes Licht gegeben.

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