Die Frings-Abrechnung

Von SPOX
Torsten Frings (r.) wurde nach 79 Länderspielen von Joachim Löw aussortiert
© Getty

Michael Ballack, Simon Rolfes und Christian Träsch sind verletzt, dennoch verzichtet Bundestrainer Joachim Löw auf Torsten Frings - was den Bremer noch immer ärgert. Für die WM sieht er schwarz für das DFB-Team.

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Michael Ballack: verletzt. Simon Rolfes: verletzt. Christian Träsch: verletzt.

Der deutschen Nationalmannschaft sind Schritt für Schritt die defensiven Mittelfeldspieler weggefallen - dennoch verzichtete Bundestrainer Joachim Löw darauf, den Bremer Torsten Frings zu nominieren.

"Mein Ziel war es, bei der WM zu helfen. Zur Not auch als Reservist. Nach der WM hätte ich meine Nationalelf-Laufbahn ohnehin beendet. Aber anständig! Nicht so im Vorübergehen. Nicht so, wie es nun passiert ist", kartet der 33-Jährige in der "Bild am Sonntag" gegen Löw nach.

"Es heißt immer, es ginge beim DFB nach dem Leistungsprinzip - und dem habe ich mich gestellt."

"Von der Gesamtleistung muss ich dabei sein"

Das Argument, wonach Frings wegen seiner fehlenden Schnelligkeit nicht ins Spielkonzept von Löw passen würde, sei nicht stichhaltig, so Frings weiter.

"Wir spielen bei Werder neben den Bayern den besten Offensiv-Fußball - und der schnelle Spielaufbau gehört auch zu meinen Aufgaben. Sicher bin ich nicht der große Sprinter, aber das eine hat ja mit dem anderen nichts zu tun. Von der Gesamtleistung müsste ich dabei sein!"

So kam es zum Zerwürfnis

Zum Zerwürfnis mit Löw kam es im Herbst letzten Jahres, als Frings vor dem WM-Qualifikationsspiel in Russland mitgeteilt wurde, nicht zur Startelf zu gehören: "Am Vorabend des Spiels sagte Löw um 20 Uhr zu mir: Wir müssen reden", so Frings.

"Erst nachts um halb eins hat er mich dann auf sein Zimmer bestellt mir lapidar mitgeteilt, dass ich nicht spielen werde. Da habe ich ihm wiederum klar mitgeteilt, dass ich es unverschämt finde, wenn er mir so was nebenbei und erst nach Mitternacht erzählt."

Frings zweifelt an DFB-Erfolg

Für die WM ist Frings skeptisch, ob Deutschland Erfolg haben wird, da die routinierten Spieler "entsorgt" wurden und daher die Mischung aus jung und alt nicht stimmen würde.

Frings: "Das Gerüst steht auf sehr wackeligen Beinen. Es wird zu viel auf die 'Fraktion Schwiegersohn' gesetzt. Gegen England, Argentinien oder Spanien wird es somit eng werden. Da sind dann auch Dinge wie Wettkampfhärte und Turnier-Erfahrung gefragt."

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