Mareen Apitz: "Roger Federer gefällt mir"

Von Interview: Bärbel Mees
Mareen Apitz holte 2007 mit dem Dresdner SC den Meister-Titel
© Imago

Mareen Apitz, 22 Jahre alt, Volleyballerin: Sie war das Gesicht unserer Diashow "Sexy Nobodys" und machte mit ihrer Attraktivität ganz SPOX verrückt - jetzt haben wir die junge Frau mal angerufen...

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Die "Sexy Nobodys"-Diashow machte Mareen Apitz innerhalb kürzester Zeit zu einer SPOX-Berühmtheit. Nach dem ganzen Wirbel, den die Volleyballerin in der Redaktion und bei den Usern auslöste, war es für SPOX eine Selbstverständlichkeit, bei der hübschen Volleyballerin mal anzurufen.

Wir wollten schließlich mehr über sie erfahren. Und wir haben mehr erfahren. Im Interview spricht die 22-Jährige über ihr Schuh-Problem, Fotoshootings und Roger Federer.

SPOX: Eines Ihrer Hobbys ist das Telefonieren. Da ist ein Telefoninterview für Sie ja genau das Richtige, oder?

Mareen Apitz: (lacht) Das stimmt. Das ist gar kein Problem.

SPOX: Hand aufs Herz, wie hoch ist denn Ihre Telefonrechnung im Monat?

Apitz: Ach, ungefähr 70 €. Es geht, weil es inzwischen so viele Flatrates gibt. Da ist das Vergnügen fast kostenlos.

SPOX: Sie gehen auch gerne Shoppen... Fallen Sie auch dem klassischen Schuhtick zum Opfer?

Apitz: Weniger. Eigentlich gehe ich los und nehme mir nichts vor, was ich kaufen will. Das kommt dann von ganz alleine. Aber es sind eigentlich immer sinnvolle Käufe, da ist nichts dabei, was dann keine Verwendung findet.

SPOX: Sie haben die für Volleyballerinnen perfekte Größe von 1,83m. Aber finden Sie damit Schuhe?

Apitz: Ich habe Schuhgröße 42, aber das ist glücklicherweise eine Größe, die es in Schuhläden noch gibt. Man findet sie in der äußersten Ecke und es gibt leider nicht viele verschiedene Schuhe. Man kann sich die Schuhe immer mal in Größe 38 anschauen, wie die aussehen würden, denn in 42 gibt es die meisten Schuhe nicht. Aber irgendwann wird man dann fündig.

SPOX: Sie haben sich wie alle Volleyballerinnen des Dresdner SC für den Vereinskalender im Ballkleid in der Oper ablichten lassen. Wie kam es dazu?

Apitz: Unser Verein bringt jedes Jahr einen Kalender raus und jede Spielerin wird fotografiert. Es ist eine schöne Maßnahme, die wir jedes Jahr im Verein durchführen. Es macht auch Spaß, nicht immer nur im Trikot abgelichtet zu werden, sondern eben auch mal im Ballkleid. Hinter so einem Foto steckt mehr Arbeit, als man es manchmal vermutet. Aber es sind alles professionelle Leute, die wissen, was sie mit uns machen müssen, damit wir am Ende so gut aussehen.

SPOX: Sie sind mit zwölf Jahren in den Dresdner SC eingetreten. Warum denn gerade Volleyball?

Apitz: Das mit dem Ball klappte schon in der Schule ganz gut und meine Eltern waren beide im Dresdner SC Leistungssportler im Rudern. Und da habe ich dann einfach mal im Verein vorbeigeschaut.

SPOX: Für das Rudern konnten Sie sich nicht begeistern?

Apitz: Nein, und im Nachhinein ist das ganz gut. Bei Minusgraden auf der Elbe lang zu schippern ist nicht mein Ding.

SPOX: Also Volleyball. Mit 16 Jahren sind Sie in die Jugend-Nationalmannschaft gekommen. Was ist das für ein Gefühl?

