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Usbekistan: Ein Underdog muckt auf

Fatih DemireliSPOX
27. März 201318:39
Server Djeparov (l.) und Sanjar Tursunov sind mit Usbekistan auf dem Weg zur WMimago
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In Asien machen Usbekistan und Jordanien auf sich aufmerksam. Usbekistans Kapitän darf wohl endgültig die große Bühne betreten, die ihm einst verwehrt wurde. In Südamerika patzen die Favoriten, aber Ecuador mischt plötzlich oben mit. Neuseeland löst das Playoff-Ticket. Und: Spanien hat plötzlich Victor Valdes wieder lieb.

SPOX

Europa

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Das Team der Stunde: Montenegro. Podgorica bleibt kein gutes Pflaster für England. So formstark sich die Three Lions auch präsentieren mögen, an Montenegro kommen sie nicht vorbei. Schon in der Qualifikation zur EM 2012 gelang England kein Sieg gegen den Balkanstaat. Beim 2:2 im Oktober 2011 sicherte sich England zwar den Gruppensieg, verlor aber Wayne Rooney, der die Rote Karte sah und bei der folgenden EM zunächst nur zuschauen konnte.

Jener Rooney schoss nun trotz zahlreicher Provokationen das 1:0, aber Dejan Damjanovic (76.) gelang noch der Ausgleich und sicherte Montenegro den Punkt, der genügte, um an der Spitze zu bleiben. Wichtig war auch der Sieg zuvor in Mazedonien. Die Mannschaft von Trainer Branko Brnovic hat die EM 2012 noch knapp verpasst, die WM ist nach vier Siegen in sechs Spielen und nur drei Gegentoren mehr als realistisch.

Dass viele Experten Montenegro als Geheimfavoriten in der schweren Gruppe gesehen haben, bestätigt sich nun. Es ist nicht nur die große Portion Herzblut, die die Mannschaft jedes Mal an den Tag legt, es ist auch das immense Potenzial: Mirko Vucinic und Stevan Jovetic haben internationale Klasse, Abwehrchef Stefan Savic, letzte Saison noch bei Manchester City, ebenso. Lilles Marko Basa ist ein wichtiger Faktor. Der Mainzer Milorad Pekovic, der gegen England gesperrt war, und Damjanovic bringen viel Erfahrung mit. Wichtig werden die kommenden Spiele gegen die Ukraine und in Polen. Sollte Montenegro bestehen, ist die direkte Qualifikation zum Greifen nahe.

Der Spieler der Stunde: Victor Valdes. Viele positive Schlagzeilen machte der Schlussmann des FC Barcelona zuletzt nicht. Leichte Formschwankungen, Platzverweis im Clasico, folglich eine lange Sperre und zu allem Überfluss die aktuelle Vertragssituation: Valdes lehnt derzeit eine Vertragsverlängerung mit Barcelona ab und kokettiert für Sommer 2014 mit einem Wechsel. Das heimst ihm freilich nicht nur Sympathien ein.

Vicente Del Bosque überlegte dennoch nicht lange, wen er als Vertreter für den immer noch verletzten Iker Casillas in der WM-Qualifikation spielen lässt. Die heimische Presse favorisierte Manchester Uniteds David de Gea, wobei Del Bosque der Erfahrung Valdes' vertraut. Beim für Spanien wichtigsten Länderspiel des Jahres lieferte Valdes den Beweis, wieso es die richtige Entscheidung war.

In Paris vereitelte Valdes mehrere Angriffe Frankreichs. Bärenstark gegen Franck Ribery, überragende Reflexe gegen Blaise Matuidi und vor allem gegen Patrice Evra. Nicht umsonst lief nach Schlusspfiff der eine oder andere Spanier zu Valdes, um sich zu bedanken. Die größte Anerkennung widmete ihm aber die madridfreundliche "Marca" und titelte in Anlehnung an Iker Casillas: "San Victor Valdes".

