Harting: "Naja, so richtig lief es nicht"

SID
Robert Harting hatte sich kurz nach dem Diamond-League-Finale einen Kreuzbandriss zugezogen
© getty

Bei seinem Freiluft-Comeback nach mehr als 20 Monaten ist Diskus-Riese Robert Harting der große Befreiungsschlag noch nicht geglückt. Was nach dem Wettkampf blieb, waren vor allem Fragezeichen.

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In der Stadt der sieben Hügel hat Robert Harting den ersten Schritt Richtung Rio gemacht, doch der Weg hinauf zum Olymp wird für Deutschlands Diskus-Riesen lang und beschwerlich. "Na ja, so richtig lief es nicht... Abwarten!", schrieb der Berliner nach seinem Freiluft-Comeback nach 636 Tagen im Olympiastadion von Rom bei Facebook.

Beim Diamond-League-Meeting reichte es für Olympiasieger Harting zu Rang drei mit 63,96 m. Eigentlich ganz ordentlich für den Einstieg, doch Harting haderte mit dem ungültigen sechsten Wurf. "Tja, wie ich mein Comeback sehe? Im Moment ärgere mich erstmal über meinen letzten Versuch. Da stimmte alles, nur der Wurfwinkel nicht", sagte der 31-Jährige nach dem Wettkampf im altehrwürdigen Olympiastadion, "der hätte zum Sieg gereicht."

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Der ging mit 65,00 m an Polens Vizeweltmeister Robert Urbanek. Dies war exakt die Weite, mit der Harting als vierter deutscher

Diskuswerfer die Olympianorm für Rio (5. bis 21. August) erfüllt hätte, eine Weite, die er normalerweise auch mit verbundenen Augen werfen könnte.

Doch so weit ist der Robert Harting des Jahres 2016 noch nicht, nicht nach dieser Leidensgeschichte. Im September 2014 hatte er sich einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen und die komplette Saison 2015 verpasst. Nach einem Kurz-Comeback beim Hallen-ISTAF im Februar in Berlin musste er zuletzt wegen eines Muskelfaserrisses im Brustmuskel und einer Entzündung im rechten Knie den Einstieg in die Saison verschieben.

"Knie macht noch Probleme"

Und noch ist längst nicht alles vorbei. "Ich fühle mich noch nicht frisch, mein Knie macht noch Probleme, aber der Brustmuskel ist okay. Ich brauche einfach noch etwas Zeit", sagte der dreimalige Weltmeister, der eine Bestweite von 70,66 m hat. Für eine stabile Technik braucht er in den nächsten Wochen vor allem Würfe, Würfe und noch einmal Würfe.

In Rom steigerte sich Harting in den ersten vier Versuchen beständig, fand auch zunehmend besser in seine Technik. Doch dannfolgten zwei Ungültige, der weite sechste landete knapp außerhalb des Wurfsektors - und vermieste dem Hünen gehörig die Stimmung.

Die soll sich in den kommenden Wochen kontinuierlich bessern. Bis zu den deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni) will Harting wieder in der Form sein, mit der er seine nationale Konkurrenz in Schach halten kann. Vor allem seinen Bruder Christoph, mit 68,06 m aktuell national die Nummer eins vor Martin Wierig (Magdeburg/67,60) und Daniel Jasinski (Wattenscheid/67,16).

Sicherheit will sich Harting davor noch bei zwei Meetings holen. Auf dem Programm stehen Starts bei der Diamond League in Birmingham (5. Juni) und in Leiden/Niederlande (11. Juni).

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