DFB-Elf winkt satte WM-Prämie

SID
DFB-Mannschaftskapitän Philipp Lahm darf mit einer satten WM-Prämie rechnen
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Der DFB hat für das Weiterkommen der deutschen Elf bei der WM erstmals Prämien angesetzt. Philipp Lahm und Co. würden so bei einem Sieg gegen England jeweils 50.000 Euro erhalten.

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Für die deutsche Nationalmannschaft geht es im Klassiker gegen England um den Einzug ins WM-Viertelfinale - erstmals aber auch um viel Geld.

Der Einzug in die Runde der letzten Acht beim Achtelfinal-Schlager am Sonntag (So., 15.45 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) in Bloemfontein würde Philipp Lahm und Co. jeweils 50.000 Euro einbringen. Für den vierten WM-Titel hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) 250.000 Euro für jeden Spieler des 23-köpfigen WM-Kaders ausgelobt.

Für das Überstehen der Vorrunde hatte der Vize-Europameister noch kein Geld erhalten. Die gleiche Prämienregelung hatte es bereits bei der EURO 2008 gegeben.

Darauf hatten sich im Vorfeld des Turniers in Südafrika der Mannschaftsrat, vertreten durch den verletzten Kapitän Michael Ballack, Lahm, dem neuen Vize Bastian Schweinsteiger sowie Per Mertesacker, Arne Friedrich und Miroslav Klose, mit DFB-Präsident Theo Zwanziger und DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach verständigt.

150.000 Euro für die Teilnahme am Endspiel

Für den Einzug ins Halbfinale gäbe es 100.000 Euro, die Endspiel-Teilnahme wäre 150.000 Euro wert. Das Trainerteam um Joachim Löw hat gesonderte Vereinbarungen mit dem DFB.

Der Bundestrainer soll aber in etwa die gleiche Prämie wie die Spieler erhalten. Nur bei der Heim-WM vor vier Jahren hätten die DFB-Stars mehr verdienen können: Damals wären 300.000 Euro für den Titel fällig gewesen.

Leistungsorientierte Prämien

Über die 250.000 Euro, die die DFB-Stars für den "vierten Stern" kassieren würden, kann Europameister Spanien jedoch nur lachen. Die Iberer würden für ihren ersten WM-Titel 550.00 Euro erhalten, die US-Boys würden für diesen unwahrscheinlichen Fall sogar mit umgerechnet 587.000 Euro entlohnt.

Solche (Un-)summen waren bei der deutschen Mannschaft gar nicht erst im Gespräch. "In fairen und offenen Verhandlungen haben die Nationalspieler wie schon bei den vergangenen Turnieren wieder eine erfolgsabhängige und streng leistungsorientierte Prämienregelung akzeptiert", sagte Zwanziger.

Niersbach betonte, dass sich auch bei der Frage um die Entlohung der "gute Charakter" der Mannschaft gezeigt habe, "für sie steht der sportliche Erfolg an oberster Stelle".

Gut verdient haben die Nationalspieler bereits durch die erfolgreiche WM-Qualifikation. Maximal 200.000 Euro an Prämien, die nach Einsätzen gestaffelt waren, konnten sie jeweils auf ihrem Konto verbuchen.

"Kein großer wirtschaftlicher Gewinn durch die WM-Teilnahme"

Bei den Verhandlungen für Südafrika wurden laut Niersbach die Zahlungen berücksichtigt, die der Weltverband FIFA an die 32 teilnehmenden WM-Länder leistet.

"Die FIFA schüttet für den Weltmeister eine Erfolgsprämie von umgerechnet 22,1 Millionen Euro aus. Das heißt, die WM-Teilnahme wird in keinem Fall einen großen wirtschaftlichen Gewinn bringen, weil für uns eben auch die Ausgabensituation sehr hoch ist", sagte der Generalsekretär. Der DFB hat für die WM einschließlich der Prämien einen Sonderetat von 20 Millionen Euro aufgestellt.

Der Spielerrat sagte im Rahmen der Gespräche zu, dass sich das Team in diesem Jahr mit privaten Spenden am Aufbau der Robert-Enke-Stiftung beteiligt und darüber hinaus wie in den vergangenen Jahren weiterhin die "Aktion Kinderträume" finanziell unterstützt.

Bei den bisherigen drei WM-Titeln mussten sich Fritz Walter, Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus mit viel weniger begnügen. Die Helden von Bern erhielten 1954 umgerechnet 1250 Euro plus ein Fernsehgerät. 1974 gab es 30.000 Euro plus ein Käfer Cabrio. 1990 waren 65.000 Euro ausgelobt.

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