DFB-Präsident Niersbach gegen Vorqualifikation

Von Marco Nehmer / Ansgar Löcke
Wolfgang Niersbach (l.) und Günter Netzer lehnen eine Vorqualifikation ab
© getty

DFB-Präsident Wolfang Niersbach hält nichts von der Löw-Idee, kleinere Fußballverbände in einer Vorqualifikation antreten zu lassen, um die großen Fußballnationen zu entlasten.

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"Wir haben etwa zehn Spiele pro Jahr, das ist absolut okay", sagte Niersbach am Sonntag gegenüber dem Sender "Sport1" im "Volkswagen Doppelpass". "Es gibt 53 Landesverbände in der UEFA. Es bedeutet für Länder wie Kasachstan unheimlich viel. Die Diskussion wird immer wieder fortgeführt und wahrscheinlich in der Qualifikation zur EM-Endrunde in Frankreich noch verschärft", so der DFB-Präsident weiter.

Niersbach äußerte sich zudem zu einer möglichen Vertragsverlängerung mit dem Bundestrainer: "Es gibt keine konkreten Planspiele. Aber unser Verhältnis ist so vertrauensvoll. Wir vom DFB wissen, was wir an Joachim Löw haben."

Auch zum weiteren Fahrplan der DFB-Elf nach der WM-Qualifikation nahm der 62-Jährige Stellung: "Wenn wir Gruppenerster werden, und davon gehe ich aus, werden wir im November in Italien und England spielen. Das Spiel in Frankreich hat uns unheimlich viel gebracht."

Netzer: "Fußball-Zwerge notwendig"

Spiele gegen Kasachstan erinnere Fußballgrößen wie Deutschland daran, dass sich der Fußball in anderen Ländern erst noch entwickeln müsse, so Netzer in der "Bild". "Auftritte großer Stars und Mannschaften sorgen dafür, dass Fußball populär bleibt und sich die Rahmenbedingungen verbessern", erklärte der ehemalige Nationalspieler.

In der FIFA haben alle Länder das gleiche Gewicht bei Abstimmungen, deswegen dürfe man die sogenannten "Fußball-Zwerge" nicht vergessen. Außerdem könnten kleine Nationen zum Stolperstein für die Favoriten werden: Netzer erinnerte an 1967, als Deutschland wegen eines 0:0 in Albanien die EM verpasste.

Solidaritätsbeispiel Bundesliga

Netzer verwies auf die Bundesliga als Beispiel für Solidarität: Die Großen der Liga würden nicht auf die möglichen höheren Einnahmen schielen, sondern sich solidarisch mit den kleinen Vereinen zeigen und somit die Entwicklung unterstützen.

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