Apitz: Das ist eine sehr große Ehre, vor allem in einem so jungen Alter. Als ich 14 war, musste ich schon zu den ersten Sichtungslehrgängen. Da trifft man zum ersten Mal auf Deutschlands Besten in demselben Alter. In der Zeit hat sich bei mir ein ganz schöner Ehrgeiz entwickelt, weil mir klar wurde, was drin ist, wenn ich dabei bleibe. Es war eine geile Zeit.

SPOX: Mit 19 sind Sie dann Mitglied der A-Nationalmannschaft geworden. Die Karriere läuft ja sehr glatt bei Ihnen.

Apitz: (lacht) Kann man so sagen, ja. Es ist auch noch mal ein besonderes Gefühl, für Deutschland antreten zu können und für sein Land an Titelkämpfen teilzunehmen.

SPOX: Wie anstrengend ist die Doppelbelastung Ausbildung und Leistungssport? Sie machen ja nebenher noch eine Lehre zur Bankkauffrau.

Apitz: Ich habe mir das im Endeffekt so ausgesucht. Es kommt drauf an, wie man an die ganze Sache rangeht und wie man sich den Tag einteilt. Es wäre natürlich schon schöner, mal einen Mittagsschlaf zu machen. Aber Ausbildung ist Ausbildung, deshalb gilt das Motto 'Durchziehen!'

SPOX: Was machen Sie denn, wenn Sie nicht gerade auf dem Feld stehen oder in der Bank sind?

Apitz: Da bleibt wirklich nicht viel Zeit. Deswegen bin ich froh, wenn ich mal paar Stunden zuhause bin, der Couch mal wieder Hallo sage und mich etwas entspannen kann.

SPOX: Deshalb telefonieren Sie vermutlich soviel...

Apitz: (lacht) Ja, ich habe gar nicht soviel Zeit, mich immer mit meinen Freunden zu treffen. Meistens sehe ich nur meine Volleyballfamilie, die einem schon fast näher steht, als die eigentlichen Familienmitglieder.

SPOX: Zurück zum Sportlichen. Welche Ziele haben Sie mit Dresden in dieser Saison?

Apitz: In ein oder zwei Wettbewerben ganz vorne mit dabei sein: Meisterschaft, Pokal und auch international ganz oben zu stehen. Wir geben das als Ziel aus, denn wir trainieren nicht jeden Tag sechs Stunden, um am Ende irgendwo im Mittelfeld zu landen. Wir wollen alle ganz oben stehen.

SPOX: Woher nehmen Sie die Motivation für das Training? Wird Ihnen das nicht manchmal zuviel?

Apitz: Klar gibt es Tage, wo es draußen grau und regnerisch ist. Da fährt man dann vom Training zur Arbeit und wieder zurück zum Training und du hast nicht einmal fünf Minuten zum Durchschnaufen. Das merken dann auch die Mitspielerinnen. Aber sobald ich in der Halle bin, ist auch die Motivation da. Die anderen ziehen einen auch mit, das ist ja das Schöne am Mannschaftssport. Meine Mitspielerinnen zaubern mir dann immer ein Lächeln ins Gesicht.

SPOX: Die Stimmung in Ihrer Mannschaft ist also sehr gut?

Apitz: Ja. Man verbringt mit seinem Team viel mehr Zeit, als mit seinem Partner oder seiner Familie. Da kennt man den Einen oder Anderen doch sehr gut.

SPOX: Aber bei so vielen Frauen auf einem Haufen, artet das nicht manchmal im Zickenkrieg aus?

Apitz: Eigentlich nicht. Sicher gibt's auch mal die ein oder andere Auseinandersetzung, aber das ist auch gut so, denn Streicheleinheiten und nette Worte bringen einen auch nicht immer weiter.

SPOX: Wie sieht es eigentlich mit Männer-Volleyball aus? Schauen Sie sich das ab und zu mal an?

Apitz: Definitiv. Hier in Dresden gibt es jetzt ein Zweitliga-Team. Aber auch die 1. Liga ist sehr sehenswert.

SPOX: Haben Sie denn einen Favoriten unter den männlichen Sportlern?

Apitz: Roger Federer gefällt mir gut. Er strahlt so eine Disziplin, Emotion und innere Leidenschaft aus. Das finde ich toll. Auch äußerlich gibt es Schlimmeres.

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