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: David Alaba. Es war mitnichten eine Beschwerde, aber doch ein Wink. Kurz bevor die Länderspiel-Reise begann, sprach der Youngster im österreichischen Fernsehen davon, dass er eigentlich lieber im Zentrum spielt und er froh sei, dass ihm Marcel Koller diese Chance im ÖFB-Team gibt. Als wollte er den Beweis antreten, war Alaba in den Spielen gegen die Färöer und in Irland deutlich präsenter als zuletzt beim FC Bayern, wo er als Linksverteidiger derzeit ein bisschen durchhängt.

Das Tor gegen den Fußball-Zwerg darf als Pflichtaufgabe verbucht werden, der Last-Minute-Ausgleich in Dublin dagegen als Duftmarke, zumal Österreich dadurch die Chance auf Platz zwei mindestens gewahrt hat. Nach der frühen Verletzung von Zlatko Junuzovic hatte das Koller-Team zwar Probleme, Struktur ins Spiel zu bekommen und Alaba nicht den erhofften Zug bei den Offensivaktionen, aber er war jederzeit präsent und letztlich Matchwinner. Ob sein Wunsch, auch beim Klub zentral zu spielen dadurch erfüllt wird, darf aber bezweifelt werden.

Südamerika: Der Erfolgsgarant und Farfans Durchbruch

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Asien: Server Djeparovs spätes Glück

Ozeanien: Neuseeland löst das Ticket

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SPOXSüdamerika

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Das Team der Stunde: Ecuador. El Tri ist zur zweiten Macht in der Südamerika-Gruppe aufgestiegen, nachdem Brasilien als Gastgeber schon qualifiziert ist und Argentinien - trotz Patzer in Bolivien - eigentlich schon uneinholbar auf Platz eins steht. Der erste Verfolger ist spätestens nach diesem Doppelspieltag die Mannschaft aus Ecuador. Das 4:1 gegen Paraguay war ein Ausrufezeichen zur richtigen Zeit, denn im Endspurt der Qualifikation und in einer Phase, in der viele Favoriten Punkte lassen, untermauerte das Team von Trainer Reinaldo Rueda die Ambitionen des zweimaligen WM-Teilnehmers.

Rueda selbst darf als Erfolgsgarant gelten. Der Kolumbianer machte in den letzten Jahren vor allem im Jugendbereich auf sich aufmerksam, als er jeweils die U 20 und U 17 seines Heimatlandes ins WM-Halbfinale führte. Den größten und beachtlichsten Erfolg der jungen Vergangenheit feierte Rueda, der seinen Abschluss zum Diplom-Physiotherapeuten an der Sporthochschule in Köln absolvierte, in der WM-Qualifikation 2010 mit Underdog Honduras. Seit 2010 ist er nun in Ecuador - und steht kurz davor, wieder einen Underdog zur WM zu führen.

Der Spieler der Stunde: Eng verbunden mit Ecuadors Erfolg ist der Name Jefferson Montero, der in diesem Jahr zum Goalgetter der El Tri avanciert ist. Gegen Paraguay machte Montero zwei Tore, legte zudem für Cristian Benitez' Treffer auf. Montero, der zu Beginn der Saison zum mexikanischen Spitzenklub Monarcas Morelia gewechselt ist, wurde in der Winterpause mit einem Wechsel in die Premier League in Verbindung gebracht. Erste Versuche auf diesem Kontinent sind bei Villarreal, Levante und Betis nur bedingt oder gar nicht geglückt. Spätestens nach der gelungenen WM-Qualifikation sollte der Rückkehr nach Europa nichts im Wege stehen.

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: Jefferson Farfan. Der Schalker hatte es nicht immer einfach bei der peruanischen Nationalmannschaft. Zwar ist er das Aushängeschild und Publikumsliebling, flog aber auch schon nach diversen Eskapaden längere Zeit raus. Als er wieder dabei war, musste Farfan bei der letzten Copa America verletzt passen. Nun soll es also die WM-Teilnahme werden und dass Peru überhaupt noch Hoffnungen hegt, ist Farfan zu verdanken. Beim 1:0 gegen Mitkonkurrent Chile traf der Angreifer drei Minuten vor Schluss zum umjubelten Sieg in Lima. Dabei waren abermals die Vorzeichen nicht einfach: Die Polizei bekam Hinweise, wonach prominente Nationalspieler entführt werden könnten. Spieler wie Farfan, Claudio Pizarro und Juan Vargas wurden daraufhin unter den Schutz des Geheimdienstes gestellt.

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SPOXNord- und Mittelamerika

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Das Team der Stunde: Panama. Für die La Marea Roja begann die Qualifikationsphase zur WM 2014 schon 2011: Panama startete in der zweiten Phase der etwas komplizierten CONCACAF-Runde, setzte sich dort als Gruppensieger gegen Nicaragua und Dominica durch, blieb auch in der zweiten Phase im Rennen, als man gemeinsam mit Honduras in die finale Phase aufsteigen konnte. Und siehe da: Nach drei Spieltagen ist der Außenseiter der Führende der Gruppe. Dem 1:1 in Jamaika folgte nun ein 2:0 gegen Honduras. Die Truppe des wohl berühmtesten Fußballers Panamas aller Zeiten, Julio Dely Valdes, gilt nun als heißer Anwärter auf eins der Tickets für Brasilien.

Der Spieler der Stunde: Omar Gonzalez. Er war mal für 24 Stunden Spieler des 1. FC Nürnberg. Als Leihgabe auf kurze Zeit wurde der Verteidiger von den Los Angeles Galaxy ausgeliehen. Beim ersten Training in Antalya riss das Kreuzband und Gonzalez musste wieder abreisen. Inzwischen ist er wieder fit und neuerdings Bestandteil des US-Teams von Jürgen Klinsmann. Und abermals beweist der 23-Jährige seine Stehauf-Qualitäten. Zum Auftakt der Quali-Runde ob seiner schwachen Leistung in Honduras noch hart kritisiert, war er gegen Costa Rica, aber vor allem in Mexiko einer der Garanten. Sehr starke Präsenz im Zweikampf, sehr gutes Stellungsspiel, sodass Manchester Uniteds Javier Hernandez und Co. kein Land sahen. Darf gerne wiederkommen.

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: Die Wahl ist relativ einfach, weil mit Jermaine Jones eigentlich nur ein Bundesliga-Legionär zum Einsatz kam. Fiel gegen Costa Rica nicht nur mit seiner schneeüberdeckten Mähne auf, sondern auch gewohnt mit einer starken Vorstellung im Zentrum. Der Schalker musste aber aufgrund einer Verletzung nach dem Costa-Rica-Match wieder abreisen.

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SPOXAsien

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Das Team der Stunde: Jordanien. Noch nie hat der Weltranglisten-90. an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Selbst für die Asienmeisterschaft qualifizierte man sich am Jordan erst zwei Mal. Umso beachtlicher die bisherigen Leistungen in der WM-Qualifikation: Es begann mit einem 9:0 gegen Nepal, in der zweiten Phase ließ die Mannschaft China hinter sich und qualifizierte sich mit vier Siegen in Folge für die finale Quali-Phase. Ein Ausrufezeichen setzte die Mannschaft von Adnan Hamad nun mit dem Sieg gegen den Top-Favoriten Japan, das mit fünf Bundesliga-Legionären und Shinji Kagawa angetreten war. 2:1 hieß es am Ende. Jordanien ist Zweiter - noch vor Australien.

Der Spieler der Stunde: Server Djeparov. Fast noch beeindruckender ist die Leistung Usbekistans, das ebenfalls nie eigenständig an einer WM teilnahm, aber nun auf dem besten Wege ist, das Ticket für Brasilien zu lösen. Der 1:0-Sieg gegen den Libanon war dabei Server Djeparov zu verdanken. Der 30 Jahre alte Spielmacher schoss nicht nur das Tor, sondern war bester Mann auf dem Platz. Eine WM-Teilnahme würde Djeparov endlich die internationale Bühne bescheren, die er viel früher hätte bekommen können. Im Zuge einer Kooperation bot der FC Chelsea Djeparov einen Probemonat an. Der zweimalige Fußballer des Jahres in Asien sagte zu, scheiterte aber am Veto seines Klubs Bunyodkor, der ihn im Spielbetrieb halten wollte.

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: Heung-Min Son. Der Außenseiter aus Katar machte Südkorea das Leben schwerer, als es dem WM-Dauergast lieb war. Das 1:0 von Keun-Ho Lee hielt nur drei Minuten, weil Kalfan Ibrahim ausgleichen konnte. Für den Befreiungsschlag sorgte der Hamburger Son mit seinem Tor in der sechsten Minute der Nachspielzeit - dabei wurde er erst in der 81. Minute eingewechselt. Trainer Kang-Lee Choi wird ihn beim nächsten Mal wohl etwas früher bringen.

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SPOXOzeanien

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Das Team der Stunde: Neuseeland. Die Kiwis haben das Playoff-Ticket endgültig gelöst und warten nun auf den Gegner. Dieser wird der vierte der Nordamerika-Gruppe. Das 2:1 gegen Neukaledonien reichte bereits, um vorzeitig den Gruppensieg zu sichern. Das 2:0 bei den Salomonen hatte nur noch statistischen Wert.

Der Spieler der Stunde: Tim Payne. Der 19-Jährige spielt noch in der U 19 der Blackburn Rovers, erzielte aber nun seine ersten beiden Länderspiel-Tore für Neuseeland. Beim Gastspiel bei den Salomonen setzte Trainer Ricki Herbert auf den einen oder anderen Nachwuchskicker: Payne nutzte seine Chance mit zwei Toren.

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Afrika

Die gesamte Qualifikation im Überblick

Die Mannschaft der Stunde: Tunesien. Die Nordafrikaner haben das vorzeitige Aus im Afrikacup gut verdaut und haben gegen Sierra Leone den dritten Sieg im dritten Quali-Spiel eingefahren. Eine genauso gute Ausbeute hat nur der Kongo. Für Tunesien war es damit auch der erste Sieg unter Trainer Nabil Maaloul, der auf Sami Trabelsi folgte. Trabelsi trat nach der verkorksten Afrikacup-Vorstellung zurück. Die größte Errungenschaft des neuen Mannes: Das Comeback des Hannoveraner Karim Haggui, der im April vergangenen Jahres zurückgetreten war und nun durch den Trainerwechsel wieder überzeugt werden konnte. Dies gilt auch für seinen Teamkollegen Sofian Chahed.

Der Spieler der Stunde: Samuel Eto'o. Erst im November 2012 gab Samuel Eto'o sein Comeback für Kamerun, nachdem er zunächst Einsätze für sein Land verweigerte. Das erste Pflichtspiel seit Oktober 2011 wurde zum Triumphzug des Angreifers. Gegen den Togo markierte Eto'o beide Tore zum 2:1-Sieg und hievte die "unzähmbaren Löwen" auf Platz eins der Gruppe.

Der Bundesliga-Legionär der Stunde: Aristide Bance. Am Ende gab es sogar Standing Ovations. In der Bundesl.iga hat Bance für den FC Augsburg in dieser Saison noch nicht getroffen. Dafür trifft er für Afrikas zweitbeste Mannschaft 2013. So auch im wichtigen Quali-Spiel gegen den Niger: Bance machte beim 4:0 das zweite Tor und war steter Unruheherd. Für Burkina Faso war es der erste Sieg in der Gruppenphase.

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